Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)
Versprechers sicher, solange Kazuki nicht wusste, wo sie sich aufhielt.
»Wo ist sie dann?« Kazuki zog mit der Linken sein Langschwert.
»Kazuki-san!« Araki trat zwischen sie. »Ich verstehe ja, dass du noch eine Rechnung begleichen und Verräter bestrafen willst, aber zuerst habe ich noch einen Zweikampf gegen diesen Samurai zu bestehen.«
»Samurai?«, fragte Kazuki angewidert. »Das ist er nicht!«
»Aber ja doch«, verbesserte Araki ihn. »Er ist der berüchtigte ausländische Samurai, der die Technik der beiden Himmel beherrscht.«
»Die beherrsche ich auch«, erwiderte Kazuki gereizt. »Das ist nichts Besonderes und hat Masamoto am Schluss auch nicht geholfen.«
»Bitte respektiere unsere Vereinbarung«, beharrte Araki, ohne auf Kazukis Worte einzugehen. »Es geht bei diesem Zweikampf um die Ehre. Wenn er überlebt, gehört er natürlich dir. Wenn nicht, bekommst du … seinen Kopf.«
Kazuki sah Araki wütend an, trat jedoch einen Schritt zurück und steckte sein Schwert ein.
»Enttäusche mich nicht, indem du zu früh stirbst, Gaijin«, zischte er. »Aber wenn du es doch tust, stirb in dem Wissen, dass ich Akiko finden werde.«
30
Duell am Wasserfall
»Was für ein herrlicher Tag für ein Duell!«, rief Araki und betrachtete die auf dem Wasser schimmernde Sonne. »An diesen Kampf wird man sich noch lange erinnern.«
Jack wandte sich an Ronin. »Wenn ich verliere, sterbe ich«, flüsterte er. »Und wenn ich gewinne, sterbe ich auch. Keine besonders verlockende Alternative.«
»Man gewinnt einen Krieg, indem man eine Schlacht nach der anderen gewinnt«, erwiderte Ronin, ohne die Hand vom Griff seines Holzschwertes zu nehmen. »Konzentriere dich zuerst auf diesen Kampf.«
Die Schüler der Yagyu Ryu bildeten einen großen Halbkreis, der den Duellplatz zur einen Seite hin begrenzte. Die andere Grenze bildete der Wasserfall.
»Wenn du bereit bist?«, sagte Araki und verbeugte sich förmlich vor Jack.
Jack verdrängte seine unguten Gefühle und erwiderte die Verbeugung. Mit einer langsamen, kontrollierten Bewegung zog Araki sein Langschwert. Die Klinge Shizus blitzte in der Sonne auf wie Quecksilber.
Als Jack seine eigenen Schwerter sah, gegen die er gleich kämpfen musste, geriet seine Entschlossenheit noch einmal für einen kurzen Moment ins Wanken. Erst jetzt spürte er die ungeheure, furchterregende Kraft, die von ihnen ausging. Der Sieg schien dem Stahl förmlich eingraviert zu sein, ein einziger Hieb konnte seine Niederlage besiegeln.
Er holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und zog die beiden Schwerter Ronins. Mit einer fließenden Bewegung hob er das Langschwert hoch und hielt sich das Kurzschwert schützend vor die Brust. Es zählte bereits der erste Treffer, rief er sich in Erinnerung. Ein kleiner Schnitt genügte.
Araki schien es nicht eilig zu haben. Er umkreiste Jack langsam und Jack drehte sich mit ihm und achtete darauf, dass eine gute Schwertlänge sie trennte. Er wusste, dass Araki dabei war, die Fähigkeiten seines Gegners nach der Sicherheit seiner Beinarbeit einzuschätzen. Nach einer Weile drehte Araki sich so, dass er Jack die Seite zukehrte. Das Schwert hielt er gesenkt, die Klinge war hinter seinem Rücken nicht zu sehen. Jack konnte deshalb nur schwer beurteilen, in welche Richtung der Angriff erfolgen würde.
Plötzlich stampfte Araki mit dem vorderen Fuß auf.
Jack machte unwillkürlich einen Satz rückwärts, bereit, den Angriff abzuwehren.
Doch der Angriff blieb aus.
»Nervös?« Araki lachte spöttisch und begann wieder zu kreisen wie ein Falke über seiner Beute.
Jack antwortete nicht. Araki spielte mit ihm und er wollte ihm nicht die Genugtuung einer Antwort geben. Stattdessen wartete er geduldig weiter auf den Angriff.
Ohne Vorwarnung hob sich Arakis Schwertspitze und blitzte in der Sonne auf. Jack war einen kurzen Moment lang geblendet, hörte aber, wie die stählerne Klinge pfeifend auf ihn niedersauste. Von Sensei Kano hatte er gelernt, zu kämpfen, ohne etwas zu sehen. Blitzschnell berechnete er ihre Bahn, wehrte sie mit dem Rücken seines Kurzschwerts ab und trat zur Seite.
Die Zuschauer stöhnten enttäuscht auf.
Araki starrte Jack böse an, erstaunt und ärgerlich zugleich, dass nicht schon der erste Angriff zum Sieg geführt hatte.
»Einen Schwalbenschlag überleben nicht viele«, bemerkte er kalt. » KIAIIIIII !«
Er schrie gellend auf und schlug urplötzlich nach Jacks Brust. Jack sprang zur Seite. Der Schlag war mit einer solchen Wucht
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