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Sandra und die Stimme der Fremden

Sandra und die Stimme der Fremden

Titel: Sandra und die Stimme der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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Ach, ich kann ja auch den Fensterladen in der Küche aufmachen, damit Licht herausfällt. Es ist stockdunkel draußen. Plus haust anscheinend furchtbar unter den Enten. Sie flattern über das ganze Grundstück. Wer hat die bloß rausgelassen?“ schimpfte Sandra mit rotem, erhitztem Gesicht.
    „Der Einbrecher“, erwiderte die Katzen-Marie.
    „Was... !? “ fragte Sandra ungläubig.
    „Sind Sie sicher?“ vergewisserte sich auch Frau Ansbach.
    „Bestimmt! Es muß der Einbrecher gewesen sein“, bestätigte Michael. „Ich habe das Gatter selbst geschlossen, bevor ich ins Haus ging.“
    „Sandra, setz Kaffeewasser auf. Michael braucht eine Stärkung. Alkohol habe ich leider nicht. Setz Wasser für uns alle auf“, sagte Frau Arnold.
    Doch da schrillte die Klingel an der vorderen Haustür.
    „Ich mach schon auf. Das wird Joschi sein. Bring du endlich die Viecher draußen zur Ruhe“, sagte Frau Ansbach zu Sandra.
    Doch es war nicht nur Joschi, mit dem sie zurückkehrte. Hinter ihr betraten Oberinspektor Ruhwedel und sein bewährter Mitarbeiter, Inspektor Panke, das Wohnzimmer.
    „Du bist wohl immer unterwegs? Deine Mutter macht wirklich etwas mit!“ sagte Ruhwedel scherzhaft zu Sandra.
    Sandra lachte.
    Sie winkte Joschi, ihr nach draußen zu folgen, um Plus einfangen zu helfen. Die Enten sollten sehen, wo sie die Nacht über blieben. Sandra hatte keine Lust, ihretwegen das Ermittlungsprotokoll zu verpassen. Sie wollte endlich wissen, was hier geschehen war.
    Doch es dauerte eine Weile, bis sie Plus zu fassen kriegten. Erst als Sandra ihn mit einem Fleischknochen lockte, ließ er von den Enten ab.
    Sie sperrten Plus mit seinem Knochen ins Schlafzimmer und eilten ins Wohnzimmer zurück.
    Oberinspektor Ruhwedel telefonierte mit der Ambulanz, als sie eintraten. Inspektor Panke machte sich, am Tisch sitzend, Notizen.
    „Wieso waren die so schnell hier?“ fragte Sandra flüsternd ihre Großmutter.
    „Sie fuhren gerade durch die Hafenanlage, als sie über Funk zu uns beordert wurden“, flüsterte Frau Ansbach zurück. „Michaels Arm soll in der Klinik geröntgt werden, und er muß eine Tetanusspritze bekommen“, fügte sie hinzu.
    „Es wird sicher etwas dauern, bis der Einsatzwagen hier draußen ist“, sagte Ruhwedel zu Michael.
    Er wandte sich an seinen Mitarbeiter: „Lies mal vor, was wir bis jetzt haben, Dieter. Vielleicht fällt Herrn Lauter“ — er nickte Michael zu — „noch etwas dazu ein.“
    Inspektor Panke begann sein Stenogramm zu entschlüsseln. „Nach der Arbeit fuhr ich zu Frau Arnold und kam gegen fünf Uhr hier an. Etwa eine Stunde lang zerkleinerte ich Holz drüben bei der Scheune. Dann fütterte ich die Hasen und Enten, während Frau Arnold die Hunde und die Hühner versorgte. Bis es dunkel war, räumte ich draußen noch etwas auf und sah nach, ob das Entengatter und der Hühnerstall geschlossen waren. Dann trug ich Holz ins Haus und machte Feuer im Wohnzimmerofen. Ich habe dann mit Frau Arnold Abendbrot gegessen. Um acht Uhr stellte ich den Fernseher an. Um Viertel nach acht, die Tagesschau war gerade zu Ende, hörten wir plötzlich einen Knall draußen und gleichzeitig einen fürchterlichen Radau. Wir hörten einen zweiten Knall, so, als fliege etwas gegen den Fensterladen in der Küche. Die Hunde im Schuppen bellten wie toll, und die Enten quakten und schlugen mit den Flügeln. Ich rannte zur hinteren Haustür und riß sie auf. Frau Arnold folgte mir. Ich sah die Enten in panischem Schrecken im Hof umherflattern. Ich stürzte hinaus, um zu sehen, was da los sei. Dabei stolperte ich über einen Stacheldraht, der etwa in Schienbeinhöhe von der Hausecke zu dem eisernen Gartentisch gespannt war. Es war dunkel. Deshalb konnte ich den Draht nicht sehen. Es gibt keine Hoflampe, und der Fensterladen war zu. Ich riß mir das Schienbein auf und knallte auf die Schulter. Frau Arnold half mir ins Haus zurück und ließ den Königspudel auf den Hof. .
    Der Inspektor blickte von seinem Notizblock auf. „Das war’s.“
    „Sie haben niemanden bemerkt? Davonlaufen sehen? Ein Auto anfahren hören, Herr Lauter?“ fragte Ruhwedel.
    Michael schüttelte stöhnend den Kopf. Er verlagerte seinen Arm, der ihm große Schmerzen bereitete.
    „Sie bestätigen die Angaben, Frau Arnold? Und Sie wissen ebenfalls nicht, wie der Draht dahin kam?“
    „Sagte ich doch schon“, brummte die Katzen-Marie.
    „Hört sich nach einer Falle an“, meinte Ruhwedel zu Panke. „Sehen wir uns das mal an. Hol bitte den

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