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Sandra die Detektivin in Jeans

Sandra die Detektivin in Jeans

Titel: Sandra die Detektivin in Jeans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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schließlich längsseits eines holländischen Frachters.
    Wenn die Lageplätze nicht ausreichten, ankerten die Schiffe in Zweier- oder Dreierreihen.
    Die „Charlotte“ lag backbord — was in diesem Fall bedeutete: an der Stromseite des Holländers.
    Das Führerhaus war leer. Doch die Tür zur Kombüse stand wegen der sommerlichen Hitze offen.
    Sandra legte ihre Hände zur Sprechmuschel geformt an den Mund und rief: „Anke!... Hol über, Anke!“
    Ein Matrose, der auf den Planken des holländischen Schiffes mit der Ausbesserung eines Gerätes beschäftigt war, hob den Kopf und blickte neugierig herüber.
    „Ist auf der ,Charlotte‚ niemand an Bord?“ rief Sandra ihm zu.
    „Woll, ist doch! Sind alle da“, gab der Junge zurück.
    „Können wir über euer Schiff?“ fragte Joschi.
    „Woll! Sicher, müßt ihr ja.“
    „Sandra!... Joschi!... Mutti, Sandra ist gekommen!“ rief Anke in der offenen Kombüsentür.
    Die Köpfe ihrer Eltern wurden hinter ihr sichtbar.
    Sandra und Joschi liefen über die Planken des Holländers und landeten mit einem Sprung auf der „Charlotte“.
    „Hallo, hallo!“ Umarmungen, Küsse und Staunen auf allen Seiten.
    „Bist du gewachsen, Joschi!“
    „Klasse siehst du aus, Sandra.“
    „Voriges Jahr noch fast ein Baby und jetzt...!“ Joschi bewunderte die Verwandlung der früher pummeligen Anke, die nun ein schlanker, hochbeiniger Teeny geworden war.
    „Kommt aus der Hitze. Ich mache euch etwas zu trinken“, sagte Frau Holtkamp und bat ihre Besucher in die Kombüse.
    „Wo ist Torsten?“ erkundigte sich Joschi.
    „Im Vorschiff. Er bewohnt die Matrosenunterkunft. Steven hat seinen Jahresurlaub genommen. Torsten vertritt ihn“, berichtete Herr Holtkamp.
    „Und liegt meistens in seiner Koje und pennt“, ergänzte Anke kichernd.
    „Das ist nicht wahr, Anke“, widersprach Frau Holtkamp mit einem besorgten Blick auf ihren Mann. „Torsten ist fleißig. Andere Jugendliche trampen in ihren Ferien sonstwo herum. Uns ersetzt Torsten den Matrosen.“
    „Arbeiten bewahrt vor Dummheiten. Er soll sich ruhig nützlich machen“, sagte Herr Holtkamp.
    „Die Töne kenne ich doch“, flüsterte Joschi, dessen Vater oft genauso sprach, Sandra hinter Herrn Holtkamps Rücken zu. Laut sagte er: „Ich geh mal nach vorn.“
    „Setz dich doch“, sagte Frau Holtkamp zu Sandra.
    Sandra setzte sich auf die Eckbank in der Eßecke. „Puh, heiß habt ihr es hier.“
    „Unser Ventilator ist kaputt“, entschuldigte sich Frau Holtkamp.
    „Gott sei Dank“, sagte Herr Holtkamp. „Ich habe Zug abgekriegt. Sieht so aus, als brütete ich an einer Sommergrippe.“
    „Mach bloß keine Sachen, Erich! Das würde uns noch fehlen. Tut dir was weh?“ fragte seine Frau erschrocken.
    „Ich fühle mich wie zerschlagen.“
    „Vielleicht kommt‚s nur von der Hitze. Nimm eine Tablette. Du kannst dir jetzt keine Grippe leisten“, sagte die hübsche blonde Frau Holtkamp beunruhigt. Sie wandte sich an Sandra. „Wir liegen mit einem Schraubenschaden fest.“
    „Dann bleibt ihr also länger hier?“ fragte Sandra begeistert.
    „Vati hat mit dem Werftmeister telefoniert. Vor Montag können sie mit der Reparatur nicht anfangen“, berichtete Anke und zwinkerte Sandra zu. Auch sie freute sich auf ein längeres Zusammensein mit Sandra. Sandra war ihr Vorbild.
    Es war Ankes größter Wunsch, so unternehmungslustig, schlagfertig und unbekümmert wie Sandra zu sein.
    „Wenn bloß keine neue Schraubenwelle eingezogen werden muß!“ seufzte Frau Holtkamp.
    Sie servierte Sandra ein Glas kalten Tee mit Zitrone.
    „Ich möchte auch ein Glas, Mutti“, bat Anke.
    „Uns nicht zu vergessen“, sagte Torsten, der mit Joschi die Kombüse betrat.
    „Torsten!“ Sandra sprang auf, um Torsten zu begrüßen.
    „Von dir hört man ja tolle Sachen“, sagte Torsten. „Hast du wirklich eine kriminelle Jugendbande fertiggemacht? Joschi hat es mir gerade erzählt.“
    „Eine kriminelle Jugendbande — hier in der Stadt?“ wunderte sich Frau Holtkamp.
    „Ja, die gibt es auch bei uns“, sagte Joschi.
    „Gab es!“ berichtigte ihn Sandra.
    „So etwas ist aber keine Sache für Mädchen“, meinte Torsten.
    „Und wieso nicht? Schon mal was von Gleichberechtigung gehört?“ Sandra funkelte Torsten empört an.
    „Ich nehm‚s zurück.“ Torsten hob in gespielter Abwehr die Hände.
    „Ich lege mich eine Weile hin“, sagte Herr Holtkamp. Er stand schwerfällig auf und ging in den Schlafraum unter Deck.
    Frau Holtkamp

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