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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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zu Rate, verließ sich aber meist auf sein Gefühl, schätzte ihre Geschwindigkeit ein und hoffte inständig, dass er recht hatte. Es war ein nervenaufreibendes Katz-und-Maus-Spiel. Das shuinsen schlängelte sich zwischen versteckten Inseln und Klippen hindurch. Wie Ungeheuer aus den Tiefen des Meeres tauchten die gefährlichen Hindernisse aus dem Nebel auf und verschwanden wieder in der weißen Masse.
    Gedämpft durch Nebel und Entfernung hörten sie Holz knirschen, gefolgt von wütendem Geschrei.
    Schädelgesicht grinste. »Ein Schiff weniger, um das wir uns sorgen müssen.«
    Jack studierte erneut die Karte. »Wenn ich recht habe, müssten wir jetzt weit genug von eventuellen Wachschiffen entfernt sein und können, gedeckt durch die Insel neben uns, wieder Kurs auf Süden nehmen.«
    Schädelgesicht drückte gegen die Pinne, und der Bug des shuinsen schwang herum, bis er laut Kompass genau nach Süden zeigte. Nach und nach hob sich der Nebel wie ein Vorhang, und die Samuraipatrouille blieb hinter ihnen zurück, beschäftigt mit ihrer vergeblichen Suche.

41
Reiche Beute
    »Die Samurai war so nahe an uns dran, dass ich sie hätte anspucken können!«, prahlte Schädelgesicht, als er Tatsumaki von ihrer wundersamen Flucht berichtete. Die anderen Piratenkapitäne verdrehten zwar die Augen, waren aber trotzdem hocherfreut, dass ihre Beute nicht verloren gegangen war. Das shuinsen lag nach einer langen Fahrt einschließlich mehrerer Umwege sicher in der Lagune vertäut. Die überlebenden Besatzungsmitglieder des Weißen Hais, der Jadeschlange und der Schwertwal hatten sich am Kai versammelt und feierten die unerwartete Ankunft lärmend. Sie waren nach ihrem Sieg in der Schlacht gegen die Meeres-Samurai von Hikari bereits am Vortag zurückgekehrt und hatten das Rotsiegel-Schiff schon verloren geglaubt.
    Tatsumaki musterte Schädelgesicht streng. »Und warum habt Ihr beschlossen, in den Nebel hineinzufahren? Das war waghalsig …«
    »Daran war der Gaijin schuld«, warf der Pirat hastig ein, um der Kritik zuvorzukommen.
    »… aber genial«, fügte die Piratenkönigin zu seinem Ärger hinzu.
    Sie wandte sich an Jack. Um ihre Mundwinkel spielte ein Lächeln. »Ist das auch ein Trick, den du von deinem Vater gelernt hast?«
    »Nein«, erwiderte Jack, »diese Idee verdanke ich dem Ring des Windes – dass nämlich Ausweichen besser ist als Kämpfen.« Er dachte daran, was der Großmeister ihn über die fünf Ringe gelehrt hatte. »Ich habe gelernt, dass es in einer solchen Situation am besten ist, so zu tun, als sei man nicht anwesend.«
    Tatsumaki musterte ihn aufmerksam und schien mit ihren schwarzen Augen in sein Innerstes dringen zu wollen. »Das hast du ganz gewiss nicht als Samurai gelernt. So denkt ein Ninja!«
    Sie winkte zwei Piraten, die gerade eine Schatztruhe ausluden, zu sich. Im ersten Augenblick glaubte Jack schon, sie wollte ihn über Bord werfen lassen, doch dann öffnete sie den Deckel der Truhe und nahm eine großzügige Handvoll Silbermünzen heraus.
    »Weil du das Schiff und Captain Kurogumos Mannschaft gerettet hast, erkläre ich dich hiermit offiziell zum Winddämon«, verkündete sie. »Und als solcher hast du dir bei deiner ersten Kaperfahrt einen Anteil an der Beute verdient.«
    Sie schüttete die Münzen in Jacks Hände. Schädelgesicht verfolgte es mit Leichenbittermiene. Doch Jack ließ die Münzen durch seine Finger auf das Deck fallen.
    »Ich will Euer blutiges Geld nicht. Ich will nur Freiheit für mich und meine Freunde.«
    Tatsumaki lachte glockenhell auf. »Natürlich«, sagte sie liebenswürdig, hob aber die Münzen nicht auf. »Sobald du mir den Portolan übersetzt hast.«
    »Warum sollte ich Euch glauben?«, fragte Jack. »Das mit dem Reis war ja auch eine Lüge.«
    Tatsumaki sah ihn gekränkt an. »Soll das heißen, das Schiff hatte keinen geladen?«
    Sie wandte sich fragend an die Piratenkapitäne und alle schüttelten gleichermaßen bedauernd die Köpfe.
    »Tut mir leid, dass das offenbar falsch war, Jack«, sagte Tatsumaki. Sie klang ernst. »Aber ich verspreche dir bei meiner Ehre, dass ein Teil des Geldes an die Dörfer der Umgebung geht – darunter auch dein Anteil, wenn es dir recht ist.«
    Sie schien es ehrlich zu meinen und das entwaffnete Jack. Obwohl er vermutete, dass sie versuchte, Menschen mit ihrem Charme für sich einzunehmen, konnte er nicht hart bleiben und nickte zustimmend.
    »Jetzt zu wichtigeren Dingen«, sagte Tatsumaki. »Wie kam es, dass Captain Kurogumo

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