Sandrine
bereit sind!
Ja, Iris, ich habe Unbehagen gesagt, denn es wird für mich nicht die Welt zusammenbrechen, wenn ich ihn überlebe, aber ich glaube, ich werde schlagartig den Spaß am Sex verlieren. Ohne ihn macht dies alles einfach keinen Spaß mehr. Das weiß ich.
Du schaust so skeptisch? Kannst du dir das nicht so recht vorstellen, Iris? Nun, vielleicht werden es deine Leser besser nachvollziehen können, wenn du dies alles hier niederschreibst und ihnen zu lesen gibst. Sie werden vielleicht eher begreifen, was ich damit ausdrücken will. Denn selbst wenn ich mit einem anderen Mann oder einer anderen Frau schlafe... Es macht wirklich nur Spaß, weil es IHN gibt - meinen Mann, den ich mehr liebe als mein eigenes Leben! Er muß nicht persönlich anwesend sein. Ich trage ihn immer bei mir, in jeder Faser meines Daseins.
Eigentlich fehlt nur noch eines in unserer Beziehung - bedauerlicherweise: Er schläft nicht mit anderen Männern - ich aber mit anderen Frauen. Er hat zwar nichts dagegen, wenn Männer beim Gruppensex mit dabei sind, aber es macht ihn nicht zusätzlich an. Das weiß ich.
Nun, habe ich von Bedauern gesprochen? Ach was, so tragisch ist es auch wieder nicht.
Nein, es ist eigentlich überhaupt nicht tragisch. Es ist eine Winzigkeit, die fehlt, aber eine so winzige Winzigkeit, daß es nicht ins Gewicht fällt.
Uff, soweit zu diesem Thema. Ich merke, daß ich mal wieder ganz schön abschweife. War keine böse Absicht. Ich dachte nur, es sei auch mal ganz interessant, dich ein wenig hinter die Dinge schauen zu lassen. Weil sich deine Leser sicherlich die ganze Zeit schon fragen, wie wir das eigentlich gegenseitig aushalten, mein Mann und ich - so ganz ohne Eifersucht.
Ich kann das eben nur mit unserer besonderen Liebe zueinander begründen. Wir lieben uns so sehr, daß wir uns gegenseitig völlig sicher sind - viel sicherer als Menschen es normalerweise gegenseitig jemals sein können. Deshalb ist das, was wir treiben, nicht anderen zu empfehlen - zumindest nicht ohne große Vorbehalte. Es gibt nur sehr, sehr Copyright 2001 by readersplanet
wenige Menschen, die das durchstehen könnten. Denn die Geilheit eines Augenblicks ist die eine Seite, aber was ist, wenn die Geilheit abgeklungen ist und der Alltag dich wieder hat?
Wenn dann Bedenken, Schuldgefühle, Verlassensängste folgen?
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2
Ich habe dir von unserem Treiben in meinem besonderen Liebesnest erzählt. Wir sind schon ein ziemlich lebenslustiger Club von Gleichgesinnten. Ich kann allerdings nicht für die anderen sprechen. Gewiß ist da kaum einer dabei, der so ist wie mein Mann und ich, aber jeder und jede hat eine Menge Spaß mit dem, was wir dort so treiben. Die meisten kommen eher selten hin. Danach haben sie für eine ganze Weile genug. Es gibt ja auch keinerlei Zwänge. Es kann jeder kommen und gehen, wie und wann er will. Das Prinzip der Freiwilligkeit ist oberstes Gebot.
Natürlich gibt es auch ein paar wenige, denen ich vollstes Vertrauen entgegenbringe. Und denen habe ich auch von den beiden dort drüben erzählt. Auch davon, was ich mit ihnen vorhatte. Ich habe sogar erzählt, welche Abmachung ich zwischenzeitlich mit meinem Mann getroffen hatte: Auf dem Höhepunkt eben sollten wir alle vier zusammengebracht werden im gemeinsamen Liebesspiel. Wir beide mit den beiden dort drüben, die so etwas niemals gemacht hätten - ohne mein Vorgehen natürlich.
Es war schon ein besonderes Stück Arbeit, das kann ich dir sagen. Aber das ist sicherlich klar genug geworden, indem ich dir alles so haarklein erzählt habe.
Stelle dir vor, Iris: Der Mann, den ich verführt und auch hier eingewiesen habe - als meine eigene Zwillingsschwester. Inzwischen war ihm längst klar geworden, daß es diese Zwillingsschwester in Wirklichkeit überhaupt nicht gab - oder zumindest, daß ich ihn hereingelegt hatte, indem ich ihm vorgaukelte, als genannte Zwillingsschwester ihm empört zeigen zu wollen, was die böse, böse Sandrine in diesem Liebesnest so alles trieb.
Tja, spätestens als er selber Opfer wurde, muß ihm das in aller Deutlichkeit klar geworden sein. Das vermutete ich stark, und diese Vermutung wurde zur absoluten Gewißheit, als ein paar Tage später - nach der Verführung seiner Frau in meinem Liebesnest - das Telefon klingelte - und er selber dran war.
Er wirkte äußerst nervös, und dann platzte es aus ihm heraus:
"Ich glaube, Sandrine, es ist besser, wenn du endlich die Maske fallen läßt!"
"Was für eine
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