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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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„Duuuu, Liz…“  
    Irritiert folgte sie Mias wachsamem Blick und erstarrte, als Mia die Türe sachte und vorsichtig aufdrückte. Versteinert starrten sie ins Innere ihrer Wohnung und selbst Lizzy, die immer etwas zu kommentieren hatte, fiel nichts dazu ein. Mia sog scharf die Luft ein, als sie das Chaos erblickte. Und wenn man Chaos sagt, dann war nicht das Chaos gemeint, welches immer in ihrer Wohnung herrschte. Sondern ein Chaos, wie zertrümmert, alles kurz und klein geschlagen und schlichtweg verwüstet. Der Wohnbereich mit dem einfachen Holzmobiliar, welches hart mit einem schweren Gegenstand zerschlagen worden war, lag zertrümmert vor ihren Füßen. Lizzy machte einen Schritt, wurde jedoch von Mia aufgehalten. „Sollten wir nicht lieber…“ Mia schluckte den Rest ihrer Worte beim Anblick von Lizzys vernichtendem Blick hinunter und folgte ihrer Freundin in ihre Wohnung. Das Wohnzimmer war nur spärlich eingerichtet gewesen. Ein einfaches, altes Ausziehsofa von Liam war mit roter Farbe beschmiert worden. Der Fernseher, der nun kaputt auf dem Boden lag, hing noch in der Steckdose und das Radio machte ein seltsames Geräusch, obwohl es in einer Ecke des Raumes lag, wo es sicher nicht hingehörte. Mias Staffelei lag zertrümmert mit dem kleinen ein klappbarem Tisch auf der Erde. Man konnte kaum treten ohne auf zerrissene Kleidungsstücke oder irgendwelche CD’s oder andere persönliche Gegenstände zu treten. Fassungslos betrachteten sie ihre verwüstetet Wohnung, ihr zu Hause. Lizzy fröstelte es, als sie in dem Metallmülleimer Asche und halbverkohlte Fotos von ihnen allen fand. Was war hier nur geschehen? Es roch noch nach dem Feuer und Lizzy öffnete ein Fenster weit, weil sie den beißenden Geruch nicht ertragen konnte. Sie suchte Mias Blick und konnte die Fassungslosigkeit in den Augen ihrer Freundin sehen. „Ich kann nicht glauben, dass ich das jemals sage, aber mir fehlen alle Worte. Ich habe nicht mal Gedanken, Mia!“ „Was ist hier nur geschehen?“ Lizzy sagte erstmals nichts. Sie wusste nicht wohin sie zuerst schauen sollte und drückte ihre Handtasche fest an ihre Brust. Es dauerte ein paar Minuten bis sie wieder sprechen konnte.  
    „ Irgendjemand hat uns einen Besuch abgestattet und uns ein Andenken hinterlassen!“, stellte Lizzy sarkastisch fest.  
    „ Was tun wir jetzt?“, fragte Mia überflüssiger Weise, doch ihre Freundin sah es ihr nach. Sie hatte auch Mühe einen klaren Gedanken zu fassen. „Ich rufe die Polizei.“  
    Lizzy telefonierte mit einem Beamten und erklärte, was offensichtlich vorgefallen war, während Emilia sich weiter vor tastete. Etwas hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Ihre Zimmertür war offen, während Lizzys geschlossen war. Sie ging zögernd vorwärts und schob die Tür auf, was gar nicht so einfach war, denn hinter der Tür lag etwas Schweres. Ein Schrei entwich ihr und Lizzy war in Sekundenschnelle bei ihr. Das Zimmer war schwer verwüstet, all ihre Kleider lagen zerrissen und zerstreut im Raum umher. Kein einziges Foto hing an ihrer Wand. Nichts war mehr richtig zu erkennen. Doch das, was Mia und Lizzy wirklich schockierte war das Ding, das auf Mias Bett lag. Genau dort, wo Mia und Nic zuletzt gelegen hatten. Ein totes Tier, was vielleicht einmal eine Ratte oder ein Bieber gewesen war. Er war geweidet worden, die Organe auf dem Bett verteilt und mit roter Farbe war ein Wort auf die gelb gestrichene Wand dahinter geschrieben worden: ‚HURE!‘.  
     
     

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    Ein Polizist nahm Mias und Lizzys Aussage auf. Beide waren zu entsetzt, um wirklich zu verstehen was vor sich gegangen war. So viele Gefühle durchströmten sie, jedoch konnten sie keins richtig deuten. Es hatte sich herausgestellt, dass Lizzys Zimmer wahrscheinlich nicht mal betreten worden war. Man hatte nur Mias Zimmer und den Rest der gemeinsamen Wohnung zerstört und die Beamten gingen davon aus, dass dieser Einbruch etwas Persönliches war, was Mia noch viel mehr entsetzte. Sie zitterte, trotz der Decke, die sie von Jose übergelegt bekommen hatte, und dem warmen Becher Tee in ihrer Hand. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich um den heißen Becher. Die rote Farbe auf dem Sofa im Wohnzimmer war Blut, genau wie die Farbe an der Wand. Vermutlich von dem toten Tier auf ihrem Bett. Die Türe war nicht gewaltsam aufgebrochen worden, was vermuten ließ, dass der Täter irgendwie die Möglichkeit gehabt hatte, sich einen Schlüssel zu besorgen. Natürlich hatten Mia und

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