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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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er ein paar Tage lang ohne Unterbrechung Party gemacht…“ Lizzy brauchte ihr nicht zu erklären, wie diese Partys ausgesehen hatten. Ein Mädchen an jedem Finger und Mias Herz krampfte sich ganz schrecklich zusammen. Allein die Vorstellung, dass er eine andere Frau bei sich hatte, brachte ihr Blut vor Eifersucht zum kochen.  
    Es tat ihr so weh, dass er sie nicht mal anhören wollte. Immerhin hatte sie nichts davon gewusst, dass es diesen Stalker gegeben hatte. Er hatte sie nur verlassen, weil er sie schützen wollte, was Mia ungemein dumm und bescheuert fand. Aber das war der Nic, den sie nun mal liebte. Andererseits sagte ihr das letzte Stück Verstand, welchen ihre Hormone übriggelassen hatten, dass er einfach auch Zeit brauchte, um sich mit dem Gedanken zu arrangieren eine eigene Familie zu haben.  
    Mia lehnte sich plötzlich erschöpft in den Stuhl zurück und schob ihre Kritzeleien über ihre Finanzen, den Katalog und anstehenden Ausgaben, etwas von sich. Lizzy tat es augenblicklich leid ihr davon berichtet zu haben, doch andererseits wollte sie auch nicht, dass Mia per Zeitungsartikel davon erfuhr.  
    „ Wenn es für mich doch nur auch so einfach wäre!“, sagte Mia und strich sich über den Bauch. Lizzy verstand sie, lehnte sich über den Tisch und strich über ihre kühle Hand.  
    „ Dad hat ihn heute Morgen aus dem Büro angerufen und, oh Wunder, auch erreicht. Ich weiß nicht, was er zu ihm gesagt hat, aber Dad war wirklich richtig wütend.“  
    „ Deine Eltern sollten sich nicht so bemühen… sie geraten nur selber unter Beschuss und du weißt, wie sehr es Lynn immer aufregt, wenn Unfrieden herrscht.“, sagte Mia leise und ihre Müdigkeit war förmlich zu spüren.  
    Lizzy antwortete nicht darauf. Sie wusste, dass ihre Eltern nicht nur um Mias Willen böse auf ihren Sohn waren. Noch heute Morgen hatten Lynn und Richard sich heftig gestritten und sich mit Dingen aus der Vergangenheit beworfen, die Lizzy nicht verstand. Es ging ihnen einfach auch darum, dass sie ihren Sohn nicht so erzogen hatten und sie es unverzeihlich fanden, dass er Mia jetzt im Stich ließ. Keiner von ihnen glaubte daran, dass er das wirklich tun würde. Doch zwei Wochen waren jetzt genug Zeit, um sich abzureagieren. Mia konnte sich auch nicht einfach aus dem Staub machen. Über diese Ungerechtigkeit schimpfte Lynn nun schon seit Tagen.  
    „ Komm Süße! Geh schlafen. Du siehst so müde aus! Morgen schauen wir uns dieses Wohnung an, ja?!“

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    Um drei Uhr nachmittags trafen sie auf einen gewissen Arndt Reynolds, den Lizzy als alten Bekannten vorstellte. Mia wusste es natürlich besser. ‚Bekannter‘ war ein Synonym für Sexpartner. Lizzy hatte eine wilde Affäre vor etwa zwei Jahren mit ihm gehabt. Mia fragte sich oft, was ihre Freundin an diesem Typ Mann fand. Seine roten Haare wirkten recht ungepflegt, wie sie im Nacken zu einem Zopf zusammen gefasst worden waren. Er hatte sich eine ganze Weile nicht rasiert, was Mia an sich nicht schlimm fand. Jeder sollte sich so darstellen wie er es wollte. Aber er wirkte doch ziemlich ungepflegt.  
    Als sie vor dem Haus standen, ließ sich schon erahnen, wie der niedrige Preis zustande kam. Alles in allem wirkte das Haus so renovierungsbedürftig wie Mias alte Hütte im Garten. Doch sie wollte nicht unhöflich sein und folgte dem schlaksigen Mann mit der abgenutzten Kleidung ins Haus.  
    Das Treppenhaus sah so unsauber und brüchig aus, dass Mia bewusst vermied irgendwas anzufassen.  
    „ Folgen Sie mir bitte, Miss Kennedy!“ Obwohl Mia sich mit ihrem Vornamen vorgestellt hatte und sie ihn flüchtig von früher kannte, war er fest entschlossen sie als Kundin zu behandeln. Er musste fünf verschiedene Schlüsselbunde mit an die 10 verschiedenen Schlüssel an der Eingangstür testen. Der vorletzte tat es schließlich und Mia fragte sich, wann wohl das letzte Mal jemand in dieser Wohnung gewesen war. Der Geruch der ihnen entgegenschlug war bestialisch und drang aus dem Badezimmer, das so groß war, wie Mias Abstellkammer. Mia würgte und trat die Flucht in den Hausflur an. Erst nach einigen Sekunden beruhigte sich ihr Würgreflex wieder und sie betrat die Wohnung erneut. Notdürftig hatte Arndt schnell alle Fenster geöffnet.  
    „ Das Rohrsystem ist lange nicht benutzt worden.“, erklärte er entschuldigen. „Tatsächlich?“ Mia wechselte einen Blick mit Lizzy und kicherte hinter hervor gehaltener Hand. Mia hatte längst

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