Sandkasten-Groupie
rechtzeitig zu sich kam und den Sinn im Leben gefunden hatte. Um ein Haar hatte er sie verloren. Richard konnte sich ein Leben ohne seine Frau nicht vorstellen. Es gab kein Glück, keine Freude und vor allen anderen Dingen keine Liebe mehr für ihn ohne sie. Richard griff zu der alten Gitarre, auf der sein Sohn das Spielen gelernt hatte. Alle hatten darauf gehofft, dass Mia und Nic eines Tages zusammenfinden würden. Alan und er hatten oft darüber gewitzelt, ob es je dazu kommen würde.
„ Deinem Jungen würde ich meine Mia ohne Sorgen überlassen!“, hatte Alan einmal gesagt und Richard hatte hinzugefügt: „Deine Tochter gehört schon jetzt zur Familie, aber ich würde sie sehr gern als Schwiegertochter haben!“
Doch erst Jahre nach diesem Gespräch kamen sie dieser Wunschvorstellung etwas näher. Richard hegte keinen Zweifel daran, dass Nic die junge Frau aufrichtig liebte. Er liebte sie schon sein ganzes Leben lang. Er hatte ihnen dabei zugesehen, wie sie den Übergang von einer Liebe zwischen Bruder und Schwester, zu einer Liebe zwischen Mann und Frau schafften.
Es sollte Tage dauern, nach denen Mia das erste Mal wieder etwas von bzw. über Nic hörte. In Wahrheit hatte Nic sich aus einem bestimmten Grund von ihr getrennt. Mittlerweile hatte sie einige Details aus Liam heraus gekitzelt, der seltsam redselig war. Er erklärte ihr, wie schlecht es ihm und Nic in der Zeit gegangen war und das Nic sie wirklich und wahrhaftig liebte. Mias Hochgefühl ebbte aber immer wieder rasch ab. Jeden ihrer Telefonanrufe wurde von Nic ignoriert und auch ihre Nachrichten wurden nicht beantwortet. Mia wusste, dass er verletzt darüber war, dass sie ihm das Baby vorenthalten wollte. Doch das stimmte so ja auch nicht. Was sollte sie noch tun? Sie war schließlich nicht allein an diesem Schlamassel schuld. Zur damaligen Zeit hatte sie schließlich nicht wissen können, dass Nic aus einem bestimmten Grund so handelte. Nun musste er einfach zu sich kommen. Es brachte nichts zu hoffen, dass sich alles von selbst finden würde und Lynn machte Emilia deutlich, dass sie sich endlich für das Baby entscheiden sollte, völlig unabhängig, was aus ihr und Nic werden würde. Erst nach zwei Tagen verstand, sie was sie damit gemeint hatte. Sie war mit ihrer Mutter bei Dr. Hamelton und sah das kleine Wesen in ihrem Innern. Sie hörte seine Herztöne, sah ihn entspannt in ihrem Bauch umher hüpfen und fühlte ein ungeahntes Glücksgefühl. Dr. Hamelton sagte ihnen, dass alles in Ordnung sei und verschrieb ihr ein leichtes Mittel gegen die Übelkeit und das Erbrechen. Mia beschloss in dieser Minute, dass sie ihr Leben nun in Angriff nehmen musste und begann sich Gedanken darüber zu machen, wie es nun weitergehen sollte. Sie wollte unbedingt die Uni beenden und musste sich nach langem hin und her eingestehen, dass sie das alles nicht alleine schaffen würde. Lynn, ihre Mom und Trix waren einstimmig dafür, dass sie sich in der Uni Zeit um das Baby kümmern wollten und Mia am besten zu Hause wohnen sollte. Auch wenn ihre Mom ihr anbot das Dachgeschoss und die oberste Etage umbauen zu lassen, wollte Mia nicht zustimmen. Eins hatte sie in den vergangenen Wochen gelernt: Sie musste endlich an ihr eigenes Leben denken und nicht immer mit einem Bein zu Hause wohnen bleiben. Es wurde Zeit sich davon zu lösen. Die Wohnung am Campus wurde in den letzten Wochen längst weiter vermietet, weil weder Lizzy noch Mia sich vorstellen konnten, nochmal dort einzuziehen. Lizzy als Mitbewohnerin zu haben wäre sicherlich toll gewesen, doch Mia wollte ihr das nicht zumuten. Außerdem musste sie endlich mal etwas alleine machen. Somit entschloss sie sich, nach einem kleinen Apartment in Falmouth Ausschau zu halten. Ihre Mutter bot Mia finanzielle Unterstützung an, was sie nicht komplett ablehnte. Allerdings hatte ihr Dad ihr etwas Geld hinterlassen, was sie für die Einrichtung des Babyzimmers inklusive aller Dinge, die man so brauchen konnte, nutzen würde. Außerdem kamen bestimmt noch andere Ausgaben, wie etwa Kaution für die neue Wohnung hinzu. Es würde sicher nicht einfach werden. Aber wenn sie bald wieder anfing zu arbeiten, dann würde sie es schon schaffen.
Jason war natürlich hoch erfreut, als Mia bei der ersten Balletstunde für die Mädchen wieder vor ihm stand. Sie erzählte ihm nichts über ihre Schwangerschaft, denn es würde unweigerlich die Frage nach dem Vater auftreten und Mia war noch nicht bereit der Öffentlichkeit ihr
Weitere Kostenlose Bücher