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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gerade einen zappelnden Sack in die Fluten werfen wollte.
    „Nein!“ schrie sie, doch es war bereits zu spät. Der Sack flog schon durch die Luft hin zum Wasser. Ohne lange nachzudenken, rannte Charlie zum Fluss dem Sack hinterher. Das Wasser schien ihre Füße festzuhalten, dennoch kämpfte sie sich entschlossen voran und stieß einen Fluch aus, als der Sack kurz vor ihr im Wasser aufschlug und dann sofort unterging. Der Fluss verschluckte ihn mitsamt dem Wimmern, welches aus dem Beutel gekommen war.
    Charlie erschien es wie eine Ewigkeit, doch wahrscheinlich dauerte es nur Sekunden, bis sie die Stelle erreichte, wo der Sack gelandet war. Sie dachte nicht daran, dass sie klatschnass wurde und sich den neuen Anzug ruinierte; sie bückte sich nur hinunter, tastete nach dem Sack und war zutiefst erleichtert, als sie ihn mit den Händen berührte und ihn packen konnte. Rasch zog sie ihn aus den Fluten, hielt ihn hoch und begann aus dem flachen Fluss zu waten.
    Am Ufer angekommen, kniete sie sich auf den weichen Boden, ignorierte den näher kommenden Bauern und löste den Knoten, mit dem der Sack oben zugebunden war. Angstvoll lugte sie hinein und entdeckte eine Hand voll nasser dunkelbrauner Welpen darin. Rasch zog sie das oberste Hündchen an den Hinterbeinen heraus. Weil es kopfüber gehangen hatte, erbrach es jetzt das geschluckte Wasser.
    Charlie flüsterte dem winzigen Welpen Beruhigendes zu, legte ihn ins Gras, packte rasch das zweite Hündchen, welches sie erst ein wenig schüttelte, damit es ebenfalls das Flusswasser wieder von sich gab. Das Ganze wiederholte sie noch sechs Mal und rettete auf diese Weise sechs von acht Welpen. Die letzten beiden vermochte sie bei aller Mühe nicht mehr wieder zu beleben. Sie legte sie nebeneinander ins Gras. Der Bauer, der sich die ganze Aktion schweigend angesehen hatte, spie jetzt neben die beiden toten Hündchen auf den Boden.
    „Denen ist wohl nicht mehr zu helfen, trotzdem war es ein hübscher Versuch, M’lord.“
    Charlie hob langsam den Kopf und sah zornig auf das sonnengegerbte Gesicht mit den Hängebacken und dem angegrauten roten Haar.
    „Jawohl, M’lord, das war’s. Ein hübscher Versuch! Sogar ein sehr hübscher, wenn ich das so sagen darf. Sie haben immerhin sechs von achten gerettet. Mal sehen, das macht … Nun, ich würde sagen, vier Silberpennys dürften reichen. Schließlich sind es nun nur noch sechs.“
    Charlie schüttelte den Kopf. „Was?“ fragte sie verwirrt und schaute geistesabwesend auf einen der geretteten Welpen, der jetzt wackelig auf die Pfoten kam und sich näher zu ihr bewegte, dann jedoch wieder auf den Bauch fiel und ihre Finger zu lecken begann, als wollte er sich bei ihr bedanken.
    „Na, für die Hunde“, erklärte der Bauer, als spräche er mit einem Schwachsinnigen. „Sie haben sie schließlich gerettet, und da dachte ich, Sie wollten sie vielleicht kaufen.“
    „Sind Sie verrückt?“
    „Wieso? Wollen Sie sie denn etwa nicht kaufen?“
    Als Charge ihn nur wütend anstarrte, zuckte er die Schultern und hob den fortgeworfenen Sack auf. „Weshalb denn dann diese ganze Mühe? Damit haben Sie mir nur noch mehr Arbeit gemacht. Jetzt muss ich sie noch einmal ersäufen.“ Mit diesen Worten hob er den Welpen hoch, der ihr die Finger geleckt hatte, und stopfte ihn in den Sack zurück.
    „Den Teufel werden Sie tun!“ fuhr Charlie ihn an und griff nach dem Sack.
    Radcliffe war schon ein ganzes Ende gelaufen, ohne indes Charles zu finden. Gerade gelangte er zu der Ansicht, dass Clarissa sich wohl geirrt hatte, als er aus dem Wald lautes Schimpfen hörte. Er ging schneller und kam auf eine Lichtung, auf der sich ihm ein erschreckendes Bild bot.
    Zuerst sah er nur Charles sowie einen stämmigen Bauern mit einem zappelnden Sack Tauziehen spielen. Die Körpergröße des Bauern verriet schon den voraussichtlichen Gewinner dieses Kampfes, und es überraschte Radcliffe nicht, als dem Jungen der Sack aus den Händen glitt und er mit dem Hintern in das nasse Gras plumpste.
    Radcliffes Erheiterung schlug jedoch in Bestürzung um, als der Bauer einige Welpen zusammenraffte und Charles wieder auf die Beine kam, um den Mann sofort von hinten anzuspringen. Heftig riss Charles an dem Haar des Bauern, der vor Schmerz aufschrie, Sack samt Welpen fallen ließ, sich unvermittelt aufrichtete und nach dem Jungen schlug, als wäre dieser ein lästiger Bienenschwarm. Dem ersten Schlag wich Charles noch geschickt aus, doch der zweite erwischte ihn oben auf

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