Sandkasten-Groupie
Lachen bringen, wie ihr bester Freund. Und sie würden sich so leidenschaftlich lieben, wie ein Liebespaar. Ihre Mütter würden ihre Hochzeit planen und sie würden eine Familie gründen und einfach glücklich sein.
Doch wäre er glücklich ohne seine Musik? Und wäre es dann wirklich einfach? Es war doch niemals einfach. Nic hatte immer gedacht, dass er es für Mia einfacher machte, wenn er sie ihr Leben in Falmouth leben ließ. Doch nun hatte er feststellen müssen, wie sehr sie darunter litt. Dass sie womöglich genauso unglücklich hier war, wie er weit weg von zu Hause. Zum ersten Mal erlaubte er sich nun einen Blick auf etwas, was er sich bislang selbst verwehrt hatte. Ein Leben mit Mia an seiner Seite, irgendwo auf dieser Welt. Natürlich war Mias bester Freund von der Erkenntnis, dass sie schon lange nicht mehr das waren, was sie voneinander geglaubt hatten, zutiefst schockiert. Aber der Mann, der sie liebte hatte plötzlich Hoffnung. Somit hatte er sich vorgenommen an diesem Abend alles auf eine Karte zu setzen. Er hatte gewusst, dass sie selbst ihre Zeit zum nachdenken brauchte und er brauchte sie selbst, um all das zu verarbeiten. Ihre erste Begegnung hatte er sich anders vorgestellt, doch sie waren solange Freunde gewesen, dass er sehr wohl wusste, wie hitzig Mia sein konnte. Er würde einfach nicht aufgeben.
Er warf einen Blick zum Büffet, wo Mia aufgetaucht war und ihr Anblick versetzte ihn in Hochstimmung. Sie hatte ihr Haar teils hochgesteckt, doch so zwanglos, dass einzelne Locken ihr Gesicht umspielten. Ihr Kleid war ein Gegenstück zu Lizzys. Es war kurz und schwarz, mit zwei verspielten Trägern, die mit einer hübschen Spitze bis zu ihrem Arm hinunter reichte. Sie trug schwarze Stiefel und sah verdammt sexy darin aus. Nic selbst, trug schwarze Jeans, ein T-Shirt mit V-Ausschnitt und Boots. Seine Lederjacke hing über dem Schlagzeug, weil ihm zu warm war und er von einer seltsamen Nervosität ergriffen worden war. Mias Blick glitt zu ihm hinüber und huschte sofort zurück, als er sie dabei ertappte. Nic grinste und wurde etwas ruhiger. Das hier war immer noch Mia. Seine Mia.
Wenige Minuten später hatte seine Selbstsicherheit sich allerdings in Luft aufgelöst. Lizzys neuster Freund Nathan war mit Chris aufgetaucht. Wie hatte Nic darauf nicht vorbereitet gewesen sein können? Er fluchte innerlich, pfefferte die Drumsticks von Stan über die kleine Bühne und verschwand an der frischen Luft. Er wollte Mias und Chris Zusammentreffen nicht beobachten und floh quer über den Rasen, als ihn eine junge Frau begrüßte. „Hallo Nic! Wie schön dich zu sehen…“ Weiter hörte er nicht zu, denn er stiefelte einfach an ihr vorüber und ignorierte ihren seltsamen Gesichtsausdruck. Auf sowas konnte er verzichten. Er wollte nichts hören. Er betrat die Küche über die Terrassentür und marschierte zum Sekretär seines Vaters, wo er sich einen Schluck von seinem teuren Whiskey genehmigte. „Na, mein Junge! Musst du dir Mut antrinken? Oder betrinkst du dich?“, fragte eine ihm nur allzu vertraute Stimme. Er erkannte Sophie und schluckte den teuren Whiskey hart hinunter. Die alte Frau stellte eine Schüssel auf der Küche ab und betrachtete ihn neugierig.
Er zuckte nur mit den Schultern, goss sich etwas nach. „Bist dir wohl nicht sicher, was?“, hakte sie nach, kam auf ihn zu und sagte rau: „Na, was ist? Wo sind deine Manieren, mein Freundchen? Ich weiß genau, dass du irgendwann mal welche hattest. Ich hab zum Teil dazu beigetragen.“ Sie deutete auf den Whiskey und Nic grinste. „Was auch sonst!“, murmelte er gedehnt und schüttete etwas in ein zweites Glas. „Ich dachte nicht, dass du geizig wärst, Domenic Donahue!“, tadelte Sophie ihn und deutete auf ihr Glas. Er goss etwas nach und schüttelte den Kopf. „Wehe, du sagst etwas davon zu Celin. Dann bin ich ein toter Mann!“ Er deutete mit dem Finger auf sie. „Von mir erfährt sie kein Sterbens Wörtchen. Aber nun zu dir… was zum Teufel ist hier eigentlich los? Wann hast du endlich vor, dir meine Enkelin zu schnappen? Wo sind deine Eier geblieben, mein Junge? Lässt seit zwei Wochen zu, dass meine Emi, sich ihre hübschen Augen ausweint. Ich dachte du hättest den Schneid, den ich mir für sie wünsche. Seit je her warst du es doch, der Emis Herz besaß. Nie gab es jemanden der daran kam. Gäb es noch die arrangierte Ehe, so wärt ihr zwei ein Glücksfall gewesen. Domenic, du musst dich endlich entscheiden, was du
Weitere Kostenlose Bücher