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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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für dich, mit einer fünfjährigen und deiner besten Freundin den Nachmittag auf einem Rummelplatz zu verbringen?“ Fragend betrachtete er Mia.  
    „ Na, ich meine bei all dem was du sonst so erlebst. Ich meine Hollywood! Vegas! Partys mit erfolgreichen Männern und langbeinigen Models… Da können wir hier doch gar nicht mithalten!“ In dem Moment als sie es gesagt hatte und in seine versteinernde Miene blickte, wusste sie, dass sie ihn verärgert hatte. Seine Lippen bildeten einen harten blassen Strich und seine Wangenmuskulatur spannte sich an.  
    „ Was soll das nun wieder heißen?“, knurrte er.  
    „ Entschuldige, ich… wollte nichts Falsches sagen… ich dachte nur…“  
    „ Du dachtest nur, dass ich jede Party mitnehme, mir kein Angebot von Kokain und Alkohol durch die Lappen gehen lasse, ganz zu schweigen von den tausenden Frauen…“  
    Für einen Moment hielt Mia inne. Ehrlich gesagt, befürchtete sie genau das.  
    „ Ist es nicht so?“  
    „ Wie gut kennst du mich eigentlich?“, fragte er ungehalten und blickte aufmüpfig zu ihr, während sie vor einer roten Ampel hielten. In Wahrheit wusste er, wie wahr Mias Unterstellung doch war. Aber es schmerzte ihn, dass sie ihn genauso sah? Einst, vor beinahe vier Jahren, hatte ihn dieses Leben hier in Falmouth gelangweilt. Er war geblendet gewesen von den Erzählungen und den Hoffnungen, die ein junger Mann sich nun mal machte, bevor ihn die Realität wirklich traf. Er hatte das Gefühl gehabt, dass das Leben doch noch mehr für ihn bereit halten musste. Warum sonst hatte er seinen Ruhm so sehr herbeigesehnt? Mia ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie wich seinem trotzigen Blick stand und wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht.  
    „ Weißt du ich kannte einen jungen Mann, der nichts mehr liebte als seine Musik, seine Familie und Freunde. Er war der loyalste, treuherzigste und großzügigste Mensch, den ich kannte. Niemand konnte mich mehr zum Lachen bringen und sich besser mit mir streiten, als er. Und nun blicke ich in die Augen des Mannes von früher. Ich sehe ihn nur selten und er ist ein Rätsel für mich. Er ist berühmt, wird von den Frauen angehimmelt und lebt in Ruhm und Reichtum. Doch meistens macht er den Anschein, als sei er gar nicht wirklich hier bei mir. Sein Körper ist eine Art Schutzschild geworden und nur selten kann ich zu ihm vordringen. Ich sorge mich um ihn, weil er viel zu selten lacht und ich keine Ahnung habe warum das so ist.“ Mia hielt inne und blickte zu ihrem Freund, der angestrengt aus dem Fenster blickte und seine Handoberfläche vor den Mund legte. Er wirkte so ernst und schlicht und ergreifend traurig, dass Mia die Luft anhielt. Sie griff zu seiner anderen Hand, die auf der Kupplung lag und Nic versteifte sich für einen Moment noch mehr, als ohnehin schon.  
    „ Bitte sei nicht böse auf mich. Ich gehöre nicht zu dieser Welt, in der du sonst lebst und ich kann mir manche Dinge nur ausmalen. Ich lese Dinge über dich in der Zeitung und auch, wenn ich ihnen keinen Glauben schenken möchte, weiß ich trotzdem nicht, was wirklich in deinem Leben geschieht. Ich bin eben nur das Mädchen, dass Menschen wie euch beim Essen bedient und niemand, der an eurem Tisch speist!“  
    „ Sag so etwas nicht, Mia!“, herrschte er sie an und sein gesamtes Antlitz ließ sie zurück schrecken. Er wirkte gefährlich und für einen Moment flackerte entsetzliche Wut in seinen Augen auf. Er entglitt ihr, das spürte Mia mit einem Mal. Sie war jedoch viel zu aufmüpfig, um sich davon beeindrucken zu lassen und noch weit davon entfernt, ihn aufzugeben.  
    „ Ach komm schon, Nic! Es stimmt und das weißt du auch!“  
    „ Du hast keine Ahnung wovon du sprichst! Du bist viel mehr als das!“, erwiderte er und mied ihren Blick. Wenn er ihr doch nur sagen könnte, wie besonders sie war… Wenn er doch nur ein Wort sagen könnte… Und wieder wollte ein Teil von ihm seiner besten Freundin erzählen, von seiner unerfüllten Liebe zu einer wundervollen Frau, die er nicht lieben durfte. Doch diese beiden Frauen steckten in ein und demselben Körper.  
    „ Du hast keine Ahnung, welche Art von Menschen du über dich setzt! Du bist… du hast… du…“ Seine andere Hand umfing ihre und er seufzte leise. Plötzlich war an Stelle der Wut, Traurigkeit getreten. Mia war verwundert über diese rasche Veränderung. Er wirkte plötzlich so müde und um Jahre gealtert.  
    „ Es ist nicht einfach mit mir, richtig?“, fragte

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