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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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Er sah die zusammengekniffenen Lippen und spürte, dass ihm wohl Ärger drohte. Er seufzte, sodass sie ihn hören musste, wurde jedoch völlig ignoriert.  
    „ Ja, ist gut! Ich komme gleich!“, antwortete sie genervt. Chris beobachtete Mia eindringlich.  
    „ Das ist dann also der berühmte Sänger der Swores, ja?“ Abschätzig schnalzte Chris mit der Zunge und fuhr sich durch sein ordentlich gekämmtes Haar. Mia seufzte. Sie verstand ihn ja… wie hätte sie sich wohl in seiner Haut gefühlt? Doch andererseits spürte sie auch den starken Impuls Nic in Schutz zu nehmen. Auch wenn er sich später was von ihr anhören können würde.  
    „ Nein, das war mein bester Freund, Nic!“, erwiderte Mia scharf und sah Chris eindringlich an.  
    „ Dann möchte ich ihn nicht erleben, wenn er als Promi auftritt! Seine Arroganz ist förmlich greifbar!“, ließ Chris seinen Unmut nun freien Lauf.  
    „ Nun, da scheint ihr etwas gemein zu haben!“, stellte Mia nüchtern fest und sah zur Tür, in der Nic verschwunden war. Chris erwiderte nichts darauf, sondern schoss mit seinem Schuh einen kleinen Stein beiseite. Die Stimmung war seltsam und Mia wünschte sich nichts mehr, als ein Glas Wein und ein Fernsehabend mit Nic. Das sagte natürlich mehr als tausend andere Dinge aus und Mia beschlich das schlechte Gewissen. Es fühlte sich an, als würde sie Chris nur benutzen und Mia musste sich eingestehen, dass es beinahe so war. Schließlich ahnte sie um seine Gefühle und dennoch traf sie ihn. Himmel, wie sollte sie ihm nur klar machen, dass es im Augenblick nicht (und wahrscheinlich nie) über eine lockere Affäre hinausgehen würde? Na gut, sie hatten einige Male miteinander geschlafen, aber das war schon Wochen her. Mia hatte es von Anfang an gewusst, aber jetzt wo Nic zurück war sah sie klarer. Es war doch nur ein kläglicher Versuch gewesen ein normales Leben zu führen! Chris wirkte wie ein zu groß geratener Schuljunge in einer Schuluniform. Seine Hände hatte er in den Hosentaschen versenkt und er wirkte unsicher. Zum ersten Mal, dass sie sich trafen und er strahlte nicht dieser Selbstsicherheit aus, die Mia beinahe beängstigend fand.  
    „ Was wolltest du wirklich Chris? Du hättest anrufen können!“  
    „ Das habe ich, sogar mehrfach und als du nicht rangegangen bist, dachte ich …“  
    „ Du kommst einfach vorbei? Ich finde, du solltest mir schon eine Möglichkeit geben zurück zurufen, wenn ich es auch will!“ Der Luftballon, den Mia um Arm hängen hatte, wackelte lächerlich an ihrem Arm, doch das war Mia egal. Zum ersten Mal bei einem Zusammentreffen mit Chris hatte sie nicht das Gefühl, dass sie sich für ihn verändern musste.  
    „ Mensch Mia, seit über drei Tagen warte ich auf deinen Rückruf. Du wolltest dich noch am selben Abend melden. Seit er wieder da ist, hast du dich nicht einmal gemeldet…“  
    „ Ich hatte viel um die Ohren und ja ich hätte mich dennoch melden können. Das tut mir leid. Aber wenn Nic und Lee mal da sind, versuche ich so viel Zeit wie nur möglich mit ihnen zu verbringen. Bitte versteh mich doch…“  
    „ Und wenn er in ein paar Wochen verschwunden ist, dann darf ich wieder auf ein Treffen mit dir hoffen? Ich soll der Lückenbüßer sein, richtig? Das wird nix, Mia!“, sagte er aufgebracht. Allerdings fragte sie sich, mit welchem Recht er sich so aufführte. Immerhin waren sie kein Paar und sie war ihm keine Rechenschaft schuldig, oder?! Dennoch versuchte sie die Wogen zu glätten.  
    „ Nein, so ist das doch nicht!“  
    „ Dann beweis es und fahr mit mir morgen bis Sonntag zum Ferienhaus meiner Eltern…“ Hoffnung schwang in seiner Stimme mit und Mia biss sich vor Schuldgefühlen auf die Lippe.  
    Sie sagte nichts, doch das schien Antwort genug zu sein.  
    „ Das heißt dann wohl nein!“ Resignation schwang nun in seiner Stimme mit.  
    „ Ich habe morgen Abend schon etwas mit Lizzy vor!“  
    „ Dann sag ihr ab… sie würde es sicher verstehen!“, schlug er halbherzig vor.  
    „ Nein… dann wäre sie allein unter den Jungs und außerdem kann ich Sophie nicht allein mit Haley lassen.“ Ein wirklich schwacher Versuch sich herauszureden und das wussten sie auch beide. Himmel, warum war alles so kompliziert?  
    „ Als wenn deine Großmutter nicht auch zwei Tage allein mit einer Fünfjährigen zu recht kommen könnte. Sie hat mehr Pfeffer unterm Hintern, als mache Frau in den Vierzigern.“ Sie schwiegen eine Weile und sahen betreten

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