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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe
Autoren: Lynsay Sands
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Leben.
    „Mylord! Gottlob sind Sie daheim.“
    Radcliffe hatte gerade die Tür geschlossen und drehte sich nun zu Stokes um, der, gefolgt von Mrs. Hartshair und Bessie, aus dem Salon herbeigeeilt kam. Als er den Gesichtsausdruck des gewöhnlich so gelassenen Butlers sah, erwachte auch in Radcliffe die Angst.
    „Was ist geschehen? Wo ist Charlie?“
    „Ich … das heißt … Ich weiß nicht“, gestand der Diener hilflos. „Sie wollte ein Buch holen für Bes … Lady Seguin und ist nicht mehr zurückgekommen. Als wir nachsahen, befand sie sich auch nicht mehr in der Bibliothek. Wir suchten im ganzen Haus, konnten sie jedoch nicht finden. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte keine Ahnung, wo Sie waren, und konnte Ihnen daher auch keine Benachrichtigung schicken, und …“ Er sprach nicht weiter.
    Radcliffe schaute ihn nur an. „Wollen Sie damit sagen, sie sei einfach verschwunden?“
    Darauf wusste Stokes offenbar nichts zu erwidern.
    „Wie lange ist sie bereits fort?“ wollte der Lord nun wissen.
    „Seit vor der Mittagsstunde“, antwortete der Butler widerstrebend. „Ich sandte eine Nachricht an Lady Elizabeth, um sie zu fragen, ob Lady Charlie sich vielleicht bei ihr befände, doch die Antwort darauf steht noch aus.“
    Diese Information verarbeitete Radcliffe noch, als der Türklopfer anschlug. Der Lord drehte sich um und öffnete die Eingangstür. Für einen kurzen Augenblick durchflutete ihn Erleichterung, doch sogleich erkannte er Elizabeth, die ein pastellfarbenes Gewand trug.
    „Elizabeth?“
    „Ja.“ Als Radcliffe zur Seite trat, kam sie rasch ins Haus und bemerkte sofort die besorgten Gesichter um sie herum. „Ihr habt sie noch nicht gefunden, nehme ich an?“
    „Nein.“ Bessie biss sich unglücklich auf die Lippe.
    „Und ihr wisst nicht, wohin sie gegangen sein könnte?“ Man warf einander nur stumme Blicke zu. Seufzend ging Beth voraus in den Salon. „Kommt. Jetzt werden wir uns alle erst einmal setzen und versuchen, die Sache vernünftig anzugehen. Es muss doch irgendeinen Hinweis geben, dem man entnehmen kann, wohin Charlie gegangen ist. Sie läuft doch nicht so einfach davon. Irgendetwas muss vorgefallen sein, das sie veranlasste zu verschwinden.“
    Wütend drückte Charlie gegen das Fenster, welches sie schon zu öffnen versucht hatte, seit Norwich hinausgegangen war, um sich sein weiteres Vorgehen zu überlegen.
    Vermutlich wollte er eine Möglichkeit finden, sie am Leben zu lassen und sie dann zu einer Heirat zu zwingen, nachdem Radcliffe erschienen und von ihm getötet worden war.
    Dass Radcliffe gar nicht kommen würde, hatte sie Norwich nicht gesagt. Sie erinnerte sich genau, seinen Brief zusammengeknüllt und quer durch die Bibliothek geschleudert zuhaben, und als sie aus dem Raum geeilt war, hatte sie noch gesehen, wie die Papierkugel unter einen Sessel in der Ecke gerollt war. Dort würde Radcliffe den Brief höchstwahrscheinlich nicht suchen.
    Charlie gab das Zerren und Stoßen am Fensterrahmen auf, schaute ihn sich stattdessen genauer an und fluchte, als sie die Nägel entdeckte, die das Öffnen unmöglich machten. Anscheinend hatte der Hausbesitzer nach Bessies Flucht kein Risiko mehr eingehen wollen. Charlie trat an das nächste Fenster und stellte fest, dass man auch dieses zugenagelt hatte.
    Nun ging sie zum Bett und setzte sich auf dessen Kante. Sie musste sich unbedingt etwas einfallen lassen, wie sie hier hinausgelangen konnte. Auf jeden Fall musste sie Jeremy – Radcliffe – warnen.
    „Also …“ Beth schaute auf die Liste, welche sie aufgestellt hatte. „Charlie hatte sich die meiste Zeit des Vormittags hier befunden. Dann traf Bessie ein, und gleich danach erschien ein kleiner Junge an der Haustür mit einer Nachricht für Radcliffe, und die haben Sie in die Bibliothek gebracht, ja?“ Nachdem Stokes das mit seinem Nicken bestätigt hatte, fuhr sie fort: „Charlie unterhielt sich kurz mit Bessie, wollte ihr dann ein Buch heraussuchen, ging in die Bibliothek, kehrte daraus jedoch nicht mehr zurück. Allerdings meinen Sie, Stokes, gehört zu haben, dass sich kurz darauf die Haustür schloss.“
    „So ist es“, bestätigte der Butler.
    „Und eine Durchsuchung des Hauses ergab, dass Charlie darin nicht zu finden war, dass jedoch einige Bücher auf dem Schreibtisch lagen, dass das Gewand, welches sie getragen hatte, auf dem Boden des Ankleideraums lag, dass anscheinend keine Kleider fehlten, die sie stattdessen angezogen haben könnte, und dass die
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