Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
aus, fing sich aber sofort wieder.
    Jack sprang auf den nächsten Stein und Araki folgte ihm. Schwankend balancierten sie auf den glatten, rutschigen Steinen und kämpften, während der Fluss neben ihnen über den Felsen stürzte. Araki parierte einen Angriff Jacks und konterte mit einem überraschenden Diagonalschlag, dem Jack nur dadurch ausweichen konnte, dass er sich nach hinten über die Felsklippe bog. Einen Moment lang schien er in der Schwebe zu hängen und es sah aus, als könnte ihn der leiseste Luftzug den Wasserfall hinunterwehen.
    Finde deine Mitte .
    Araki schickte sich an, seinen Sieg zu besiegeln, während die Schüler im Sprechchor skandierten: »Tötet ihn! Tötet ihn! Tötet ihn!«
    »So will ich diesen Zweikampf beenden!«, rief Araki keuchend und hob sein Schwert. »Mit einem Himmel-krönt-Erde-Schlag.«
    »Aber wir haben doch vereinbart, dass ein einfacher Treffer ausreicht!«, rief Jack über dem Abgrund schwankend.
    »Damals wusste ich noch nicht, dass du der Gaijin-Samurai bist«, erwiderte Araki mit einem hämischen Grinsen. »Dafür, dass ich dir den Kopf abschlage, werde ich in die Geschichte eingehen.«

31
Auf Messers Schneide
    Mit ungeheurer Wucht sauste die Klinge auf Jacks Hals nieder. Doch im selben Augenblick richtete sich Jack auf und sprang auf den nächsten Stein. Das Schwert verfehlte ihn. Araki konnte es nicht mehr bremsen und wurde von seinem Schwung mit nach vorn gerissen.
    Jack stieß sein Schwert durch Arakis Obi und hielt seinen Gegner daran fest, kurz bevor der vollends das Gleichgewicht verlor.
    Araki hing über dem Rand der Klippe und starrte mit angstvoll aufgerissenen Augen in den schäumenden Abgrund.
    »Das war die Betrunkene Faust«, sagte Jack. »Man schlägt zu, wenn der Gegner glaubt, dass man ihm hilflos ausgeliefert ist.«
    An der Stelle, an der Jack ihn seitlich getroffen hatte, breitete sich ein roter Fleck auf Arakis Kimono aus.
    »Für mich ist das der erste Treffer«, stellte Jack fest.
    »Niemals!«, schnaubte Araki trotz seiner misslichen Lage.
    Ein scharfes, reißendes Geräusch ertönte. Araki hatte versucht, sich aufzurichten, und dabei den Stoff seines Obi über den Rücken von Jacks Schwert gezogen, sodass er einriss. Augenblicklich erstarrte Araki. Sein Schicksal stand jetzt buchstäblich auf Messers Schneide.
    »Für mich sah es aber so aus«, beharrte Jack und ließ Araki seelenruhig über dem Abgrund hängen. »Aber wenn Ihr anderer Meinung seid, sollte ich vielleicht doch das Schwert herausziehen und nachsehen.«
    »Nein! Ja! Ich meine … Also gut! Es war ein Treffer! Du hast gewonnen!«
    Der Gürtel riss ein weiteres Stück ein.
    Jack packte Araki am Kragen und zog ihn in Sicherheit. Araki zitterte vor innerer Erregung und Wut und hätte den Kampf wohl am liebsten fortgesetzt. Doch waren ihm durch den Bushido, den Verhaltenskodex der Samurai, die Hände gebunden. Er steckte seine Schwerter ein, trat auf einen anderen Stein und senkte beschämt den Kopf.
    »Meine Schwerter«, erinnerte Jack ihn.
    Araki zog sie stumm aus seinem zerrissenen Gürtel und gab sie ihm. Sobald Jack sie in den Händen hielt, war ihm, als durchströme ihn neue Kraft. Er hatte sich Akikos Perle zurückgeholt und jetzt auch noch Shizus Schwerter. Nun fehlten ihm nur noch der Inro Daimyo Takatomis, der hauptsächlich Erinnerungswert hatte, und der Portolan, den er für seine weitere Reise allerdings unbedingt brauchte.
    Während Araki zum Ufer zurückkehrte, näherte sich Hana auf den Trittsteinen, dicht gefolgt von Ronin. Jack gab Ronin die geliehenen Schwerter zurück und befestigte die eigenen an seinem Gürtel.
    »Das war ja unglaublich!«, rief Hana und vergaß vor lauter Begeisterung über Jacks Sieg die Gefahr, in der sie nach wie vor schwebten.
    »Noch sind wir nicht in Sicherheit«, erwiderte Jack mit einem Blick über ihre Schulter.
    Die Schüler der Yagyu Ryu hatten sich angesichts der Niederlage ihres Helden in einen wütenden Mob verwandelt. Ganz vorne am Ufer standen mit gezogenen Schwertern Kazuki und seine Skorpion-Bande.
    »Nehmt den Gaijin fest und tötet die beiden Verräter!«, befahl Kazuki.
    Raiden betrat den ersten Stein, Goro, Hiroto und sein Bruder Toru folgten ihm.
    »Sieht aus, als könnten wir diesen Kampf nicht gewinnen«, räumte Ronin mit einem Blick auf die wütende Menge und den hünenhaften Raiden ein. Er zog sein Schwert.
    »Warum ergeben wir uns nicht?«, schlug Hana mit vor Angst bebender Stimme vor.
    Statt einer Antwort reichte

Weitere Kostenlose Bücher