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Sand & Blut

Sand & Blut

Titel: Sand & Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Xander Morus , Isabell Schmitt-Egner
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zurück. Die Sonne brannte angenehm auf ihren Körper herab und irgendwo hinter sich hörte sie ihren Freund mit Konrad reden und lachen. Der Salzwassergeschmack lag noch in ihrem Mund. Blöd, dass sie nicht gleich etwas zu trinken mitgenommen hatten. Lange konnte man es so nicht aushalten. Salz und Sonne sorgten schnell dafür, dass man Durst bekam. Jetzt, wo sie intensiver darüber nachdachte, spürte sie den Wunsch nach einem Schluck Wasser noch stärker. Meike blinzelte. Sie konnte zum Boot zurückschwimmen und eine Flasche für alle holen. Doreen brauchte sie nicht erst zu fragen. Die ließ grundsätzlich andere für sich arbeiten und jammerte zur Not Konny an. Langsam bewegte Meike die Füße unter Wasser und vergrub die Fersen im weichen Sand. Es fiel ihr schwer, sich jetzt aufzuraffen, aber sie hatten so viel Glück, hier sein zu können, dass es ihr undankbar vorkam, den kurzen Weg nicht klaglos auf sich zu nehmen. Sie glitt vorwärts und schob sich in tieferes Wasser.
    »Was machst du?«, fragte Doreen mit geschlossenen Augen.
    »Nur ne Flasche Wasser holen. Hab Durst.«
    »Bringst du mir was mit?«
    Das war klar. Auf die Antwort hätte sie Geld wetten können, aber die Quote wäre bestimmt im Keller gewesen. Typisch Doreen.
    »Ja, kann ich machen.« Meike stieß sich ab und schwamm los. Über einhundert Meter bis zum Boot und wieder zurück. Den Rückweg dann mit einer Flasche Mineralwasser. Die nächste konnte dann jemand anders besorgen. Wer, war ihr eigentlich egal. Sie musste aufpassen, dass sie nicht ständig die Initiative übernahm, während sich die anderen darauf verließen, dass jemand alles für sie erledigte. Wenn sie im Hotel einen Tisch reservieren mussten, neue Handtücher am Pool brauchten oder gerade Lust auf einen Drink hatten, meistens war es Meike, die dann losging und sich darum kümmerte. Die anderen bewiesen einen erstaunlich langen Atem im Nichtstun. Da war es dann sogar möglich, länger auf etwas zu verzichten.
    Meike schwamm neben die weiße Bootswand, die neben ihr aus dem Wasser ragte.
    »Hey! Hey Vince!«, rief sie und legte den Kopf in den Nacken. Es dauerte einige Sekunden, dann erschien Vincent als schattige Figur an der Reling. Die Sonne stand ihm genau im Rücken und Meike musste eine Hand über die Augen legen, um ihn wenigstens ein bisschen zu erkennen.
    »Hast du mal ne Flasche Wasser? Ich hab Durst.«
    »Klar«, sagte er nur. Der Schatten verschwand für ein paar Sekunden. »Zwei Halbliter, einen Liter oder 1,5 Liter?«, hörte sie ihn von oben.
    »Äh ... zwei Halbliter.« Das war praktischer und sie musste nicht mit den anderen aus einer Flasche trinken. Die konnten sich selbst was holen, wenn sie wollten.
    »Achtung!«, rief Vincent. Dann warf er ihr nacheinander zwei PET Flaschen mit Mineralwasser zu. Die eine fing sie, die andere schlug neben ihr im Wasser auf und sie fischte schnell danach, bevor sie verlorenging.
    »Schön einteilen! Mehr gibt’s nicht!«, rief Vincent. Dann wandte er sich von der Reling ab und sie sah nur noch das schattige, glatte Weiß der Bootswand mit dem strahlenden Himmel darüber. Meike legte sich auf den Rücken und schwamm, nur mit den Beinen strampelnd, auf die Sandbank zu. In jeder Hand hielt sie eine Flasche. Sie fühlten sich kühler an als das sie umgebende Wasser und am liebsten hätte sie sofort einen Schluck daraus genommen. Aber das war zu umständlich. Sie konnte es am Strand nachholen. Die Stimmen hinter ihr nahmen an Lautstärke zu und sie versuchte zu schätzen, wie nahe sie dem Ufer schon war, als eine Person über ihr erschien und eine der Flaschen aus ihrer Hand nahm. Ohne es zu merken, war sie schon im flachen Wasser angekommen und Konny schraubte eben ihre Flasche auf und trank sie in kräftigen Zügen leer.
    »Ey, spinnst du? Du bist so ein Arsch!« Meike richtete sich im Wasser auf. »Hol dir gefälligst selber was!«
    »Reg dich mal ab. Ist doch nicht weit.« Konny warf die Flasche achtlos beiseite.
    »Heb das auf. Das ist echt assi, den Müll hier rumzuschmeißen.« Meike schraubte ihre eigene Flasche auf und nahm einen Schluck, als Doreen auch schon ihre Hand nach oben streckte.
    »Auch Durst!«, sagte sie und Meike gab ihr, etwas widerwillig, das Wasser.
    »Hört doch mal auf zu streiten«, sagte Till. »Wir sind an einem sehr geilen Tag auf einer sehr geilen Sandbank ...«
    »... mit sehr geilen Weibern«, ergänzte Konrad und Doreen machte einen Kussmund in seine Richtung.
    »Wir sollten uns amüsieren,

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