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Sandra und das Haus in den Hügeln

Sandra und das Haus in den Hügeln

Titel: Sandra und das Haus in den Hügeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Schlafsäle in den oberen Stockwerken auf.
    Sandra wurde ein Etagenbett in einem Zimmer zugewiesen, in dem acht Mädchen wohnten. Jutta-Judith befand sich nicht unter ihnen, wohl aber Debora und das Mädchen, das am Nachmittag zusammengebrochen war. Sie hieß Camilla, die Dienerin. Trotz ihres erbärmlichen Zustandes hatte Camilla die Abendveranstaltung durchgestanden. Doch sie sah aus, als ob sie jeden Moment erneut einen Schwächeanfall erleiden würde.
    Niemand wusch sich richtig oder putzte sich die Zähne. Die Mädchen zogen sich schweigend aus, hängten die Kleider in ihre Schränke und schlüpften unter die Decken.
    Das Mädchen in dem oberen Bett neben der Tür knipste die Deckenlampe aus.
    Die abnehmende Mondsichel warf ein schwaches Licht durch die dünnen Gardinen.
    In der hinteren Ecke wurde noch eine Weile geflüstert. Von irgendwoher drang ein Schluchzen. Das Mädchen im Bett unter Sandra schnarchte. Draußen knarrten die Dielen unter schweren Männerschritten.
    Sandra versuchte krampfhaft, sich wachzuhalten. Sie rollte sich auf den Bauch, stützte sich auf die Unterarme und starrte auf den Lichtfleck im Fenster. Sie wartete darauf, daß Ruhe im Zimmer und im Haus einkehrte, damit sie sich davonschleichen konnte.
    Die Vorder- und Hintertür würden abgeschlossen sein, doch Sandra vertraute darauf, daß sie aus einem Fenster im Versammlungsraum klettern und von einer Telefonzelle, die es gewiß auch in diesem kleinen Dorf gab, die Polizei um Hilfe bitten könnte.
    Ihren ursprünglichen Plan, vor dem Verlassen des Hauses herauszufinden, was sich wirklich hinter der Sekte verbarg und ob es sich um eine kriminelle Organisation handelte, hatte sie als zu gefährlich aufgegeben. Sandra lag nur noch daran, den Sendboten zu entkommen. Sie wollte es der Polizei überlassen, ihre Schlüsse aus Sandras Bericht zu ziehen.
    Doch Sandras Müdigkeit war zu groß. Sie schlief ein.
    Das nächste, was sie wahrnahm, war Camillas hysterisches Schluchzen ; Sandra war davon aufgewacht.
    Lauschend lag sie eine Weile starr vor Kälte und Entsetzen. Die anderen Mädchen im Zimmer schienen weiterzuschlafen oder sich nicht um die Not ihrer Mitschwester zu kümmern.
    Sandra hielt es schließlich nicht mehr aus. Sie kletterte aus ihrem Bett und tastete sich an den Bettpfosten entlang zu Camilla.
    Das Zimmer wurde von einem milchigen Schein erhellt. Sandra schob die Gardine zurück. Es schneite. Die Bäume neben dem Haus waren bereits mit Schnee bedeckt. Auf Sandras Uhr war es zehn Minuten vor zwei. Erst jetzt stellte sie fest, daß sie geschlafen hatte. War damit ihre Fluchtchance vertan? Sie mußte Camilla beruhigen, damit sie nicht das ganze Haus aufweckte.
    Sandra berührte Camillas Schulter. „Was hast du? Kann ich etwas für dich tun?“ flüsterte sie.
    „Niemand kann mir helfen“, schluchzte Camilla.
    „Was hast du denn?“
    „Schmerzen.“
    „Wo hast du Schmerzen?“
    „Hier... Oh!“
    „Wo denn? Im Magen?“ Sandra tastete über die Bettdecke, Camillas Hand suchend, die auf ihrem Magen lag.
    Camilla stöhnte.
    Sandra befühlte Camillas Stirn. Sie war naß von kaltem Schweiß. Mist! dachte Sandra. Sie ist wirklich krank. Sie braucht Hilfe. Ich muß jemand von den anderen wecken. Aber wie komme ich dann hier heraus?
    „Ich werde bestraft“, flüsterte Camilla. „Es zerreißt meinen Bauch. Ich bin verloren. Ich habe versagt. Ich bin nicht stark genug für die wahre Familie. In mir ist der Satan „Unsinn! Was redest du für einen Kohl. Es sind Hungerschmerzen. Wie kann man auch wochenlang fasten. Das ist ja irre!“
    „Ich muß fasten! Ich muß mich selbst bestrafen. Ich muß... muß... muß…“ keuchte Camilla.
    Sandra richtete sich auf und rüttelte das Mädchen im Bett über Camilla wach.
    Das Mädchen schreckte hoch. „Ist schon Zeit?“
    Daß die bei dem Lärm, den Camilla macht, weiterpennen kann! Die sind ja alle total fertig und weggetreten, wunderte sich Sandra. „Camilla geht es schlecht. Was sollen wir tun?“ fragte sie.
    „Nichts, das geht vorbei“, murmelte das Mädchen und ließ sich ins Kopfkissen zurückfallen.
    „Es geht vorbei, es geht vorbei, es geht vorbei!“ murmelte Camilla wie in Trance. Es klang, als würde sie sich selbst hypnotisieren.
    Sandra wurde es unheimlich.
    Sie schlich auf Zehenspitzen zu dem Schrank, in den sie ihren Pulli und die Cordhose gelegt und ihre Stiefel gestellt hatte. Ihre Unterwäsche hatte sie, genau wie die anderen Mädchen, anbehalten. Ihre Kaninchenjacke

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