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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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‚Liam ist wieder da’ war gleichzeitig ein Code dafür, dass auch Nic wieder in ihrem Leben war. Wer wusste das nicht besser als ihre Mutter? Doch sie ging nicht darauf ein, sondern plapperte weiter.  
    „ Wie geht es ihnen? Ich hab mich schon gewundert, warum ich Lee nicht ans Telefon bekommen hab! Aber er hat Urlaub, sozusagen!“  
    „ Ich weiß nicht, ob er zu Hause ist. Ich hab ihn schon seit gestern nicht mehr gesehen. Sonst würde ich ihn dir ans Telefon holen, Mommy!“  
    „ Nein, Cherie! Ist schon gut! Ich wollte dich nur informieren, dass Lynn so lieb ist Bea und mich vom Flughafen abzuholen. Du brauchst dir also keine Gedanken darum zu machen. Wir sind in zwei Tagen wieder da! Ich muss jetzt aufhören, Emi! Aber ich freue mich auf euch!“ Irgendwie zweifelte Mia etwas daran. Aber sie verabschiedete sich auch. Bevor sie auflegte sagte Celin: „Ach, Mia? Ich liebe dich!“ Mia lächelte und wollte etwas erwidern, da war die Leitung schon wieder tot. Plötzlich sah sie einen Punkt in der Dunkelheit, der aufglühte. Die Gestalt, die sich hinter der Dunkelheit verbarg, war beinahe nicht zu erkennen. Doch Mias Körper signalisierte ihr mit einem angenehmen Prickeln genau wer dort unten im Garten hin und her ging und eine Zigarette rauchte. Leise sagte sie: „Dito!“ und lehnte sich am Fensterrahmen ab. Sie genoss die kühle Luft auf ihrer Haut, die durch das geöffnete Fenster hineinströmte und ignorierte die Last, die ihr auf den Schultern lag.
     
     
     
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    Am nächsten Mittag hatten Nic und Liam, die beiden Mädels in den Wagen geladen und sie waren gut gelaunt zum Strand gefahren. Die Jungs hatten schon auf sie gewartet. John war mit seinem Surfbrett erschienen, was ihm einen spöttischen Blick von Lizzy einbrachte.  
    „ Bist du sicher, dass das heute nicht zu kalt dafür ist?“, hatte Nics Schwester gefragt und eine Braue angehoben. Es war nicht warm genug um schwimmen zu gehen, doch das hatte nichts mit surfen zu tun. Mit seinem Neoprenanzug war er vor den Wetterverhältnissen bestens geschützt.  
    „ Typisch Frauen! Ihr werdet das mit dem Surfen nie verstehen!“, hatte er nur darauf erwidert und war kopfschüttelnd in Richtung Meer gewatschelt. Mia und Liam hatten die restlichen Bandmitglieder und zwei weitere Freunde begrüßt und machten sich nun daran die Decken auszubreiten. Es war ein sonniger und ausgelassener Tag, trotz der paar Wolken, die hin und wieder Schatten warfen. Sie spielten Frisbee, machten Marshmallows und erzählten sich die witzigsten Storys ihrer Tour. Doch am schönsten war es für Nic, wenn er mit Mia allein war. Gegen Abend kam Johns Exfrau Maureen mit ihren gemeinsamen Töchtern und Mias und Lizzys Freundinnen hinzu. Insgesamt war es eine lustige Runde.  
    Liam und Mia neckten sich ausgelassen und spielten schließlich nachlaufen, wie vor 15 Jahren. Diese Ausgelassenheit tat Lee so gut. Vor ein paar Jahren hatte seine kleine Schwester schon ziemlich genervt, doch das war lange vergessen. Sie war ihm stets eine liebe und treue Schwester gewesen und er liebte sie dafür noch ein wenig mehr. Er wünschte sich sehnlichst, dass sie glücklich war. Und doch sagte ihm eine zaghafte Stimme in seinem Kopf, dass er es ihr nicht einfach machte. Sie kümmerte sich um alles zu Hause, während er nur einige Schecks schickte und hin und wieder ein paar Wochen da war. Es sollte seine Bürde sein, sich um die Familie zu kümmern. Doch in Wahrheit war Emilia die Stärkere von beiden. Sie hatte immer Haltung bewahrt und mittlerweile hatte er sich so daran gewöhnt, dass sie da war und es tat. Es war schließlich auch am einfachsten so – zumindest für ihn. Das schlechte Gewissen schüttelte er ab so oft er konnte und doch spürte er, dass sich etwas veränderte. Eine Veränderung die alles auf den Kopf stellen würde. Noch war nicht klar, was er davon halten würde und Liam glaubte, dass sein Charakter auf eine ziemlich harte Probe gestellt werden würde.
     
    Nic beobachtete Mia und ihren Bruder und sein Herz wurde ihm ganz warm, als er sie so glücklich sah. Ihr Haar wirbelte ungehalten um ihren Kopf herum. Einzelne Strähnen tanzten im Wind vor ihrem Gesicht und kitzelten sie offenbar an der Nase. Sie hatte bei dem Wind längst aufgegeben, ihre Haare zu frisieren. Sie lachte und winkte Nic zu sich. Dieser starrte gebannt auf das entzückte Bild, das sich ihm bot. Himmel, jeder der sagte es gab eine schönere Frau als Mia,

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