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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ungehalten. „Das musst du doch gemerkt haben. Schließlich hat er dich ja geküsst, oder?“
    „Nein!“ Beth schrie ihre Schwester beinahe an, und diese war höchst überrascht.
    „Das hat er nicht?“
    „Nein. Kein einziges Mal! Bei mir war er stets der perfekte Gentleman, fast wie ein guter Onkel. Er …“ Sie betrachtete Charlie genauer. „Hat er dich geküsst?“
    Charlie nickte langsam. Freude erfüllte sie, weil er nicht Beth geküsst hatte.
    „Wann? Gestern Abend?“ Charlies Erröten war für Beth Antwort genug. „War es das einzige Mal?“
    „Nein. Er küsste mich auch, als du das erste Mal Charles spieltest.“
    „An diesem Tag war er doch mit mir zusammen.“
    „Es geschah, als ihr heimkehrtet. Er kam zu mir in die Bibliothek und … küsste mich.“
    „Also küsste er dich beide Male, als du ich warst.“ Beth dachte einen Moment nach und lächelte. „Dann muss er dich geküsst haben.“
    „Sagte ich doch.“
    „Nein, ich meinte, er fühlt sich nur zu Elizabeth hingezogen, wenn du sie bist“, erläuterte Beth.
    „Wieso sagst du das?“
    „Oh Schwester! Er hatte ein Dutzend Gelegenheiten, mich als Elizabeth zu küssen, und er hat es kein einziges Mal versucht. Und gestern Abend war er zum ersten Mal eifersüchtig auf Tomas. Du musst einfach diejenige sein, zu der er sich hingezogen fühlt!“
    Charlie biss sich auf die Lippe, dachte kurz über Beth’ Worte nach und schüttelte den Kopf. Sie wollte sich kein Wunschdenken erlauben, denn sie hatte sich klargemacht, dass Radcliffe für sie unerreichbar war und dass sie deshalb für ihn nur eher gleichgültige Gefühle hegte. Er war viel zu kultiviert. Zu schön. Zu wunderbar. Er würde sich nie in eine Landpomeranze verlieben, und genau das war sie. Zwar eine Angehörige des Adels, doch nur des Landadels mit einem Säufer und Spieler als Onkel, der sie für ein paar Geldstücke an den Tod verkaufen wollte.
    „Du täuschst dich“, erklärte Charlie schließlich. „Das bist du, Beth. Dich liebt er.“
    Beth wollte widersprechen, schwieg jedoch und kletterte entschlossen aus ihrem Bett. „Nun, das werden wir ja bald sehen.“
    Charlie blickte sie argwöhnisch an. „Und woran werden wir es sehen?“
    „Daran, wie er heute Morgen auf mich reagiert.“ Sie durchquerte das Zimmer, blieb jedoch an der Verbindungstür stehen und blickte zurück. „Brauchst du Hilfe bei deiner Brustbinde?“ Als Charlie den Kopf schüttelte, nickte sie. „Gut. Dann werde ich also jetzt nach Bessie läuten und mich fertig machen.“
    Charlie schaute ihr nach und warf dann einen Blick auf die Bettdecke, unter der sich etwas bewegte. Sie zog sie beiseite und befreite die Hunde, die Beth darunter gefangen hatte. Die Kleinen umsprangen sie sofort aufgeregt mit ihrem piepsenden Bellen, und Charlie musste unwillkürlich lächeln. Dann zwang sie sich dazu, sich zu erheben und Charles’ Garderobe anzulegen.
    Beth war bereits angekleidet und steckte sich gerade das Haar auf dem Kopf auf, als Charlie hereinkam. Die Welpen huschten ihr beim Gehen um die Füße.
    „Ich sagte Bessie, wir würden ihr die Hündchen hinunterbringen, so dass sie sie kurz nach draußen führen kann“, meinte Beth und frisierte sich zu Ende.
    „Gute Idee.“ Charlie hob drei der Racker auf und wartete, bis ihre Schwester die anderen drei eingesammelt hatte.
    „Sie sind einfach zu niedlich, nicht wahr?“ Beth lachte, weil die Hündchen auf ihren Busen zu klettern versuchten und ihr das Gesicht ablecken wollten, während sie Charlie in den Korridor folgte.
    „Stimmt“, bestätigte sie und ging die Treppe hinunter. Sie hatte die vorletzte Stufe erreicht, als sie Beth hinter sich leise aufschreien hörte. Sofort drehte sich Charlie nach ihr um. Da Beth die Welpen auf den Armen hielt, war es ihr nicht möglich gewesen, ihren Rock hochzuraffen. Offensichtlich hatte sich jetzt ihr Fuß im Stoff verfangen, und nun stand sie ängstlich und schwankend auf der sechsten Treppenstufe.
    Charlie ließ ihre drei Hundebabys fallen und sprang hurtig die Stufen hinauf, während Beth ihre drei Welpen ebenfalls fallen ließ und wie wild nach etwas suchte, woran sie sich festhalten konnte. Charlie kam gerade rechtzeitig, um die vorwärts taumelnde Beth aufzufangen. Unter dem plötzlichen Gewicht geriet nun auch Charlie ins Schwanken. Sie taumelte rückwärts, und ihr Fuß trat ins Leere. Sie schrie ebenfalls auf, beide krachten zusammen auf den Boden … und Radcliffe vor die Füße.
    „Ist dir etwas

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