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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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beiden noch am Boden sitzenden Welpen. „Könnten Sie vielleicht diese beiden aufheben?“ fragte er.
    „Wozu das?“
    „Weil ich sechs auf einmal schlecht tragen kann.“
    Radcliffe wurde immer misstrauischer. „Warum solltest du auch? Du willst diese Köter doch wohl nicht behalten, oder?“
    „Was denn sonst?“ fragte der Junge ehrlich erstaunt. „Soll ich sie etwa hier lassen, damit der Bauer sie später doch noch umbringt?“
    „Auf jeden Fall wirst du sie nicht in mein Haus bringen!“ erwiderte Radcliffe entschlossen.
    „Mylord.“ Als Stokes zwei Stunden später die Haustür öffnete, verwandelte sich sein Begrüßungslächeln in maßloses Erstaunen beim Anblick der sechs kleinen braunen Fellknäuel, die ihm unvermutet um die Füße kollerten. Aufgeregt quietschend sausten sie an Radcliffe wild und tapsig zu allen Seiten vorbei durch den Eingang. Auf dem blanken Marmorboden flogen ihre Beinchen ihnen unter dem Bauch weg, weil sie alles gleichzeitig beschnuppern wollten.
    Stokes’ Mund stand noch immer offen, als jedes der Hündchen plötzlich erstarrte. Erregt zitternd streckten sie die Nasen in die Luft, schnüffelten kurz und rasten dann alle zusammen den Flur entlang der Küche entgegen.
    „Nein, bloß das nicht!“ rief Charlie, sprang an dem gequält aussehenden Radcliffe vorbei den Welpen hinterher, schnappte sich einen nach dem anderen und erwischte den letzten gerade noch kurz vor der Küchentür. Mit den zappelnden Pelzbündeln unter den Armen drehte sie sich um und wollte den Flur zurücklaufen, als Beth ins Haus kam und Charlie sofort zur Hilfe eilte.
    „Die armen Dinger!“ Lachend nahm Beth ihr drei Welpen ab und drückte sie sich an die Brust. „Sie müssen furchtbar hungrig sein.“
    „Ich wüsste nicht, wie das möglich sein sollte“, meinte Radcliffe leicht irritiert und schlug die Tür zu. „Beim Picknick führten sie sich eher wie Ferkel und nicht wie Hunde auf. Nach den Mengen, die sie dort verdrückten, sollten sie mindestens eine Woche lang satt sein.“
    Charlie verdrehte die Augen, und Beth lachte. „Wie Ferkel? Wohl kaum, Mylord. Beim Picknick waren sie einfach entzückend. Jede der anwesenden Damen stürzte sich auf Sie und Charles, als Sie mit diesen winzigen Wesen aus dem Wald kamen, und als sich dann herausstellte, wie Sie beide sie gerettet hatten, galten Sie als wahre Helden.“
    Um Charlies Lippen zuckte es, als sie Radcliffes finstere Miene sah. Er zog die Handschuhe aus und schlug sie dem Butler vor die Brust, was den Diener endlich aus dessen Erstarrung löste. Er klappte den Mund zu, fasste eilig nach den Handschuhen und nahm auch den Hut entgegen, den Radcliffe ihm hinhielt.
    Radcliffe hatte sich nicht länger geweigert, die Welpen mit in sein Haus zu nehmen. Was hätte er auch anderes tun können? Sie auf der Lichtung zurücklassen, das war ausgeschlossen; sie wären dann umgebracht worden. Das hatte Charlie ihm klargemacht und die Entscheidung dann ihm überlassen. Also war ihm nichts übrig geblieben, als mit den Welpen nach Haus zurückzukehren – jedenfalls fürs Erste. Er hatte klargestellt, dass dieses nur eine Zwischenlösung sei, die ihm im Übrigen keineswegs gefiel. Charlie müsse so schnell wie möglich für die Tiere eine neue Bleibe finden. Und sie dürften keinen Ärger machen.
    Charlie hatte versprochen, die Welpen so lange in ihrem Zimmer unterzubringen, bis ein neues Heim für sie gefunden war, und dann hatte sie ihm fröhlich geholfen, die kleinen Pelzknäuel durch den Wald zum Picknickplatz zu tragen. Wie Beth schon sehr richtig bemerkte, hatten alle Damen dieser Gesellschaft sich sofort nach ihrer Ankunft auf sie und die Hundewelpen gestürzt.
    Charlie war Radcliffes Unbehagen unter dem Ansturm der allgemeinen Aufmerksamkeit durchaus nicht entgangen, und sie war nicht überrascht, als Radcliffe sich der Menge entzog und sich unter eine Gruppe älterer Herren mischte, um den kleinen Aufstand aus sicherer Entfernung zu beobachten. Charlie konnte sich derweil mit der den Welpen entgegenschlagenden Begeisterung selbst amüsieren.
    Mit den jungen Hunden hatte sie kaum Schwierigkeiten. Es gab schließlich genug Freiwillige, die die winzigen Geschöpfe füttern und versorgen wollten. Die Damen rissen sich geradezu darum, wer die Tierchen halten, streicheln und füttern durfte. Die Welpen bekamen die allerbesten Stückchen von den Pasteten und sprangen zum Entzücken der Gäste überall fröhlich herum. Und jetzt schienen sie eben schon

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