Sandkasten-Groupie
hättest verlangt, was dir zusteht? Ist es das, Mia? Willst du nur das nötige Kleingeld und verschwindest aus meinem Leben?“
Er konnte selbst nicht glauben, was er von sich gab. Er glaubte es nicht mal. Doch etwas in ihm war bei dem Gedanken kaputt gegangen, dass sie ihn nicht in ihrem Leben haben wollte.
„ Nein, Nic! Ich will überhaupt nichts von dir! Behalt deine Kröten für dich! Ich komme schon klar!“, brüllte sie nun und spürte wie ihr erneut übel wurde. ‚Reg dich nicht so auf!’, versuchte sie sich selbst zu beruhigen. Nic grinste bösartig und sagte: „Und womit bitte? Mit deinen Ballet Stunden? Oder willst du bei Jeff kellnern?“
Er kannte sie einfach zu gut.
„ Und wenn ich anschaffen gehen würde, Domenic. Das könnte dir völlig egal sein! Es geht dich nämlich nicht das Geringste an!“ Für einen Moment verschlug es ihm die Sprache. Er wusste, sie meinte das nicht ernst. Sie wollte ihn nur ebenso provozieren wie er sie.
„ Oh nein, Honey!“ Diesmal klang seine Stimme nicht zärtlich oder vor Lust verzehrend, wie in ihrer Erinnerung wenn er sie so nannte. Diesmal klang er tief verletzt und gefährlich.
Er stand nahe vor ihr, beinahe Nase an Nase und sein maskuliner, vertrauter Duft und seine Augen betörten ihre Sinne. Es war verrückt wie ihr Körper auf ihn reagierte, trotz allem, wie er sie verletzt hatte.
„ So wird das nichts! Ich habe nicht nur Pflichten als Vater, sondern auch Rechte! Du und dein Arsch bleibt schön hier! Verlass dich drauf!“ Damit rauschte er aus ihrem Zimmer. Mia blickte ihm sprachlos hinterher. Nach all den Jahren, die sie sich nun schon kannten, hatte es nie einen derartigen Streit gegeben.
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Kapitel 21
Als Nic wutentbrannt die Treppe hinunterrannte, blickte er in viele betretene Gesichter, die alle ertappt wegschauten.
„ Na wunderbar!“, sagte er und drückte mit Daumen und Zeigefinger gegen seine Nasewurzel, während er auf dem Treppenabsatz inne hielt. Er verfluchte seine Familie und auch Mias. Warum konnten sie ihnen nicht ein wenig Zeit und Raum lassen?
„ Stimmt das?“, fragte Richard nun mit rauer Stimme. Er wirkte wie vor den Kopf geschlagen und Celin konnte es ihm nicht verübeln. Sie war immer noch nicht ganz dabei und sie hatte schon ein paar Tage Zeit gehabt sich an den Gedanken zu gewöhnen, Oma zu werden. „Der Junge muss das erst mal verdauen! Komm Nic, du brauchst einen Drink!“, sagte Sophie entschieden und winkte ihn zu sich hinunter. Ein Lächeln zupfte an Nics Mundwinkeln. Dass diese alte, exzentrische aber liebenswürdige Frau ihm einmal derart den Rücken stärken würde, hätte er nie für möglich gehalten.
Doch Nics Augen fanden die wütend dreinblickenden Augen seines Freundes.
‚ Nein, auch das noch!’, dachte er und ergab sich seinem Schicksal, denn Liam würde ihm keinen Aufschub gewähren. Das war so sicher, wie das Amen in der Kirche.
„ DU-ICH-RAUS!“ Drei Wörter, die durch Liams aufeinander gepresste Zähne kaum zu verstehen waren. Er sah so aus, als hätte er ihn am liebsten sofort am Kragen hinaus gezerrt.
„ Vielleicht sollten wir uns alle erst mal beruhigen!“, bat Lynn mit dünner Stimme. Wenigstens schien sie endlich wieder zu atmen, stellte Nic erleichtert fest.
„ Ist schon gut, Mom! Liam duldet keinen Aufschub!“, sagte Nic und folgte seinem Freund durch die Küche in den Garten.
„ Also gut, leg lo…“ Doch da kam schon eine Faust auf ihn zugesaust und Nic hatte keine Chance zu reagieren. Hart traf er ihn an seinem Kinn und brachte seine Lippe zum platzen. Nic war so perplex über die Reaktion, dass er ihn verdattert anstarrte.
„ Was bist du nur für ein hinterhältiger …!“ Nun wich Nic seinen Angriffen aus. Er musste sich wirklich zurück halten, sich nicht zu wehren.
„ Lass uns bitte in Ruhe darüber reden, Liam!“, bat Nic eindringlich und wich erneut Liams Faust aus. Er schubste ihn einmal kräftig, um ihn von sich zu stoßen.
Nun schubste Liam Nic zurück und begann erneut eine Rangelei, bis plötzlich ein Schuss fiel.
Sophie stand mit einer Schrotflinte hinter ihnen und hatte die Hände in die Hüften gestemmt.
„ Schluss jetzt mit diesen Kindereien. Her Gott noch mal!“, brüllte sie.
„ Sophie!“, ertönte es geschockt von der Veranda, während Richard nun die beiden Jungs versuchte auseinander zu halten.
„ Reden?
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