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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Frauen dabei sind. Sie benehmen sich sogar richtig jungenhaft, scherzen und lachen und amüsieren sich prächtig.
    Ich habe alle möglichen jungen Herren kennen gelernt“, fuhr sie fort. „Radcliffe legte Wert darauf, mich mit so vielen von ihnen wie möglich bekannt zu machen. Er meinte, es wäre gut für mich, wenn ich mich mit einigen von ihnen anfreundete, und er ließ mich mit ihnen allein, während er mit seinen Geschäftsfreunden redete. Das war wirklich amüsant und gab mir eine gute Gelegenheit, sie zu begutachten.
    Oh, dass ich’s nicht vergesse: Solltest du einmal einen dunkelhaarigen Burschen namens Jimmy oder einen blonden namens Freddy treffen, dann mache am besten einen weiten Bogen um sie. Die haben nämlich gewettet, wer von ihnen in dieser Saison die meisten jungen Damen aus der vornehmen Gesellschaft verführen kann. Aus ihrem Gespräch heute Nachmittag konnte ich entnehmen, dass sie bereits beinahe die Hälfte aller infrage kommenden Frauen ruiniert haben.“
    Als Charlie sie nur erschüttert anschaute, nickte Beth nachdrücklich und legte sich dann seufzend aufs Bett. „Ich bin richtig erschlagen. Was für ein Tag!“ Sie rekelte sich, unterdrückte ein Gähnen und erkundigte sich dann höflich, wie denn Charlies Tag verlaufen sei.
    „Mein Tag?“ Charlie langte hinter sich und fasste den Zipfel eines Kopfkissens. „Nun, mein Tag war genauso großartig. Während du dich amüsiertest, habe ich mich von Madame Decalle pieksen und umherschubsen lassen. Findest du das etwa nicht amüsant?“ fragte sie zuckersüß, schlug dann ihrer grinsenden Schwester das Kissen über den Kopf und erhob sich angewidert vom Bett.
    Lachend wehrte Beth das Kissen ab, rollte sich auf den Bauch und stützte das Kinn in die Hände. „Das geschieht dir ganz recht – als Rache für die vielen Jahre, in denen ich deine Schneiderpuppe spielen musste“, erklärte sie mitleidlos, doch als sie ihre Schwester genauer betrachtete, setzte sie sich unvermittelt hoch und stand auf.
    „Du trägst ja ein ganz anderes Kleid! Du willst mir doch nicht erzählen, die Decalle hätte es so schnell fertig genäht.“
    „Selbstverständlich nicht“, sagte Charlie, während ihre Schwester sie umkreiste. „Ich bot ihr zwar einen Sonderlohn, falls sie schnell arbeitete, doch selbst sie konnte mir nur ein einziges Gewand pro Tag versprechen, und das auch nur, wenn sie noch zwei zusätzliche Näherinnen einstellte.“
    „Woher kommt denn dann …“
    „Sie hatte dieses Gewand ursprünglich für eine andere Dame genäht, welche die gleichen Maße hatte wie wir. Als Madame Decalle merkte, dass »Elizabeth* nur ein einziges Kleid besaß, ließ sie dieses hier sofort kommen.“
    „Das ist ja wunderbar.“ Beth zupfte an dem Stoff. „Diese Dame hat wirklich dieselben Maße. Es passt dir ganz ausgezeichnet.“
    „Eigentlich ist die Dame ein wenig größer und in der Taille nicht ganz so schlank, doch Madame Decalle ließ das Gewand von ihren Mädchen etwas abnähen, während wir das Musterbuch durchsuchten.“
    „Das Musterbuch?“ Beth blickte finster drein. „Was hast du dir daraus ausgesucht?“
    Charlie zog die Augenbrauen hoch. „Weshalb interessiert dich das plötzlich? Als du heute Morgen fortgingst, kümmerte es dich nicht im Mindesten.“
    „Nun, vor lauter Aufregung hatte ich ganz vergessen, dass du ja in solchen Dingen keine Erfahrung hast.“
    Über Beth’ offensichtliche Befürchtungen lächelte Charlie. „Nur keine Angst, Schwesterchen. Die Gewänder werden Beth gefallen. Schließlich hat sie sie ja selbst ausgewählt. Allerdings muss ich zugeben, dass Madame Decalle über die Auswahl in einigen Fällen leicht entsetzt war.“
    Charlie machte auf dem Absatz kehrt, verließ hastig das Zimmer und eilte den Flur entlang zur Treppe. Fast hatte sie es schon geschafft, als Beth sich so weit erholt hatte, dass sie ihr hinterherlaufen konnte.
    „Was meinst du mit ‚leicht entsetzt’? Was hast du ausgesucht?“ fragte sie energisch und hielt Charlie am Arm fest.
    „Das wirst du schon sehen.“ Charlie befreite sich und lief weiter.
    „Oh, warte! Ich vergaß dir zu sagen, dass wir heute Abend ins Theater eingeladen sind.“
    „So? Von wem?“
    „Von Tommy.“ Als Charlie sie nur fragend anschaute, errötete Beth. „Tomas Mowbray“, erklärte sie. „Er lud uns ein, seine Loge mit ihm und seiner Schwester Clarissa zu teilen.“
    „Hmm.“ Charlie warf einen Blick auf ihre neue Herrengarderobe. Der Anzug war ungemein

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