Sandkasten-Groupie
entschlossen, dass sie hier mit ihrem Kind ganz sicher nicht wohnen würde und ein weiterer Blick zu Lizzy genügte und sie wusste, dass ihre Freundin das auch gewiss nicht dulden würde.
Arndt gab sich auch nicht große Mühe, dieses Drecksloch zu empfehlen. Scheinbar wusste er, dass es aussichtslos war. Lizzy sprach mit ihm über andere Wohnungen, während Mia aus dem geöffneten Fenster blickte und ihren Kummer nur schwer unterdrücken konnte. Würde so ihre Zukunft aussehen? Mia wollte keinen großen Luxus. Sie wollte ein, zwei kleine Zimmer, die nur annähernd bewohnbar waren. Scheinbar musste sie sich etwas einfallen lassen. Nur entfernt nahm Mia die Stimme wahr, die sich wohl in das Gespräch einmischte, doch sie wandte sich nicht um. Erst bei Lizzys überraschtem Ausruf: „DU?!“ drehte sie sich zu der Tür, in der eine große Gestalt stand und ihr sofort jeglichen Atem raubte. Er sah noch besser aus, als sie ihn in Erinnerung hatte und Mias Gedanken wanderten augenblicklich zu einer ihrer vergangenen Nächte zurück. Sie verstand sich selbst nicht! Sie beide hatten verdammte Probleme und sie dachte an Sex mit ihm. Himmel! Doch wie er so in der Tür stand, mit seinen dunklen Jeans und dem enganliegenden Shirt, machte er einen attraktiveren Eindruck als je zuvor. Er trug eine abgenutzte Lederjacke und Bikerboots, die auch schon bessere Tage gehabt hatten. Sein helles Haar war verstrubbelt und viel zu lang. Lynn würde nur daran rummäkeln. Erst beim näheren Betrachten erkannte sie den grimmigen Gesichtsausdruck, die unrasierten Wangen und die dunklen Schatten unter den Augen.
Mia erinnerte sich daran, möglichst distanziert und kühl zu sein. Ohne eine Begrüßung für ihn, wandte sie sich wieder dem Fenster zu. Sie spürte, wie er sich ihr näherte und ein aufregender Schauer durchströmte sie.
„ Was tust du hier?“, fragte Lizzy irritiert. Doch ihr Bruder ignorierte sie und blickte unverwandt auf Mia.
„ Darf ich fragen, was du hier zu suchen hast, Emilia?“ Seine Stimme war tief und etwa so unterkühlt wie ein Eisberg.
„ Nein!“, antwortete sie schlicht, ohne sich umzudrehen.
„ Wir haben kein Interesse, Mister!“, sagte Nic barsch. Emilias Kämpfernatur meldete sich augenblicklich zurück und sie wandte sich ihm erneut ärgerlich zu. „Ich bin hier die potenzielle Mieterin, nicht du!“
„ Nein, bist du nicht!“, sagte er fest und ruhig, was Mia ätzend fand. Wie konnte er so ruhig und beherrscht sein? Sie wäre am liebsten wie ein HB Männchen an die Decke gegangen.
„ Und das sagt wer?“
„ Der Vater deines Kindes! Dein Freund, such dir etwas aus!!!“ Mia schnappte nach Luft, beflügelt durch seine Worte, musste sie sich daran hindern ihm in die Arme zu fallen. Doch er musste sich abgewöhnen, in ihr Leben zu treten und so zu tun, als hätte er die Ansagen zu machen. Sie schenkte ihm einen mörderischen Blick.
„ Das könnte dir so passen, dass du einfach hier auftauchst und dich in meine Angelegenheiten einmischst! Ich soll schließlich hier wohnen und nicht du!“, meckerte sie nach wenigen Momenten Bedenkzeit.
„ Das kann unmöglich dein Ernst sein, Mia! Du willst in dieses Drecksloch mit unserem Kind leben?“
Nein, das wollte sie nicht! Sie müsste lügen…
Dann wandte sie sich an Lizzy: „Hast du etwa mit ihm gesprochen?“ Lizzy hob die Brauen und sagte: „Ähm… nein! Ich hatte keine Ahnung von seinem plötzlichen Meinungswechsel!“
„ Woher soll er denn bitte gewusst haben, wo wir sind?“
„ Hey, nun komm mal wieder runter, Baby! Siehst du wer hier vor dir steht? Ich bin’s Lizzy!“ Mia blickte ihrer Freundin in die Augen und sie beschlich das schlechte Gewissen. Herr Gott nochmal, das war Lizzy!
Kleinlaut sagte sie: „Sorry!“
Plötzlich verwandelte Nic sich wieder in ihren besten Freund. Seine Stimme wurde sanfter und freundlicher und unter anderen Umständen hätte sie sich nur zu gern in seine Arme geworfen.
„ Mia, ich kümmere mich darum! Ich kümmere mich um alles! Komm…“ Es war so einfach, einfach ja zu sagen… Mia wollte diesen Druck loswerden und die Sorge, sich nicht ordentlich um ihr Baby kümmern zu können. Nur einen Moment, ein paar Stunden. Doch dann kam wieder ihr Entschluss in den Sinn. Nicht immer war der einfachste Weg auch der Beste und sie wollte ihr Leben endlich so leben, wie sie es sich vorstellte. Sie unterbrach ihn: „Nein, danke! Ich verzichte auf deine
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