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Sandra und die Stimme der Fremden

Sandra und die Stimme der Fremden

Titel: Sandra und die Stimme der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Kreuter
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eure Unterstützung hat, wird sie sich wohl so bald noch nicht dazu entschließen können“, sagte er lächelnd.
    „Ein netter junger Mann. Ich habe ihm ein paar Töpfe Marmelade mitgegeben“, sagte die Katzen-Marie gerade zu Joschi und Michael, als Sandra in die Küche trat.
    „Dem Doktor... ?!! “ riefen Sandra, Joschi und Michael entsetzt.
    „Warum nicht? Sie schmeckte ihm“, erwiderte die Katzen-Marie und ging hinaus, um zu telefonieren.
    „Rita, hier ist Tante Marie-Loise“, hörten die drei sie sagen. „Ein Arzt vom Gesundheitsamt war gerade bei mir... Nein, danke, es geht mir gut. Der Arzt war zufrieden mit mir. Schade, nicht...? Laß mich ausreden! Ihr hattet ihn doch hergeschickt, weil ihr mich für unzurechnungsfähig erklären und entmündigen lassen wollt... Was mir einfällt? Du weißt nicht, wovon ich rede? Dein Mann weiß es!“ polterte die Katzen-Marie... „Ich bin übergeschnappt? Das hättet ihr wohl gerne? Aber der Doktor hat nichts dergleichen festgestellt. Ich warne euch! Fangt nicht wieder an, mir Sachen ins Haus zu schicken, sonst zeige ich euch an. Verwandtschaft oder nicht, das ist mir dann egal! ... Natürlich kann ich das nicht beweisen. Aber ich kenne euch. Und Richard kannst du bestellen, daß ich mein Haus jemand anderem vermache. Ihr bekommt nichts. Adieu!“
    Frau Arnold kam in die Küche zurück, wo Sandra, Joschi und Michael stumm dasaßen.
    „Sie wußten, wer die Waren bestellte?“ fragte Sandra.
    „Nein, weiß ich nicht. Hab nur mal auf den Busch geklopft. Und falls mein Neffe die Hand im Spiel hatte, dann ist er jetzt gewarnt und läßt mich in Ruhe“, sagte die Katzen-Marie grimmig.

Pech und Glück Für Michael

    Vier Tage später, es war kurz nach acht Uhr abends — Sandra und Joschi packten gerade die Bügelwäsche ein, um sich auf den Heimweg zu machen — rief die Katzen-Marie bei Herrn Seibold an.
    „Auf meinem Grundstück treibt sich jemand rum. Wir haben einen Knall gehört. Klang wie ein Schuß oder so. Michael ist verletzt. Können Sie mal rüberkommen?“ sagte sie in höchster Erregung mit zitternder Stimme zu Frau Ansbach, die den Anruf entgegennahm.

    „Sofort! Aber sperren Sie erst auf, wenn wir da sind“, warnte Frau Ansbach.
    Sie lief zu Herrn Seibold und teilte ihm die Nachricht mit.
    Florian Seibold fuhr im Bett hoch. „Jetzt reicht’s mir aber! Bringen Sie mir das Telefon! Ruhwedel muß her. Wieso hat er dem Täter nicht längst das Handwerk gelegt?“ tobte er.
    „Ich laufe mit den Kindern rüber“, sagte Frau Ansbach, nachdem sie das Telefon in Herrn Seibolds Zimmer getragen hatte.
    Sie warf ihr wollenes Tuch um die Schultern, verständigte Sandra und Joschi und eilte mit ihnen zum Nachbarhaus.
    Michael lag auf dem Sofa. Seine Hose war zerrissen. Sein rechtes Bein blutete aus mehreren kleinen, tiefen Wunden.
    Die Katzen-Marie saß auf einem Stuhl vor ihm und betupfte die Wunden mit einem Wattebausch, den sie mit einer scharf riechenden Flüssigkeit aus einem Fläschchen tränkte.
    Draußen kläfften die Hunde sich fast die Lungen aus dem Hals.
    „Man wäscht Wunden nicht aus“, rügte Frau Ansbach. „Was ist passiert? Haben Sie eine Schrotladung ins Bein gekriegt, Michael?“
    „Stacheldraht. Bin in Stacheldraht gefallen“, sagte Michael. Er stöhnte. Sein rechter Arm ruhte in einem schwarzen Schal der Katzen-Marie, der in seinem Nacken verknotet war.
    „Man muß das desinfizieren. Ich weiß das von meinen Tieren. Ich behandle ihre Verletzungen immer so“, verteidigte die Katzen-Marie ihre Maßnahme.
    „Aber die Ärzte warnen davor. Haben Sie kein Wundspray im Haus? Joschi, hier ist der Haustürschlüssel. Lauf zurück und laß dir von Herrn Seibold Verbandspray und ein Schultertuch geben. Sandra, geh raus und versuch die Hunde zu beruhigen“, ordnete Frau Ansbach an.
    „Ich habe sie rausgelassen, um den Einbrecher zu suchen. Aber er war wohl schon fort, als wir in den Hof kamen. Halte dich von der rechten Hausecke fern, Sandra, sonst fällst du auch noch in den Stacheldraht. Mach einen Bogen um ihn“, warnte Frau Arnold. „Hätte ich bloß von Michael eine Hoflampe installieren lassen, wie er es schon lange tun wollte, dann wäre das hier nicht passiert“, klagte die alte Frau.
    „Was ist mit Ihrem Arm? Ist er gebrochen?“ fragte Frau Ansbach.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte Michael und krümmte sich unter der wenig zimperlichen Behandlung der Katzen-Marie.
    Sandra stürmte herein.
    „Ich brauche eine Taschenlampe.

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