Sandkasten-Groupie
„ Nun Miss, ich glaube erst mal noch nichts. Aber wir müssen das alles überprüfen. Ist ein Schlüssel verloren gegangen, oder gestohlen worden?“
„ Mein Autoschlüssel wurde mir vor der Sache mit dem Auto geklaut und da war auch ein Haustürschlüssel dran. Daran habe ich damals überhaupt nicht gedacht!“
„ Gibt es jemanden, der Ihnen schaden möchte? Jemanden mit dem sie Streit hatten? Jemand in ihrem Freundeskreis, der sich vielleicht seltsam verhalten hat?“ Mia starrte ihn ungläubig an.
„ Sie glauben doch nicht etwa, dass es jemand aus unserem Freundes oder gar Familienkreis war? Sie hatten doch von ähnlichen Fällen gesprochen, die hier ganz in der Gegend stattgefunden haben?“, echauffierte sich Mia und atmete schwerer.
„ Hören Sie Mia, ich weiß, dass diese Vorstellung noch viel schlimmer ist. Aber sehen sie, ein paar Beweise deuten auf eine persönlich motivierte Tat hin. Die Türe wurde nicht gewaltsam geöffnet und alles ist verwüstet, außer dem Zimmer ihrer Freundin. In ihrem Zimmer wurde ein totes Tier deponiert, mit dieser abartigen Beschimpfung an der Wand. Sehen Sie es mir nach, wenn ich ehrlich zu Ihnen bin, aber das sieht nach jemandem aus, der genau wusste, was er tat. Hinzu kommt der Fall mit ihrem Auto vor wenigen Wochen. Ich fürchte sie müssen im Moment gut auf sich aufpassen. Gibt es einen Ort, wo sie im Moment bleiben können? Oder möchten sie, dass ich einen Beamten bei Ihnen lasse?“ Mia war sprachlos. „Muss ich Angst haben?“, fragte die junge Frau und atmete hörbar ein. „Nun, da bis jetzt keine Person zu Schaden gekommen ist, gehe ich nicht davon aus. Aber wir müssen das unbedingt klären.“, antwortete er behutsam.
„ Aber das alles könnte doch auch ein Zufall sein, oder?“ Der Polizist seufzte nachsichtig mit ihr und nickte. „Natürlich folgen wir allen Spuren.“ Die Befragung ging noch einige Zeit weiter und Mia wurde das Gefühl nicht los, dass etwas im Argen war. Wer tat sowas? Und wieso wollte er ihnen Angst machen? Die Vermutung, die der Beamte geäußert hatte wollte ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen und Mia lief es eiskalt den Rücken runter. Kurz bevor die Befragung beendet war, draußen war es schon dunkel geworden, stürmten Richard, Lynn und Celin herein. Besorgt lief Celin auf Mia zu und Mia ließ sich nur allzu gern von ihrer Mom in die Arme nehmen. „Oh, Cherie! Was ist nur geschehen?“ Mia atmete das erste Mal auf, als sie in den Armen ihrer Mutter lag. Richard und Lynette taten das Gleiche bei ihrer Tochter und kamen schließlich mit den anderen beiden Frauen zusammen. Alle starrten fassungslos auf die zerstörte Wohnung und ließen sich von den Beamten ebenfalls einige Fragen stellen und Informationen geben. Schlussendlich fuhren sie alle gemeinsam nach Hause. Es gab keinen Platz auf dieser Welt, an dem Mia lieber gewesen wäre, abgesehen vielleicht von Nics sicheren Armen. Doch er hatte sich nach wie vor nicht gemeldet und Mia wurde das unangenehme Gefühl nicht los, dass auch dort irgendwas vor sich ging.
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Kapitel 16
Liam ging ganz wie versprochen auf direktem Wege durch Londons Straßen zu Nics Wohnung. Nic lebte eigentlich in einer Art Loft, was eine ziemlich gute Tarnung war. Der Eingang zu seinem Reich war über eine Seitenstraße zu erreichen. Die Tür wirkte wie eine Tür zu einem Lagerraum und so kam auch kaum jemand auf die Idee hier einer bekannten Persönlichkeit über den Weg zu laufen. Es war schon weit nach 23 Uhr, als Liam bei seinem Freund klingelte und er erwartete schon Nic verschlafen und mit verstrubbelten Haaren zu begegnen. Doch er täuschte sich. Nic öffnete ihm mit seltsam ausdrucksloser Miene und war in denselben Klamotten vom vergangenen Abend. Er hatte ein Bier in der Hand und Liam war sofort verärgert. „Was machst du denn hier?“, fragte Nic irritiert. „Dir eine Nachricht von deiner Freundin überbringen… was mich aber zu der Frage führt, warum du nicht selbst mit ihr gesprochen hast, wenn du noch wach und bei bester Gesundheit bist!!!“ Liam legte seine Jacke ab, fuhr sich kurz durch seine Kurzhaarfrisur und atmete nochmal tief durch. Nic wirkte unsicher, was Liam sofort misstrauisch machte. „Was hast du angestellt?“ Nic zog eine Grimasse, trat aber zur Seite und bedeutete Liam ihm zu folgen. Nics Wohnung hatte ziemlich hohe
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