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Sanctus

Sanctus

Titel: Sanctus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Toyne
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RAFT ,
U ND FÜLLTE SEINEN K OPF MIT W UT UND F URCHT .
D IESE G ESCHICHTE WURDE IMMER WIEDER ERZÄHLT ,
B IS ALLE EIFERSÜCHTIGEN M ÄNNER GLAUBTEN ,
E VA SEI IHR F EIND
U ND IHR T OD DER EINZIGE W EG ZUR G ÖTTLICHKEIT ZURÜCK .
E INES T AGES , ALS E VA SICH DER H ÖHLE NÄHERTE , WO DIE M ÄNNER LEBTEN ,
D A HÖRTE SIE EIN T IER VOR S CHMERZ SCHREIEN .
S IE FOLGTE DEM G ERÄUSCH TIEF INS H ERZ DES B ERGS HINEIN ,
U ND SIE FAND EINEN W ILDHUND GEFESSELT AN DEN B ODEN .
E R BLUTETE UND HEULTE VOR S CHMERZ .
A LS E VA SICH IHM NÄHERTE , TRAT DER S TAMM AUS DER D UNKELHEIT .
S IE SCHLUGEN SIE MIT K NÜPPELN UND SCHNITTEN SIE MIT K LINGEN ,
D OCH SIE STARB NICHT .
S TATTDESSEN FLOSS DAS L EBEN VON M UTTER E RDE IN SIE ,
H EILTE SIE UND MACHTE SIE STARK .
V OLLER P ANIK ENTFACHTEN DIE M ÄNNER EIN F EUER UND STIESSEN E VA HINEIN .
D OCH B LUT FLOSS AUS IHREN
W UNDEN UND LÖSCHTE DIE F LAMMEN .
U ND WIEDER HEILTE IHR L EIB .
E INIGE DER M ÄNNER ZOGEN IN DIE W ELT HINAUS ,
U M G IFT ZU SAMMELN ,
D AS SIE SIE ZU ESSEN ZWANGEN .
D OCH SIE STARB NOCH IMMER NICHT .
S O HIELTEN SIE SIE SCHWACH .
D AS L ICHT G OTTES , IN D UNKELHEIT VERSIEGELT .
D ENN SIE WAGTEN ES NICHT , SIE ZU BEFREIEN , AUS A NGST VOR DEM , WAS DA KOMMEN WÜRDE ,
U ND SIE KONNTEN SIE AUCH NICHT TÖTEN , DENN SIE
WUSSTEN NICHT WIE .
U ND ALS DIE Z EIT VERSTRICH , WURDEN DIE M ÄNNER ZU
G EFANGENEN IHRER EIGENEN S CHULD ,
U ND IHR H EIM WURDE EINE F ESTUNG ,
U ND NUR DORT WUSSTE MAN VON IHRER T AT .
K EIN GEHEILIGTER B ERG , SONDERN EIN VERFLUCHTES G EFÄNGNIS .
U ND E VA WAR DORT GEFANGEN ,
E IN HEILIGES G EHEIMNIS – EIN S AKRAMENT ,
B IS ZUR PROPHEZEITEN Z EIT , DA IHR L EIDEN ENDEN WÜRDE .
    D AS E INE W AHRE K REUZ WIRD AUF E RDEN ERSCHEINEN
U ND ALLE WERDEN ES IN EINEM A UGENBLICK SEHEN UND STAUNEN
U ND DAS K REUZ WIRD FALLEN
D AS K REUZ WIRD SICH ERHEBEN
D AS S AKRAMENT ZU BEFREIEN
A M B EGINN DER NEUEN Z EIT
D URCH SEINEN GNADENVOLLEN T OD
    Das Neue Buch Genesis
Die Ketzerbibel
– übersetzt von: Bruder Marcus Athanasius

K APITEL 145
    Ferne Geräusche drangen durch die Taubheit in Arkadians Kopf: gedämpfte Rufe von drängenden Stimmen und Schritte auf dem harten Boden. Er versuchte, seine Augen zu öffnen, schaffte es aber nicht. Seine Lider waren schlicht zu schwer. Also lag er einfach nur da und lauschte, während sich ein dumpfer Schmerz in seiner Brust und seiner Schulter ausbreitete.
    Arkadian atmete tief durch und konzentrierte all seine Kraft darauf, die Augen zu öffnen. Und tatsächlich öffneten sich seine Lider für den Bruchteil einer Sekunde; dann schlossen sie sich wieder.
    Es war hell, schmerzhaft hell. Ein Negativ dessen, was er gesehen hatte, war nun in seine Retina gebrannt: ein Schachbrettmuster an der Decke, und eine Stange an der Seite, an der ein Vorhang hing. Er lag in einem Krankenhaus.
    Dann erinnerte er sich warum.
    Arkadian versuchte, sich aufzusetzen, doch eine Hand drückte ihn wieder sanft hinunter. »Immer schön langsam ...«, sagte eine männliche Stimme. »Es ist alles in Ordnung. Ich schaue nur nach Ihren Wunden. Was ist eigentlich mit Ihnen passiert?«
    Arkadian versuchte, sich zu erinnern. Seine Zunge war schwer. »Ein Schuss«, sagte er schließlich.
    »Das sehe ich.«
    »Nein.« Arkadian schüttelte den Kopf und bereute es sofort. Er atmete noch mehrmals tief durch, bis das Bett aufhörte, sich unter ihm zu bewegen. »Ich habe einen Schuss ... von etwas bekommen ... Weiß nicht was.«
    »Okay. Wir werden ein paar Blutproben nehmen. Vielleicht werden wir Sie noch mal betäuben müssen.«
    »Nein!« Arkadian schüttelte erneut den Kopf, und diesmal war es nicht mehr ganz so schlimm. »Muss anrufen.« Er zwang seine Augen, sich zu öffnen, und er blinzelte aufgrund des gleißenden Lichts in der Notaufnahme. »Muss sie warnen.«
    Der Vorhang ging auf, und eine kleine, stämmige Frau in weißem Kittel marschierte herein und griff zu einem Klemmbrett, das neben Arkadians Bett hing. »Wie ich sehe, ist Dornröschen aufgewacht«, sagte sie, und das blonde Haar fiel ihr ins Gesicht, während sie die Anmerkungen der Sanitäter las. Ein Namensschild identifizierte sie als Dr. Kulin. Sie schaute auf die Wunde. »Wie sieht sie aus?«, fragte sie.
    »Sie ist sauber«, antwortete der Pfleger. »Sie suppt zwar noch, aber es ist nichts Wichtiges getroffen worden. Die Kugel ist glatt durchgegangen.«
    »Gut.« Die Frau steckte das Klemmbrett wieder in die Halterung. »Machen Sie einen Druckverband, und bringen Sie

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