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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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gutgläubig sein? Denk doch mal nach: Wen hast du am Wochenende sehr verärgert? Oder wer hätte Grund, dir eins reinzuwürgen?“  
    „ Du glaubst doch nicht, dass Chris…“ Doch Mia kam nicht weiter zu Wort. „Ich glaube nichts, Mia! Nichts! Aber Fakt ist, dass dein Urteilsvermögen manchmal nicht wirklich realistisch ist. Nehmen wir z.B. Anabelle!“  
    „ Was bitte hat Ana denn damit zu tun?“  
    „ Sie ist eine falsche Schlange und du merkst es nicht mal!“, schimpfte Lizzy.  
    „ Du mochtest sie noch nie! Du hast ihr doch von Anfang an keine Chance gegeben.“, wehrte Mia Lizzys Schimpferei ab.  
    „ Weil sie keine verdient hat! Erinnere dich an meine Worte! Sie ist keine Freundin!“ Damit stand Lizzy auf und ging ohne ein weiteres Wort nach Hause. Mia war wie vor den Kopf gestoßen und dachte über Lizzy Worte nach.  
    Sie stritten so selten, dass Mia sich überhaupt nicht wohl dabei fühlte im Streit mit Elizabeth Schlafen zu gehen.  
    Sie rief erneut bei Nic an, nur um wieder bei der Voicemail zu landen und Mia fühlte sich so sehr allein. Wo steckte er nur? Plötzlich klingelte ihr Telefon und erleichtert erkannte sie Nics Nummer.  
    „ Nic… ich dachte schon, irgendwas stimmt nicht.“, sagte sie erleichtert.  
    „ Mia!“ Seine Stimme hörte sich seltsam an. War er sauer, dass sie ihn geweckt hatte? „Es tut mir leid, dass ich sooft angerufen habe. Aber hier ist wirklich was los… Hast du mit Liam gesprochen?“ Nic bejahte die Frage. „Ich mag dich nicht gern fragen, aber wäre es möglich für ein paar Tage bei dir unterzutauchen? Du brauchst dich gar nicht weiter um mich zu kümmern. Die Polizei fände es nur gut, wenn ich eine Weile aus der Schusslinie und aus der Stadt wäre!“ Nic schwieg am Telefon. „Nic? Bist du noch dran?“  
    „ Ja… hör zu Mia! Du kannst nicht her kommen! Das… das wäre nicht richtig. Nicht nachdem ich über uns nachgedacht habe und zu dem Entschluss gekommen bin, dass es nicht klappen wird. Dich hier zu haben, macht die Sache nur schwieriger. Ich muss…“ Er hielt kurz inne, sprach dann leiser weiter: „Ich muss mich auf meine Arbeit konzentrieren. Ich kann keine weitere Ablenkung gebrauchen.“ Mia hatte ihre Augen geschlossen und brachte vor Schock kein Wort heraus. Ihr Temperament, ihr Feuer war erloschen. Fassungslosigkeit machte sich in ihr breit. Was war geschehen? Wie konnte sich innerhalb weniger Tage alles, einfach alles in ihrem Leben in einen Horrorfilm verwandeln? Wie hatten sich Nics Gefühle so plötzlich verändert? Aber tief in sich hatte Mia immer geahnt, dass sie keine Zukunft mit ihm haben würde. Sie gehörte nicht zu ihm und in seine Welt. Es fiel ihr nicht schwer, ihm das abzukaufen. Doch gerade in diesem Moment, wenige Tage nach seinem Fortgang hatte sie sowas nicht erwartet. Sie verlor den Boden unter den Füßen und fühlte sich wie im freien Fall. Es gab nichts zu sagen, außer einem: „Leb wohl, Nic!“ Dann klappte sie ihr Telefon zu, starrte in die Dunkelheit vor sich und brach in Tränen aus. Wie konnte er ihr das antun? Was war denn nur geschehen? Sie hatten jeden Tag telefoniert, seit er weg war und da hat er ihr doch noch gesagt, wie sehr sie ihm fehlte? Es gab nichts was ihre Tränen trocknen konnte. Plötzlich trat Lizzy auf sie zu. Fassungslos starrte sie auf Mia und kam mit eiligen Schritten näher und drückte sie fest an sich. „Oh Mia! Es tut mir so leid, Süße! Bitte, ich hab es nicht so gemeint. Du weißt, ich liebe die Mutter Teresa in dir!“ Das war es ja gar nicht, doch Mia konnte nicht lange genug aufhören zu weinen, um ihrer Freundin zu sagen, was geschehen war.  
    Mia weinte und weinte. Lizzy strich ihr beruhigend über den Rücken. „Es wird alles gut! Sie finden den Schweinehund!“ „Ach, das ist es doch gar nicht!“ Liz nickte bloß. „Ich weiß, das Leben ist manchmal ein Arschloch! Aber irgendwann kommt alles in Ordnung, Süße, glaub mir!“ Doch das würde es nicht… nichts würde jemals wieder so sein, wie zuvor.  
     
     

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    Es gab keine Worte, die Mias Kummer trösten konnte. Keine Umarmung, keine Streicheleinheiten. Selbst Haley schaffte es nicht, Mia aus ihrer Trauer zu holen. Sie war seit drei Wochen nicht mehr vor die Tür getreten und Celin machte sich große Sorgen um ihre Lebensfrohe Tochter. Sie spürte eine regelrechte Panik in sich aufkommen, bei der Sorge darum, dass ihre Tochter die Depressionen ihres Vater vererbt

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