Sandkasten-Groupie
gingen. Es gab Fans die sein Gesicht oder seinen Namen tätowiert hatten. Und selbst für Nic der Tattoos liebte, war das schon ziemlich krank. „Wie lange geht das schon so?“, fragte er. Sie schüttelte hilflos den Kopf. „Also seid ihr zurück seid, kamen verstärkt immer wieder welche. Aber vorher gab es auch ein paar.“, gab Emma zu und sah ihn entschuldigend an. „Wusste Paul davon?“ Sie nickte bestürzt. „Es tut mir so leid! Ich dachte, er würde es an dich weitergeben.“ Nic war nicht überrascht, dass Paul es ihm verheimlicht hatte. Sein Manager wollte ihn ruhig und sanft halten, damit er auch ja nicht aus der Spur lief. „Vielleicht sollte langsam die Polizei eingeschaltet werden.“, gab die junge Frau zu bedenken. Bei dem Wort Polizei tauchte eine sehr ausgeprägte Erinnerung in Nic auf. Plötzlich wurde ihm übel und er legte die Blätter zusammen in die Mappe zurück und machte sich daran aufzubrechen. Bevor er verschwand sagte er noch an Emma gewandt: „Bitte sag Paul nicht, dass ich hier von weiß. Ich möchte den Überraschungsmoment nutzen.“ Sie nickte zerknirscht und ließ Nic gehen.
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Die Swores waren fort und die ersten Tage schlichen nur so dahin. Irgendwann hatte Mia es satt sich in den Schlaf zu weinen, ständig ihr Handy anzustarren, in der Hoffnung er würde sich bei ihr melden. Er rief sie mindestens einmal am Tag an und schickte ihr Nachrichten und Fotos. Doch das war irgendwie nicht genug. Oft hatte sie Nics Nummer gewählt, allerdings sofort wieder aufgehängt, weil sie nicht nerven wollte. Das einzig Gute für Mia war, dass sie selbst ans Arbeiten kam. Sie bearbeitete für ihre Chefin die Entwürfe und machte eigene, was für Mias eigene Mappe wichtig war. Sie hatte noch zwei Semester vor sich und so langsam musste sie darüber nachdenken, wo sie selbst hin wollte. Wollte sie für ein Modelabel arbeiten? Oder selbst ein kleines Modelabel kreieren? Alles war so schwammig und Mias Traurigkeit ließ sie keinen richtigen Gedanken fassen, den ihre eigene Zukunft betraf. Das Einzige worin sie sich absolut sicher war, war das sie Nic wollte. Und sie war stolz endlich in Liebesdingen zu wissen, was sie wollte. Doch wie bekam man nun das was man wollte? Frustriert legte Mia den Zeichenstift hin und pustete eine Locke aus ihrer Stirn, die wider einen Weg ins Freie gefunden hatte. Sie musste Geduld haben. Nic brauchte Zeit über alles in Ruhe nachzudenken. Doch wie es bei vielen Frauen war, hatte sie nicht allzu viel davon.
Ihre Mutter machte sich große Sorgen um sie und trieb Mia mit ihrer ständigen Fragerei in den Wahnsinn. So entschied Mia wieder in ihrer kleinen chaotischen Wohnung auf der Uni zu wohnen. Mia sehnte sich danach einfach mal allein zu sein, was gar nicht so einfach war. Denn nun hing sich Lizzy an ihre Fersen. Mia war nicht doof, sie wollten sie einfach nicht allein lassen. Doch Lizzy tat wenigstens so, als wäre alles wie immer, während ihre Mutter sie zu sehr bedrängte. Eines Abends hatten Lizzy und Mia das Wichtigste Zeug in den Terminator gepackt. Der Abschied war für Mia sehr schwer, denn Haley weinte sich die Augen aus dem Kopf und Mias Herz wurde ganz schwer. Auch wenn ihr die Kleine leid tat, so wie sie offensichtlich an ihr hing, so war Bea ihre Mutter und es war wichtig, dass sie wieder die erste Bezugsperson wurde. Doch Haley machte eine dramatischen Szene und klammerte sich an Mias Bein, sodass Mia sich beinahe um entschieden hätte. Doch es wurde Zeit für sie ihr eigenes Leben voranzutreiben und ihre Entscheidung auch gegenüber ihrer Familie durchzusetzen. Celin musste ebenso Verantwortung für ihr Leben und allen darin vorkommenden Personen übernehmen, wie Mia es sonst tat.
Lizzy und Mia atmeten tief durch, als sie nach einer halben Stunde vor ihrer Wohnungstüre standen. Das Unileben war schon etwas sehr spezielles. Es war laut und ging wild zu und Mia genoss die Unkompliziertheit. Hier war das Leben um so vieles einfacher. Es gab nur Partys, Bücher und einen ordentlichen Kater. „Ich glaube, wir können uns neben dem schimmeligen Käse auf eine Flasche Wein im Kühlschrank freuen.“, sagte Lizzy und wühlte nach ihrem Schlüssel. Doch Mias Blick erstarrte. Da stimmte etwas nicht. Die Tür stand offen. Nicht so weit offen, dass es offensichtlich wäre, aber die Türe war nur angelehnt.
Das war seltsam. Lizzy suchte immer noch den Schlüssel, wurde jedoch von Mia an gestupst.
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