Sandkasten-Groupie
von Nic mit einem leeren Pappbecher beworfen. „Nicht im Ernst? Die kleine Schwester vom besten Kumpel? Das hört sich super an. Vielleicht können wir daraus eine richtige Lovestory machen…“ Natürlich dachte Paul nur ans Geschäft, was Nic tierisch nervte und er zog die Notbremse. „Halt! Stopp! Es wird erst mal keine Homestory oder Lovestory von uns geben. Nun lass uns mal Zeit zum durchatmen und zum überlegen, wie es weitergeht. Die Pressegeier werden noch früh genug auf uns aufmerksam.“
„ Sehe ich da schon dunkle Wolken am Horizont der frisch Verliebten?!“, meldete sich nun auch Angela zu Wort. Ihre Augen blitzten regelrecht vor Boshaftigkeit und Nic empfand Genugtuung dabei zu sehen, dass sie wohl scheinbar in ihrem eigenen Stolz gekränkt worden war. Er ging nicht weiter darauf ein, sondern wandte sich an Paul. „Mia und ich werden ganz sicher keine Homestory bringen. Wenn es nach mir geht, erfährt die Öffentlichkeit so spät wie möglich davon. In keinem Fall werde ich Mia unter Beschuss der Presse und der Fans setzen. Ich werde sie solange davor beschützen, wie es geht! Das Leben in Falmouth soll so normal wie eben möglich weitergehen! Also keine Homestorys, keine Berichte, keine Doku und am allerwenigsten Fotos von meiner Familie!“
Bei den letzten Worten schnaubte Liam, musste sich jedoch eingestehen, dass er für diese Reaktion von Domenic dankbar war. Aber war ihm denn nicht klar, dass dieses Leben Mias Zukunft war?
„ Aber… das ist die perfekte Promotion für das neue Album!“, gab Paul zu bedenken und fügte hinzu: „Du musst auch an die anderen denken! Solch einen Zufall sollte man… nutzen!“
Nic blickte mit starrer Miene zu seinem Manager. Wieder einmal bewies sich, dass dieser Typ seine Großmutter verkaufen würde, um etwas Profit daraus zu schlagen. Bislang war es okay gewesen, weil es sich nur auf sein eigenes Leben beschränkt hatte. Doch jetzt war er für Mias Leben mitverantwortlich. Paul ging definitiv zu weit. Die Raumtemperatur kühlte sich regelrecht ab. Wo eben noch erhitzte Gemüter miteinander gelacht und Nic beglückwünscht hatten, saßen sich jetzt sechs versteinerte Mienen gegenüber.
„ Pass auf, Paul! Ich sage das jetzt nur ein einziges Mal! Es wird kein Wort über Mia und mich verloren. Wenn nur ein Fitzelchen davon an die Presse gelangt und ich rauskriegen sollte, dass du etwas damit zu tun hast, bin ich raus!“
Nic war selbst überrascht über seine resolute Entscheidung, die er vorher nicht überdacht hatte. Doch er bereute kein einziges Wort. Im Augenblick fiel es ihm nicht schwer, alles hinzuwerfen, mit Mia über alle Berge zu verschwinden und irgendwo in Timbuktu ein Haus zu bauen. Scheinbar waren die anderen ebenso geschockt.
„ Hey, nun mal langsam!“, beschwichtigte John, als er sah, dass auf Pauls Hals hektische rote Flecken auftauchten.
„ Weißt du überhaupt, was du da sagst?“, warf Stan ein und fixierte Nic mit seinem Blick.
„ Ich weiß sehr genau, was ich sage! Jeder Rummel, der um meine Person gemacht wird, ist in Ordnung! Ich akzeptiere halbnackte Shootings, habe Zusammenführungen mit den unterschiedlichsten Frauen hingenommen, um der Presse etwas zum schreiben zu geben. Ich gebe artig Autogramme, lasse mich immer und überall ablichten. Ich werde dafür kräftig entlohnt. Aber meine Familie wird so gut es geht vor der Öffentlichkeit abgeschirmt. Punkt!“
„ Die Fans haben auch ein Recht darauf, zu erfahren, was dein Privatleben macht.“
„ Das werden sie! Sie werden erfahren, dass Mia und ich zusammen sind – zu gegebener Zeit! Sie werden erfahren, wenn ich sie zum Altar führe oder es sonstige Neuigkeiten gibt. Aber ich werde so gut es eben geht, mein Mädchen vor ständigen Verfolgungen beschützen.“
„ Wie stellst du dir das vor, Nic?“, fragte nun Paul, der anscheinend seine Sprache wieder gefunden hatte.
„ Ganz einfach: Keiner sagt einen Ton! Ansonsten bin ich raus!“
„ So einfach geht das nicht!“
„ Vielleicht nicht, aber das werden wir dann sehen! Ich habe einen ziemlich guten Anwalt!“
Er nickte Sam zu, der ihn zwar skeptisch und doch bewundernd ansah. Nic war immer schon der Rebell von ihnen gewesen. Er hatte vieles auf die harte Tour durchgezogen, war oftmals auf die Schnauze geflogen und immer wieder aufgestanden. Alle hatten in den letzten Monaten die Veränderung an ihm bemerkt. Er war ständig gereizt gewesen, hatte keine Geduld
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