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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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und es uns allen nicht so schwer machen. Er versuchte auch wirklich, damit aufzuhören, und versprach es uns immer wieder. Doch …“
    Mrs. Hartshair schüttelte den Kopf. „Als ich ihn heiratete, war er ein guter Mann, doch dann verfiel er erst dem Glücksspiel und später auch dem Alkohol. Er vernachlässigte seine Arbeit und verschlief den ganzen Tag. Als wir unseren Gasthof verloren, dachte ich, jetzt müsste er doch sehen, welchen Schaden er anrichtete. Ich glaubte, er würde sich ändern. Doch als Mr. Wickman mir nun von der nicht bezahlten Miete erzählte, da …“
    Sie sprach nicht weiter, Tränen schimmerten in ihren Augen, und Charlie wusste, dass sie jetzt an den Tod ihres Ehemanns dachte.
    „Gott möge mir verzeihen“, flüsterte die Witwe, nachdem sich ihre Züge wieder geklärt hatten, „ich habe meinem Mann nie den Tod gewünscht, doch jetzt sehe ich mehr Hoffnung für die Zukunft als je zuvor.“ Sie schaute zu Charlie auf. „Ich bin eine furchtbare Ehefrau, dass ich so empfinde, nicht wahr?“
    Charlie schüttelte den Kopf. „Nein, Sie sind eine Frau, die zwei Kinder großziehen, kleiden und ernähren muss, und das haben Sie ziemlich lange allein gemacht, während Ihr Ehemann Ihnen das Dach über dem Kopf genommen und verspielt hat. Jetzt sind Sie frei von der Krankheit, unter der er litt und die Ihr Leben im Griff hielt. Sie können einen neuen Anfang machen. Es gibt Hoffnung, und es ist durchaus keine Schande, sie wahrzunehmen.“
    Die Frau dachte eine Weile nach und nickte dann. „Sie sind ein guter Mensch, Mylord. Ich habe schon so lange um Hilfe gebetet. Ich bezweifle nicht, dass Gott meine Gebete erhört und Sie mir geschickt hat. Ich werde auch die bestmögliche Köchin sein!“
    „Gewiss werden Sie das.“ Charlie war so viel Dankbarkeit unangenehm. „Und jetzt sollten wir lieber hinuntergehen, bevor Mr. Wickman noch nach uns sucht.“
    Charlie ging zur Tür, hielt sie auf, um das Trio hinaus-und die Stiege hinunterzusteuern.
    Radcliffe stand mit Wickman noch immer auf den Eingangsstufen. Auf seinen fragenden Blick hin schüttelte Charlie nur den Kopf und folgte Mrs. Hartshair und deren Kindern in die Kutsche.
    Radcliffe stieg nach Charlie ein und betrachtete dann die Frau mit ihren beiden Kindern, die auf der Sitzbank gegenüber saßen. Er hatte den Eindruck, dasselbe Erlebnis schon einmal gehabt zu haben, nur vermischten sich hier Erinnerung und Wirklichkeit, und er sah wieder Bessie verängstigt dort sitzen. Er seufzte insgeheim, schüttelte den Kopf und schwieg während der Heimfahrt.
    „Wir haben Gäste, Stokes“, erklärte Radcliffe und reichte seine Handschuhe sowie den Hut dem Butler, der die Frau und die Kinder betrachtete, die seinem Herrn ins Haus folgten.
    „Nicht direkt Gäste“, berichtigte Charlie behutsam, folgte der Familie und schloss die Tür hinter sich.
    „Ach nein?“ Erstaunt zog Radcliffe eine Braue hoch. „Würdest du das bitte genauer erklären?“
    „Soweit ich mich erinnere, benötigen Sie einen Koch. Oder haben Sie diesbezüglich schon Arrangements getroffen?“
    Radcliffe verzog das Gesicht. „Dazu hatte ich ja wohl kaum die Gelegenheit, wie du weißt.“
    Das erleichterte Charlie. Zwar hatte sie auch nicht erwartet, dass er jemanden eingestellt hätte, aber falls doch, würde das die Lage kompliziert haben. „Nun, jetzt brauchen Sie sich auch nicht mehr darum zu kümmern. Sie benötigen einen Koch, und Mrs. Hartshair ist eine Köchin.“
    Radcliffe war erstaunt. Er warf einen Blick auf die Frau. „Sie sind Köchin?“
    „Jawohl.“ Mrs. Hartshair schluckte nervös und ließ den Blick durch das luxuriöse Foyer schweifen, ehe sie unglücklich hinzufügte: „Ja, ich bin Köchin. Ich verstehe mich auf Brötchenbacken und dergleichen, doch die Art von Gerichten, die ich kochen kann, ist …“ Sie sah kurz zu Charlie hinüber, die ihr ermutigend zulächelte. Dann straffte sie sich und fuhr leise fort: „Das ist gut schmeckende Hausmannskost, Mylord. Von ausgefallenen Sachen und Naschereien verstehe ich nichts.“
    „Das dürfte kein Problem darstellen“, versicherte Charlie ihr rasch. „Seine Lordschaft gibt niemals Gesellschaften. Außerdem vermochte sein früherer Koch nicht einmal schmackhafte Hausmannskost zuzubereiten, und alles Übrige werden Sie mit der Zeit schon lernen. Nicht wahr, Radcliffe?“
    Er schwieg eine Weile, bis Charlie ihn vorwurfsvoll anschaute, dann nickte er ernst. „Ja, das stimmt. Ich bezweifle nicht, dass Sie

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