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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und nach einem Ehekandidaten Ausschau halten konnte, doch dabei hingen Mowbray und Radcliffe wie die Kletten an mir. Wenn wir uns, wie von dir vorgeschlagen, dabei abwechseln wollen, dann sollten wir das auch tun. Morgen Abend bin ich an der Reihe, das Mädchen zu spielen und nach einem Gatten zu suchen. Wenn du willst, werde ich morgen tagsüber Charles sein, doch am Abend bin ich Elizabeth!“
    Beth wollte sich schon beschweren, besann sich jedoch eines Besseren, weil sie sich schämte. „Es tut mir Leid“, sagte sie schließlich. „Du hast Recht. Du bist an der Reihe. Im Übrigen brauchst du dringender einen Gatten als ich, und ich habe ja auch schon ein Auge auf jemanden geworfen. Selbstverständlich musst du morgen Elizabeth sein. Und tagsüber ebenfalls“, fügte sie entschlossen hinzu. „Ich werde dir sogar Tom und Radcliffe vom Leibe halten, damit du dir in Ruhe jemanden suchen kannst, an dem du Gefallen findest.“
    Charlie entspannte sich erleichtert.
    „Charlie?“ flüsterte Beth, als sie sich abwenden wollte.
    „Ja?“
    „Das war eine sehr gute Sache, glaube ich.“
    Fragend blickte Charlie sie an. „Was?“
    „Alles.“ Beth deutete vage im Zimmer umher und fügte hinzu: „Dass wir flüchten mussten, dass wir Radcliffe begegneten, dass wir in London landeten und dass wir uns selbst durchschlagen mussten – nun ja, mit Radcliffes Hilfe selbstverständlich.“
    Charlie schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass ich richtig verstehe.“
    „Es verändert uns. Wie du weißt, war ich immer entsetzlich schüchtern. Hier dagegen lerne ich, mit gesellschaftlichen Anlässen besser umzugehen. Und du, du hast dich niemals richtig eingesetzt für das, was du wolltest. Trotzdem hast du es hier bereits zwei Mal getan.“
    Charlie blickte ihre Schwester ratlos an. „Ich habe mich nie eingesetzt? Was, um alles in der Welt, soll das denn heißen? Ich setze mich doch immer ein! Ich rebelliere und so weiter. Liebe Güte, Beth, du stellst mich ja als einen richtigen Feigling hin.“
    „Durchaus nicht. Du zeigst viel Mut. Für andere warst du immer die große Heldin, doch nur für andere! Für das, was du willst, machst du dich niemals stark. Nimm beispielsweise die Kleidung. Jahrelang hast du dich mit meiner Auswahl abgefunden, hast nie geklagt, und gefordert schon gar nicht.“
    Ungehalten winkte Charlie ab. „Kleidung! Was spielen Gewänder auf dem Lande schon für eine Rolle? Außerdem hast du schließlich das ganze Maßnehmen und Anprobieren über dich ergehen lassen, und da hattest du wohl auch jedes Recht, selbst die Auswahl zu treffen.“
    „Mir machten die Anproben ja auch nichts aus, und während ich damit beschäftigt war, tatest du etwas anderes, etwas, das ich nicht tun mochte, beispielsweise Ställe ausmisten.“
    „Nun ja, nachdem Onkel Henry die ganze Belegschaft entlassen hatte, hatte der arme Ben ja auch alle Hände voll zu tun, mit dem Ganzen allein fertig zu werden. Er benötigte Hilfe.“
    „Ja, das weiß ich. Doch im Gegensatz zu dir hasste ich die Arbeit in den Ställen. Deshalb hast du sie verrichtet, während ich zu den Anproben ging. Das war ein gerechter Handel, und du hättest bei der Kleidung ebenfalls mitreden sollen. Du hast nie etwas gesagt. Bis jetzt. Genau wie bei allem anderen ließest du mir meinen Willen. Bis jetzt. Du wolltest mich als Elizabeth auf den Ball gehen lassen, doch dann erklärtest du entschlossen, jetzt seist du an der Reihe.“
    „Schon richtig, doch hier ging es ja auch um mein Leben. Finde ich keinen Ehemann, muss ich Carland heiraten, und der wird mich umbringen. Deshalb muss ich unbedingt einen Gatten finden.“
    „Verstehe, also willst du damit sagen, du tust das nur, weil dein Leben dir wichtiger ist als mein Vergnügen?“
    „Selbstverständlich ist mein Leben mir wichtiger als dein Vergnügen!“ Charlie wunderte sich, dass ihre Schwester das überhaupt fragen musste.
    Beth nickte ernst. „Dennoch ist dir dein eigenes Vergnügen weniger wichtig als meines.“
    „Wie kommst du darauf?“
    „Das sagtest du doch. Du wolltest mir diesmal nicht meinen Willen lassen, weil deine Zukunft auf dem Spiel steht. Bei der Kleidung ließest du mir meinen Willen, weil es sich dabei nur um eine Geschmacksfrage handelte: dein Geschmack gegen meinen. Meiner war wichtiger.“
    „Du verdrehst ja alles.“
    „So? Und die Gerichte zu unserem Geburtstag?“
    „Was soll das denn nun wieder?“
    „Die Köchin fragte uns immer, was wir zu unserem

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