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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Boden fiel. Jack war ihm ohne Waffe wehrlos ausgeliefert.
    »Für einen Gaijin bist du wirklich gut geworden!« Der Ninja klang beeindruckt. »Eines Tages lohnt es sich vielleicht, gegen dich zu kämpfen. Aber heute habe ich einen anderen Auftrag, sei also brav und geh nach Hause!«
    »Ich habe kein Zuhause«, erwiderte Jack wütend. »Sie haben meinen Vater getötet, erinnern Sie sich? War das auch ein Auftrag?«
    »Dein Vater hat mich nicht interessiert. Mein Auftrag galt dem Portolan!«
    Jack starrte ihn ungläubig an. »Wer erteilt Ihnen diese Aufträge?«
    »Du gibst nicht so leicht auf, wie?«, fauchte Dokugan Ryu. »Hoffentlich kommst du auch ohne deinen Schwertarm zurecht!«
    Er hob seine Waffe und schlug damit nach Jacks rechtem Arm.
    Da sauste plötzlich Akikos Kurzschwert wie eine Sternschnuppe durch die Nacht. Der Ninja machte im letzten Augenblick eine Drehung und sein Schwert verfehlte Jacks Schulter um Haaresbreite. Das Kurzschwert bohrte sich tief in die Seite des Mannes. Doch er zuckte nur ein wenig zusammen und stöhnte leise. Abwesend betrachtete er die aus seinem Körper ragende Waffe.
    »Von wem hast du das gelernt?«, fauchte er. »Von Masamoto?« Akiko war neben Jack getreten.
    Dokugan Ryu zog die blutige Klinge behutsam heraus und starrte die beiden Kinder verächtlich an. Dann drehte er das Schwert blitzschnell in der Hand und wollte es gerade auf die jetzt wehrlose Akiko werfen, da flog das Haupttor auf und Masamoto und seine Samurai rannten mit brennenden Fackeln auf den Hof.
    »Ausschwärmen!«, schrie Masamoto. »Sucht die Kinder und tötet den Ninja!«
    »Ein anderes Mal, Gaijin!«, zischte Dokugan Ryu. »Ich habe das Buch nicht vergessen.«
    Er ließ das Kurzschwert fallen, kletterte wie eine bösartige vierbeinige Spinne die Burgmauer hinauf und verschwand in der Nacht.
    In einiger Entfernung begann das Feuerwerk und leuchtend bunte Funkenregen fuhren wie Meteorschauer über den nächtlichen Himmel.

43
Kendo – der Weg des Schwertes
    »Wir glauben, dass Dokugan Ryu den Auftrag hatte, Daimy ō Takatomi zu vergiften«, erklärte Masamoto am folgenden Abend in der Halle des Phönix.
    Er saß auf seinem erhöhten Platz vor dem Bild des brennenden Phönix. Sensei Kyuzo und Sensei Yosa saßen auf seiner linken Seite, Sensei Hosokawa und Sensei Yamada auf der rechten.
    Jack kniete zwischen Akiko und Yamato auf dem Boden vor ihm. Yamato trug einen dicken Verband unter seinem Kimono. Er hatte unwahrscheinliches Glück gehabt. Der Wurfstern war nicht vergiftet gewesen und die tiefe Brustwunde würde verheilen.
    »Aber wer hat ihn geschickt?«, fragte Jack.
    Masamoto nahm einen Schluck Tee und blickte die Tasse nachdenklich an.
    »Das wissen wir nicht«, antwortete er ernst. »Womöglich wird das erst die Zukunft klären. Daimy ō Takatomi hat jedenfalls seine Leibwache verstärkt und lässt seine Burg zusätzlich absichern. Er entschuldigt sich, dass er heute Abend nicht hier sein kann. Er wurde nach Edo gerufen. Doch dankt er euch dafür, dass ihr den Ninja aufgehalten habt. Als Zeichen seiner Anerkennung soll ich euch ein Geschenk überreichen.«
    Ein Dienstmädchen trat ein. Es trug drei Kästchen und stellte eins vor jeden der drei jungen Samurai. Jack betrachtete das Kästchen vor sich. Es war klein und rechteckig, bestand aus Holz, war mit einer dicken Lackschicht überzogen und aufwendig mit Blattgold und Silber verziert. In das Holz war ein Kirschbaum eingraviert, dessen Blüten aus Elfenbein bestanden. Auf dem Deckel des Kästchens war eine Kordel befestigt, an der eine Art Knebelknopf aus Elfenbein in Form eines Löwenkopfs hing. Jack sah die anderen fragend an.
    Ihre Kästchen sahen ähnlich aus, hatten aber andere Bilder eingraviert. Der Knopf an Yamatos Kästchen war wie ein Affe geformt, der an Akikos wie ein kleiner Adler.
    »Diese Behälter werden inro genannt, Jack-kun«, erklärte Masamoto, als er Jacks verwirrtes Gesicht sah. »Man bewahrt in ihnen Medizin, Geld, Tinte und Federn auf. Der kleine Löwenkopf aus Elfenbein heißt netsuke . Du steckst ihn durch deinen Obi, um den Inro daran zu befestigen.«
    Jack nahm das kostbar gearbeitete Kästchen und die elfenbeinerne Netsuke in die Hand. Er hatte sich schon immer gefragt, wie die Japaner mit ihren taschenlosen Kimonos zurechtkamen. Der Inro bestand aus mehreren Fächern, die exakt aufeinanderpassten. Jack steckte den Löwenkopf durch seinen Gürtel und befestigte den Inro daran.
    »Außerdem hat Takatomi-sama die

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