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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dem Kopf. Der Junge schrie zwar auf, hielt indessen seine Stellung.
    Eine größere Auswirkung hatte indes der Schlag auf Radcliffe, der sich jetzt brüllend vorwärts stürzte. „Was, zum Teufel, geht hier vor?“
    Beide erstarrten. Der Bauer hielt mitten in der Bewegung inne und blickte schuldbewusst auf Radcliffe. Charles atmete erleichtert auf und ließ sich eiligst vom Rücken des Bauern heruntergleiten.
    „Radcliffe“, keuchte der Junge und schien sich wieder zu fangen. Er blickte von Radcliffe zu dem Bauern und dann auf den zappelnden Sack zu seinen Füßen, aus dem gedämpftes Winseln drang.
    „Was ist hier los, Charles?“ fragte Radcliffe, während sich der Junge bückte, den Sack aufband und ein kleines Pelzbündel herausholte.
    „Lassen Sie meine Hunde in Ruhe!“ knurrte der Bauer, als Charles weitere Welpen herauszog.
    „Ihre Hunde? Sie haben sie doch fortgeworfen!“
    „Jawohl, und das werde ich wieder tun, wenn Sie nicht für sie bezahlen!“
    „Den Teufel werden Sie tun!“ fuhr Charles den Mann an.
    „So sehen Sie aus!“ Als sich der Bauer auf Charles zubewegte, trat dieser rasch hinter Radcliffe und hielt dabei vier zappelnde Hundebabys fest, die er hatte aufsammeln können.
    Der Bauer blieb sofort stehen; anscheinend wollte er keinen Edelmann angreifen, der ihm nichts getan hatte. Plötzlich fuhr er herum, riss einen der beiden verbliebenen Welpen hoch, hielt den kleinen Körper in einer seiner mächtigen Pranken und nahm das Hundeköpfchen in die andere.
    „Nein!“ kreischte Charles und kam hinter Radcliffe hervor, als der Bauer Anstalten machte, dem armen Tierchen den Hals zu brechen, jetzt indes fragend eine Augenbraue hochzog. Charles blickte Radcliffe flehentlich an. „So tun Sie doch etwas!“
    Radcliffe blickte zwischen seinem recht lästigen Schutzbefohlenen und dem Bauern hin und her. „Wie soll ich denn etwas tun, wenn ich nicht weiß, was hier geschieht?“
    „Sehen Sie es denn nicht? Du lieber Himmel! Dieser … dieser Mann …“
    Radcliffe hätte beinahe aufgelacht über die Art, wie der Junge dieses Wort aussprach – so als beleidigte er sein eigenes Geschlecht.
    „Dieser Mann steckte die armen Kreaturen in einen Sack, den er in den Fluss warf, um sie zu ertränken“, fuhr der Junge fort. „Ich rettete sie und konnte sechs von den acht Welpen wieder beleben. Jetzt erwartet er von mir Bezahlung für die sechs überlebenden Tiere, oder er will sie alle wieder ins Wasser werfen. Sagen Sie ihm, dass er das nicht darf! Sagen Sie es ihm!“ Charles sah den Bauern teils befriedigt, teils voller Abscheu an und nickte triumphierend, während er auf Radcliffes Antwort wartete.
    Der Triumph verflog jedoch und wich reiner Verzweiflung, als Radcliffe endlich sprach.
    „Ich fürchte, er darf es durchaus.“
    „Was?“
    „Die Hunde gehören ihm“, antwortete er ernst.
    „Ihm? Er hat sie doch weggeworfen und wollte sie ersäufen! Er versuchte sie umzubringen. Ohne mich wären sie jetzt tot. Ich … ich habe sie gefunden!“
    „Dennoch gehören sie ihm, und er darf mit ihnen verfahren, wie es ihm beliebt.“ Radcliffe kam sich vor, als ließe er den Jungen mit dieser Erklärung im Stich, und das war ihm ganz und gar nicht recht.
    „Na bitte.“ Der Bauer blähte sich mächtig auf. „Also entweder Sie zahlen mir Sixpence für die Viecher, oder ich breche diesem hier den Hals und ersäufe den Rest.“
    „Sixpence? Vor einem Moment waren es doch noch vier!“
    „Das war, bevor Sie mich angriffen.“
    Der Junge warf dem Bauern noch einen wütenden Blick zu, setzte dann die zappelnden Welpen ab, grub in seinen Jackentaschen und runzelte die Stirn, als er die leeren Hände wieder herauszog. „Ich muss das Geld im Wasser verloren haben. Zahlen Sie den Mann aus, Radcliffe.“
    Bei diesem Befehl zog Radcliffe die Brauen hoch. Charles schnitt ein Gesicht. „Sie wissen genau, dass ich diese Summe habe.“
    Seufzend zog Radcliffe einen kleinen Geldbeutel heraus und gab dem Bauern eine Silbermünze. Die finstere Miene des Mannes wich einem strahlenden Lächeln. Er nahm die Münze entgegen, reichte Radcliffe den Welpen, den er gehalten hatte, nahm den Sack mit den zwei toten Hunden auf und schlenderte davon.
    „Arme Lieblinge“, flüsterte Charles, bückte sich und hob zwei der Hündchen auf. „Jetzt ist alles gut. Der böse Mann wird euch nichts mehr tun.“ Er kuschelte sich die Tierchen ans Gesicht und bemerkte dann Radcliffes argwöhnischen Blick. Charles schaute auf die

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