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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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hölzerne Schöpfkelle und vollzog das Reinigungsritual. Er wusch sich die Hände und anschließend den Mund. Saburo, Miyuki und Jack folgten seinem Beispiel, dann betraten sie den Tempel.
    Aus dem kühlen, dämmrigen Innenraum wehte ihnen der beruhigende Geruch von nach Jasmin duftenden Räucherstäbchen entgegen. Leises Gemurmel der Betenden war zu vernehmen. Einige Mönche in weißen Gewändern und schwarzen Stoffhüten knieten nebeneinander und hatten die Hände betend aneinandergelegt. Dahinter knieten eine Pilgergruppe, einige Fischer aus dem Dorf und drei bewaffnete Samurai. Sie hatten die Köpfe andächtig gesenkt, aber Jack hielt trotzdem Abstand von ihnen und kniete sich zum Beten auf die andere Seite neben Yori.
    »Der Tempel ist Oyamazumi geweiht, dem Gott der Seefahrer und Samurai«, flüsterte Yori. »Er ist der Bruder von Amaterasu, der Sonnengöttin …«
    Das Gemurmel der Mönche verstummte und der Priester stand auf. Er ging zu den drei Samurai, die sich vor ihm niederwarfen und ihm ihre Schwerter entgegenstreckten.
    »Viele Samurai bringen solche Opfergaben, in der Hoffnung, dass sie dann eine Schlacht gewinnen, oder als Dank für einen Sieg«, fuhr Yori leise fort. »Sensei Yamada hat erzählt, auch Daimyo Kamakura sei nach seinem Sieg in der Schlacht von Osaka hierhergekommen.«
    In Jack verhärtete sich etwas, als er den Namen des Shogun hörte. Der Shogun war nicht nur am Bürgerkrieg und an der Vertreibung aller Ausländer schuld, er hatte auch Jacks Vormund Masamoto verbannt. Ohne Daimyo Kamakura wäre er jetzt nicht auf der Flucht und es wäre kein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt.
    Der Priester nahm die Waffen der Samurai entgegen und schritt zu einer großen Doppeltür. Die Tür ging auf, als er sich ihr näherte, und dahinter wurde ein weiterer Raum sichtbar.
    »Der Saal der Opfergaben«, erklärte Yori auf Jacks staunenden Blick hin. »Er beherbergt alles, was zu Ehren von Oyamazumi gespendet worden ist.«
    In dem Raum stapelten sich Zeremonienschwerter und Rüstungen. Schwerter hingen wie silberne Schuppen an den Wänden, davor lehnten in hohen Gestellen Speere und Bögen und in der Mitte stand auf einem Ehrenplatz eine silberweiß glänzende Rüstung.
    »Sie hat dem ersten Shogun Minamoto Yoritomo gehört. Solche Geschenke verleihen dem Tempel seine große göttliche Kraft. Viele glauben, dass die Geister der großen Helden hier weiterleben. Nachts haben die Mönche sogar schon Schlachtenlärm aus dem Saal der Opfergaben gehört.«
    Der Priester kehrte zurück und schloss die Tür hinter sich. Die Mönche begannen wieder zu beten, der Priester gab jedem Samurai ein Amulett.
    »Ich hätte meinen Helm nicht in Tomo zurücklassen sollen«, flüsterte Saburo. »Dann hätten wir jetzt etwas zum Opfern gehabt – für eine glückliche Reise.«
    »Darum können wir immer noch bitten«, sagte Yori. Er schloss die Augen und legte die Hände aneinander.
    Die vier begannen stumm zu beten. Jack nutzte die Gelegenheit zu einem Gebet an seinen christlichen Gott. Das Murmeln der Mönche versetzte ihn in eine Art Trance, doch lenkte ihn schon bald ein Lichtstrahl ab, der über sein Gesicht spielte. Er öffnete die Augen und stellte fest, dass die Sonne durch eins der vergitterten Fenster fiel. Dahinter sah man einen Weg, der zu einem Steilhang führte. Auf einem Stein am Rand des Steilhangs saß ein älterer Mann, von Jack aus gesehen genau vor der Sonne. Er hatte sich bewegt und deshalb war der Sonnenstrahl auf Jacks Gesicht gefallen.
    Plötzlich kippte der Mann nach vorn und verschwand.
    Jack blinzelte ins Sonnenlicht. Hatte er sich den Mann vielleicht nur eingebildet? Offenbar hatte ihn niemand sonst im Tempel bemerkt. Seine Freunde waren tief in ihre Gebete versunken und Jack wollte sie nicht stören. Leise stahl er sich nach draußen. Er wollte wissen, ob der Mann den Sturz überlebt hatte … und ob es ihn überhaupt gab.
    Der Innenhof lag verlassen da. Im Laufschritt eilte er den Weg zum Rand des Steilhangs hinauf. Auf das Schlimmste gefasst, blickte er in einen schwindelerregenden Abgrund. Der Felsen fiel senkrecht ins Meer ab. An seinem Fuß brodelte das Wasser. Überleben konnte niemand, der hier hineinstürzte. Doch da tauchte ein Kopf an der Wasseroberfläche auf. Der Mann schwamm auf das Ufer zu, aber eine Welle erfasste ihn und er ging wieder unter.
    Ein steiniger, wohl nur von Tieren benutzter Pfad führte zu einem Vorsprung am Fuß des Felsens hinunter. Ohne einen Gedanken an seine

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