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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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Mia. Sie war es zwar gründlich satt, dass ihr Bruder wie ein Tornado über die Kleinstadt Emilia drüber fegte und alles zerstörte, was sich ihre Süße aufgebaut hatte. Nicht selten überkam sie eine Wut, die sie am liebsten nutzen würde und ihren dämlichen Bruder schütteln oder ihm eine verpassen würde. Doch in Momenten wie diesen, wusste sie, dass alles echt war. Das war Magie. Allerdings war Lizzy nicht ganz klar, was eigentlich das Problem war. Wieso konnten die beiden sich nicht dazu durchringen den ersten Schritt zu tun? Vielleicht brauchten sie nur einen kleinen Schubser in die richtige Richtung? Doch Lizzy wusste auch, sobald sie etwas tat und in die Offensive gehen würde, hätte das Ganze Konsequenzen. Lizzy wollte diese Entscheidung nicht für Mia fällen. Doch in diesem Augenblick vertraute sie auf die Liebe. Das diese Liebe, die beide füreinander ganz offensichtlich empfanden, sie eines Tages zueinander führen würde. John bemerkte die seltsame Stimmung nicht und sagte stattdessen: „Dann solltest du dir diese Frau schnell zurück holen, denn auf ehrliche Zuneigung trifft man in unserer Branche eher selten.“
     
    Einige Flaschen Bier später wurde es ziemlich kalt und Mia ging mit Lizzy gemeinsam den Weg zu Liams Auto, um sich ihre Jacken zu holen. Ganz vertraut hielt Lizzy Mias Hand und sie schlenderten gemütlich vor sich hin.  
    „ Wie geht’s dir so, Süße?“, fragte Mia ihre Freundin, die ganz in Gedanken versunken war. „Mir? Wieso? Ich dachte du wärst unser Problemfall?“, neckte sie ihre Freundin zurück. Mia rollte mit den Augen und sah entnervt aus. „Ganz geschickt, wie du vom Thema ablenkst. Aber mal ganz ehrlich, Elizabeth, wann hat das je geklappt? Was ist los? Was bedrückt dich?“ Lizzy seufzte.  
    „ Mein Dad und Nic hatten einen fürchterlichen Streit, wegen mir, durch mich oder auch ohne mich. Ich bin mir nicht sicher. Doch seitdem ist bei uns dicke Luft. Nic steht erst auf, wenn Dad weg ist, was ja eigentlich nix besonderes ist.“ Liz kicherte, wurde aber ungewöhnlich ernst. „Jedenfalls haben Mom und Dad wohl auch ziemlichen Stress deswegen. Ich fühl mich irgendwie schuldig…“  
    „ Lass mich raten, es ging um deine Kurse?!“ Lizzy nickte. „Dad lässt einfach nicht locker, was diese Wirtschaftsgeschichte angeht. Dabei gibt es nichts auf der Welt was mich mehr anödet, abgesehen vielleicht von Miley Cyrus… und Williams Baby.“ Mia kicherte leise, blieb aber dann stehen. „Du musst es ihm endlich sagen, Lizzy! Wenn er erst versteht, was es dir bedeutet…“ Die andere Frau stöhnte theatralisch auf: „Das wird nicht geschehen, Emilia! Er ist so von Nics Lebensstil angewidert, dass er niemals zulassen würde, dass ich in derselben Branche tätig wäre. Er versteht das einfach nicht.“  
    „ Richard ist sicher nicht der einfachste Dad und ein gebranntes Kind, was deinen Bruder angeht. Doch er ist ein liebender Vater und möchte, dass seine Kinder glücklich sind. Das ist es was er eigentlich will. Ich gebe zu, dass es ewig dauert, bis er sich an euer alle Wünsche gewöhnt hatte, aber dann war es doch noch jedes Mal in Ordnung für ihn.“ Lizzy schüttelte den Kopf. „Du hättest hören sollen, was sich die zwei an den Kopf geworfen haben. Dad glaubt dass Nic sich ruiniert…“ Mia seufzte. Auch sie teilte diese Sorge insgeheim. Er wirkte oft so fertig, wenn sie irgendwelche Interviews im Fernsehen sah. „Ich weiß nicht, ob diese Sorge nicht berechtigt ist, Lizzy. Ich mache mir auch Sorgen um ihn. Er wirkt so zerrissen… als befände ein Teil sich hier und der andere dort. Ich hab ihn selten so launisch erlebt.“ Sie kamen am Auto an und kramten nach ihren Jacken und dem letzten Sixpak Bier im Kofferraum.  
    „ Aber egal, was dein Bruder auch durchgemacht hat, es hat nichts mit dir zu tun. Rein gar nichts. Die Songs, die du schreibst sind wirklich wunderschön. Du brauchst nur die richtigen Kontakte und…“ Mia hakte sich zitternd bei Lizzy unter und ging schweigend neben ihr her. „Vielleicht musst du ihn nur etwas mehr an deinen Plänen und Gedanken teilhaben lassen.“, versuchte Mia ihrer Freundin Mut zu machen. Doch Mia spürte, dass sie nun sagen konnte, was sie wollte. Lizzy war entschlossen Trübsal zu blasen. Schweigend gingen sie zurück und Mia hörte schon von weitem die Gitarrenklänge von ihrem Platz. Die Swores waren also wieder voll in ihrem Element. Mia freute sich darauf einen ruhigen Platz zu suchen, den Ausblick

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