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Samurai 3: Der Weg des Drachen

Samurai 3: Der Weg des Drachen

Titel: Samurai 3: Der Weg des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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töten.
    Orochi setzte sich auf und rieb sich den Arm. »Wo hast du kämpfen gelernt wie ein Samurai?«
    »In der Niten Ichi Ryu in Kyoto.«
    »Dann bist du ein Schüler von Masamoto Takeshi!«, rief Orochi erstaunt. »Ich habe Gerüchte gehört, dass er einen Gaijin adoptiert hat, aber ich hätte nie gedacht, dass der große Masamoto den Gaijin auch noch zum Samurai ausbilden würde.«
    »Verschwende nicht meine Zeit! Wo ist Drachenauge?«
    »Offenbar willst du unbedingt sterben, wenn du diesen Teufel suchst!«, flüsterte Orochi mit einem ungläubigen Kopfschütteln. »Als ich das letzte Mal von ihm hörte, hatte sich sein Ninja-Clan auf der Westseite des Iga-Gebirges in der Nähe des Dorfes Shindo niedergelassen. Suche dort den Drachentempel auf und frage nac h …«
    Orochi brach ab. Er öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen, aber kein Ton kam heraus. Sein Blick ging ins Leere, seine Augen wurden glasig. Er fiel zur Seite, zuckte noch zweimal und blieb dann bewegungslos liegen.
    »Ich warne dich, Orochi!«, sagte Jack und machte vorsichtig einen Schritt auf ihn zu. »Keine weiteren Tricks.«
    Er hob ein Stück Bambus auf und stieß Orochi mit der Spitze an. Orochi rührte sich nicht. Da sah Jack den kleinen Pfeil in seinem Hals.
    Ein in tödliches Gift getauchter Blaspfeil.
    Das konnte nur bedeute n … Jack fuhr herum und hob den Bambusstock, um sich zu verteidigen.
    Doch er sah keinen Ninja.
    Was allerdings nicht hieß, dass auch keiner da war. Ninjas waren darin geübt, sich unsichtbar zu machen. In diesem Dickicht konnten sich hundert Ninjas verstecken.
    Jack packte seinen Stock fester. Wie er sich wünschte, Masamoto hätte ihm seine Samuraischwerter gelassen, als er ihn von der Schule verwiesen hatte! Jetzt hätte er sie dringender gebraucht als jemals zuvor.
    Angestrengt lauschte er auf das leiseste Geräusch näher kommender Schritte, doch er hörte nur das Rauschen der Blätter und das Knarren der Bambusstämme. Er zog sich tiefer in das Dickicht zurück. Da hörte er ein leises »Plop«. Im Stamm direkt vor seinem Gesicht steckte ein Pfeil.
    Jack duckte sich noch tiefer und sah sich nach dem Schützen um. Doch der hatte sich gut versteckt.
    Wieder flog über ihm ein Vogel auf. Er blickte nach oben. Diesmal sah er hoch über sich zwei Gestalten, Ninjas in grünen Gewändern, die mit ihrer Umgebung förmlich verschmolzen. Katzengleich schwangen sie sich von Stamm zu Stamm, auf der Suche nach einer Stelle, von der sie besser auf Jack zielen konnten.
    Wieder umklammerten sie den Bambus mit den Beinen, hoben ihre Blasrohre und schossen.

3
Der dritte Ninja
    Fluchtartig verließ Jack sein Versteck.
    Geduckt schlängelte er sich zwischen den Stämmen hindurch. Hinter sich hörte er immer wieder Pfeile in den Bambus einschlagen.
    Doch er drehte sich nicht um.
    Er gelangte zu dem schmalen Pfad und rannte um sein Leben.
    Nach einer Weile wurde er langsamer und suchte das Blätterdach über sich ab. Ganz sicher war er sich nicht, aber es sah so aus, als hätte er die beiden Ninjas abgeschüttelt. Rasch machte er sich auf den Rückweg zum Dorf. Er hatte Angst, Akiko könnte ebenfalls in Gefahr sein.
    In diesem Moment fiel wie aus dem Nichts ein Ninja herunter und blickte ihm lauernd wie ein Panther entgegen.
    Jack hob sein improvisiertes Bambusschwert und machte sich zur Verteidigung bereit.
    Der Ninja hob ganz ruhig die Hände.
    Allerdings nicht, um sich zu ergeben. Beide Handteller waren mit eisernen Stacheln besetzt. Die shuko dienten dem Ninja als Kletterhilfe und waren zugleich tödliche Waffen. Mit den vier gekrümmten Stacheln konnte der Ninja seinen Gegnern schwere Fleischwunden zufügen.
    Jack wartete nicht lange, sondern griff als Erster an.
    Er schlug mit seinem Bambusschwert nach dem Kopf des Ninjas. Der Ninja zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    Mitten in der Bewegung wurde Jack auf unerklärliche Weise abrupt gestoppt. Er hob den Kopf und sah, dass sein Schwert gegen einen überhängenden Bambusstamm geprallt war. Eine lange Waffe war auf so engem Raum nutzlos.
    Der Ninja fauchte und schlug mit seinen Krallen blitzschnell zu. Er erwischte Jack am ausgestreckten Oberarm. Jack zog eine Grimasse. Acht blutige Linien verliefen über seine Haut. Er musste den Bambusstock fallen lassen.
    Jack verdrängte die Schmerzen und versetzte dem Ninja einen Vorwärtstritt gegen die Brust.
    Der Ninja, der dem Jungen nicht so viel Kraft zugetraut hatte, fiel rückwärts in ein dichtes Gehölz.

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