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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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musste er sich noch den Portolan seines Vaters wiederholen. Cheng rannte mit einem Eimer Sand an ihnen vorbei, um ein Feuer zu löschen, das neben dem Großmast ausgebrochen war. Jack eilte ihm nach und hielt ihn fest.
    »Wo sind unsere Sachen?«, fragte er.
    Cheng erschrak, als er sah, dass Jack und seine Freunde sich befreit hatten. Er zögerte.
    »Unsere Waffen!«, drängte Jack. »Wir wollen nur fliehen.«
    Cheng sah sich um. Die Lage der Winddämonen war verzweifelt. Er nickte entschlossen. »In der Kapitänskajüte. Komm mit.«
    »Ihr bleibt hier und passt auf Saburo auf«, rief Jack Miyuki und Yori zu, dann rannte er hinter Cheng her.
    Auf dem Weg nach hinten kamen sie an Manzo vorbei, der sich den kahlen Schädel rieb und fassungslos den Kampf beobachtete, der um ihn tobte. Schädelgesicht und seine Kumpanen liefen erbittert Sturm gegen einen Trupp von Meeres-Samurai. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, kämpften sie wie Berserker und hackten die Eindringlinge in Stücke.
    Sie gelangten zur Kajüte. Cheng schob die Tür auf und lief einen Gang entlang. Drinnen war es dunkel und kühl und der Kampflärm drang nur gedämpft herein.
    Die Kajüte am Ende des Gangs war für einen Kapitän erstaunlich schlicht und einfach eingerichtet. In der Ecke lag eine Matratze aus Stroh, außerdem gab es verschiedene Sitzkissen und einen niedrigen Holztisch. Durch ein Bambusgitter fiel Licht. Jack sah seine Schwerter und Miyukis Gürtel auf dem Tisch liegen. Der Sack mit ihrem übrigen Gepäck stand zusammen mit ihren Pilgertaschen daneben auf dem Boden. Jack durchsuchte ihn rasch nach dem Portolan. Er fehlte.
    »Was suchst du?«, fragte Cheng.
    »Ein Logbuch.« In Jack stieg Panik auf.
    »Das hier?«
    Cheng stand am Bett. Dort lag der Portolan. Er war aufgeschlagen, offenbar hatte der Kapitän vor dem Angriff der Samurai versucht, den Text zu entziffern.
    »Danke«, sagte Jack erleichtert. Cheng gab ihm das Logbuch.
    Jack wickelte es sorgfältig in das wasserdichte Öltuch ein und steckte es zusammen mit ihrer restlichen Habe wieder in den Sack. Dann schob er seine Schwerter in den Gürtel und nahm seinen Strohhut. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen, auch wenn sich an Deck alle auf das Kämpfen konzentrierten.
    Cheng half Jack, den Sack zu schultern. »Wenn ein Pirat uns anhält, werde ich sagen, du hättest mich mit vorgehaltenem Messer gezwungen.«
    Jack nickte grinsend. »Das hatte ich auch tatsächlich vor!«
    Über ihnen trampelten Füße über das Achterdeck.
    »Wir werden achtern angegriffen!«, brüllte jemand. Man hörte Schwerter klirren.
    »Die Zeit wird knapp«, sagte Jack und eilte den Gang zurück.
    Sie traten wieder ins Helle hinaus. Auf der Schwarzen Spinne wimmelte es inzwischen von Samurai. Trotzdem kämpfen die Winddämonen verbissen weiter.
    »Ruft den Drachen zu Hilfe!«, befahl Captain Kurogumo. Er feuerte seinen letzten Armbrustbolzen ab, zog sein Schwert und köpfte einen Samurai.
    Der Ausguck zündete die Lunte eines schwarzen Zylinders an, der am Vormast befestigt war. Sie brannte funkensprühend ab, dann schoss eine leuchtend rote Stichflamme zum Himmel auf, gefolgt von einer Rauchwolke, die meilenweit zu sehen war. Jack, der auf keinen Fall abwarten wollte, bis der Seedrache wieder auftauchte, rannte so schnell er konnte zu Miyuki und den anderen zurück. Er gab Yori seinen Pilgerstock und Miyuki ihr Ninja-Schwert.
    »Wir können nicht gleichzeitig kämpfen und Saburo tragen«, sagte Miyuki.
    »Ich helfe ihn tragen«, bot Cheng an.
    Yori fasste Saburo unter die Achseln, dann hob er den schlaffen Leib zusammen mit Cheng vom Boden auf. Jack und Miyuki zogen ihre Schwerter und bahnten ihnen den Weg durch das Kampfgetümmel. Sie schlugen auf alles ein, egal ob Pirat oder Samurai – solange sie sich ihrem Ziel näherten: den Fässern.
    Sie waren schon fast am Bug angelangt, da sprang vor ihnen ein neuer Trupp von Samurai an Bord der Schwarzen Spinne und bildete eine undurchdringliche Mauer aus Schwertern und Brustpanzern. Der Befehlshaber des Trupps trat Jack mit gezogenem Langschwert in den Weg.
    »Du entkommst uns nicht, Piratenjunge.«

22
Bestrafung
    Jack stand mit gesenktem Kopf auf dem Deck des atake-bune, des Flaggschiffs der Samurai. Neben ihm standen seine Freunde, vor ihm lag Saburo. Er bewegte sich nicht, atmete aber gleichmäßig. Auf der anderen Seite standen blutverschmiert und übel zugerichtet die überlebenden Winddämonen, darunter Captain Kurogumo, Schädelgesicht und seine

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