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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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regte das lediglich an, sich Carver neben ihr vorzustellen. Doch davon merkte Azarow nichts. Die Erinnerung anCarvers Berührung war so lebendig, dass ein kleiner Schauder sie durchfuhr und sie den Atem anhielt.
    Das sah Azarow allerdings und bezog es natürlich auf sich. »Ich wusste es! Du fühlst wie ich!«
    Alix gelang ein mattes Lächeln, als Azarow zur nächsten Liebeserklärung ansetzte. Sie überlegte, wie und wann sie sich aus seinem Leben verabschieden sollte. Carver durfte sie dabei nicht erwähnen. Ungeachtet seines eigenen Verhaltens in dieser Hinsicht, sprang Azarow mit Frauen, die ihn betrogen, oder mit den entsprechenden Männern, nicht gerade freundlich um. Er würde sich rächen, und das machte Alix Angst, nicht nur wegen Carver, sondern auch wegen Azarow. Dem wäre gar nicht klar, mit wem er sich anlegte.
    Sie fragte sich, wo Carver jetzt war. Sie wusste, was es hieß, wenn er sich so verabschiedete wie vorige Nacht. Dann verfolgte er einen Auftrag. Und sie wusste auch, was damit verbunden war: Gewalt, Gefahr, Heimlichkeit und ständige Sorge, weil sie nie wusste, wo er war und wann er wiederkäme, wenn überhaupt. Das hatte sie nun wieder in ihr Leben hereingelassen, als sie mit ihm schlief, und sie hatte sich durch die Wirkung, die er auf sie hatte, verwundbar gemacht. Sie hatte das Versprechen, das sie sich gegeben hatte, gebrochen …
    Alix wurde gewahr, dass Azarow zu reden aufgehört hatte. Er sah ungläubig an ihr vorbei. »Heilige Muttergottes«, hauchte er, als er die Sprache wiederfand.
    Alix drehte sich um und sah den Fernsehbildschirm schwarz werden, dann erschienen zwei Moderatoren, die versuchten, den Anschein von Professionalität aufrechtzuerhalten.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Azarow ging zu dem Gerät, neben dem die Fernbedienung lag, und spulte die Sendung, die er simultan aufgezeichnet hatte, zurück. Alix sah explodierte Stahltürme und Tanks sichzusammenfügen. Ein Hubschrauber flog vom Boden auf in den Himmel, ein anderer setzte sich aus Splittern in der Luft zusammen. Dann drückte Azarow auf die Play-Taste, und das Geschehen wurde wiederholt, diesmal in der natürlichen Abfolge und Geschwindigkeit, bis zu dem schrecklichen Moment, wo der Bildschirm schwarz wurde. Und beim Zusehen wusste Alix intuitiv, dass Carver dort war. Zu dieser Ölraffinerie, die jetzt brannte, war er aufgebrochen, als sie noch im Bett gelegen hatte.
    Er war dort. Und kaum hatte sie ihn wiedergefunden, musste sie auch schon wieder fürchten, ihn verloren zu haben.
    Während sie sich um die Verluste von Menschenleben sorgte, dachte Azarow an die finanziellen Konsequenzen. »Es ist genau das passiert, was Zorn vorhergesagt hat. Fast als … Nein, das ist unmöglich.« Er blickte Alix an und sah in dem Moment nicht die Geliebte in ihr, sondern redete wie mit einem Geschäftspartner. »Meinst du, er wusste, dass das passieren wird? Oder meinst du, er hat es herbeigeführt?«
    Unabhängig von ihren Differenzen mit Azarow teilte sie mit ihm die typisch russische Überzeugung, dass hinter jeder Katastrophe eine Verschwörung steckt. »Das ist möglich, ja, natürlich«, sagte sie, in Gedanken schon eifrig mit der Frage befasst. Carver hatte über Zorn gesprochen, ihn mit Celina Nowak in Verbindung gebracht. Und jetzt stellte sie einige Elemente, bei denen sie bisher keinen Zusammenhang vermutet hatte, zueinander in Beziehung: ihr Misstrauen gegen Zorn, ihre Vermutung, dass Carver sich bei der Raffinerie aufgehalten hatte, und nun der Verdacht, Zorn könnte der Initiator des Unglücks sein.
    »Was willst du tun, wenn er das tatsächlich geplant hat?«, fragte sie. »Ich habe dich gewarnt, dass an seinem Vorhaben etwas faul sein könnte.«
    Azarow grinste. »Und ich habe dir geantwortet, dass ein Mann nicht würfeln sollte, wenn er nicht den Mumm hat, alles auf einen Wurf zu setzen und zu verlieren. Ich bin sehr froh, dass ich mein Geld bei Zorn angelegt habe. Er hat ganz sicher gewürfelt, und ganz sicher wird er auch gewinnen.«
    Im Fernseher war jetzt Nicholas Orwell zu sehen, und der Moderator gab bekannt, dass er vermisst und für tot gehalten werde.
    Azarow lachte laut. »Er war also bereit, seinen engsten Verbündeten umkommen zu lassen, damit sein Plan gelingt. Ha! Dieser Zorn hat Eisen in der Seele.«
    »Du hast mir nicht geantwortet«, sagte Alix. »Was wirst du jetzt tun?«
    »Und du hast die falsche Frage gestellt, meine Schönste. Die Frage lautet: Was werden wir jetzt tun? Und ich werde es dir

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