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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Mund.
    Sandra baute sich vor ihm auf. „Nun sei mal nicht so ekelhaft, Rainer! Vielleicht tut‚s ihr echt leid, das mit dir und ihr. Übrigens kam da ‚ne Type ans Telefon. Eva muß von einem Lokal aus angerufen haben. Ich habe Musik gehört. Er riß Eva den Hörer aus der Hand und putzte sie runter.“
    „Das war bestimmt ihr Typ. Er hat mich gestern zu Boden geschickt. Und heute ist Eva wieder mit ihm zusammen. Der und was leid tun!“ Rainer lachte verächtlich.
    „Hast du getrunken?“ fragte Sandra, die seinen Atem roch.
    „Ich mußte nach der Reparatur einen ausgeben.“
    „Dann kannst du jetzt sowieso nicht zu Eva fahren. Bist du etwa so mit dem Moped heimgekommen?“
    „Na und? Ich brauch‚s doch morgen. Denkste, ich will noch länger mit dem Bus zur Arbeit fahren? Die Fahrkarten machen mich ja arm. Verrate bloß Mutter nichts! Waren ja auch nur zwei Flaschen Bier. Ich haue mich jetzt hin. Nacht.“
    „Nacht. — Du, hat Eva immer noch kein Telefon?“ rief Sandra hinter ihrem Bruder her.
    Rainer winkte ab. „Nicht, solange die drei Mädchen noch zu Hause sind, sagt ihr Vater immer. Es wird ihm zu teuer. Mädchen telefonieren zuviel.“
    „Ich nicht!“ schrie Sandra protestierend.
    Doch Rainer war bereits in sein Zimmer gegangen. Und auch Sandra verzog sich wieder ins Doppelbett im Eheschlafzimmer, das ihre Mutter mit ihr teilte, seit die Geschwister zu alt geworden waren, um gemeinsam im Kinderzimmer zu wohnen. Es gehörte jetzt Rainer allein.
    Sandra war müde. So spät war es lange nicht geworden. Sie rollte sich in der Matratzenkuhle zusammen. Nebenan rumorte Rainer. Sandra wünschte sich gähnend, er würde aufhören, in seinem Zimmer auf und ab zu laufen. Darüber schlief sie ein. Und so hörte sie auch nicht mehr, daß Rainer noch einmal die Wohnung verließ.
    Die Nacht war dunkel und stürmisch. Der Wetterbericht hatte Gewitter angekündigt. Sie schienen sich jedoch in einer anderen Gegend entladen zu haben. In der Stadt waren nur ein paar Tropfen gefallen. Der Wind hatte die Gewitterwolken vertrieben. Doch es hatte merklich abgekühlt. Rainer beugte sich tief über den Lenker des Mopeds.
    Glücklicherweise war es nicht weit bis zu Eva. Sie wohnte auf der Westseite der Stadt. Rainer kam aus dem angrenzenden Arbeiterviertel im Norden, keine Viertelstunde Fahrweg von Eva entfernt.
    In der westlichen Vorstadt war ein neues Siedlungsgebiet entstanden. Doch Eva wohnte noch in dem alten Stadtteil. Ihr Vater arbeitete als Buchhalter in einer kleinen Bierbrauerei. Die Brauerei war vor einigen Jahren ins neu erschlossene Industriegebiet umgesiedelt. Der Bürotrakt wurde zu Wohnungen ausgebaut. Eine dieser Wohnungen erhielt Evas Familie. In den ehemaligen Brauerei- und Lagerräumen richtete sich eine Arzneimittelgroßhandelsfirma ein.
    Rainer fuhr durch den Torbogen in den Innenhof. Ganz früher einmal stampften schwere Brauereipferde vor Wagen mit mächtigen Bierfässern das Kopfsteinpflaster. Ein Hufeisen über dem Torbogen erinnerte noch daran.
    Rechts standen die Lieferwagen des Arzneigroßhandels. Gegenüber, im ersten Stock der Neubauwohnungen, lebte Evas Familie. Alle Fenster waren dunkel. In keiner der Wohnungen brannte Licht.
    Rainer stellte den Motor ab. Er blickte zu der dunklen Wohnung empor und fragte sich, ob er es wagen dürfe, bei Eva zu klingeln, oder ein Steinchen an Evas Schlafzimmerfenster zu werfen. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sein Kopf brummte. Ganz klar fühlte er sich nicht. Die gestrige Schlägerei schien ihn doch mehr mitgenommen zu haben, als er hatte wahrhaben wollen. Oder ob das Bier schuld daran war? Zwei Flaschen Starkbier waren eine Menge auf leeren Magen. Vermutlich wäre er sonst auch gar nicht auf die Idee gekommen, doch noch hier hinauszufahren.
    Was bildete diese Eva sich überhaupt ein? Bestellte ihn zu sich und legte sich dann schlafen! Hatte er es nötig, sich von einem Mädchen so behandeln zu lassen?
    Ein Geräusch auf dem Hof ließ ihn erschrocken zusammenfahren. Es kam von den Lieferwagen her, vor denen er stand. Rainer schob vorsichtig sein Moped weiter, um in die Parklücken zu spähen. Bewegte sich da nicht etwas?
    „Hallo! Hallo, ist da jemand?“ fragte Rainer zaghaft. Er war kein Held. Und es passierte soviel in dieser Stadt. Er blickte zu den dunklen Lagerräumen hinüber. Vielleicht waren hier gerade Einbrecher! Rauschgiftsüchtige auf der Suche nach Stoff! Und er hatte sie gestört.
    Oder sollte Eva ihm eine Falle gestellt haben,

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