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Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe

Titel: Sands, Lynsay - HG 128 - Doppelspiel aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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anders es tun kann.“ Verdammt, das klang überhaupt nicht gut. „Ich meine, ich bin bereit, die Konsequenzen meines Tuns zu tragen und deine Schwester bei der ersten Gelegenheit zu ehelichen.“
    „Die Konsequenzen zu tragen? Und was ist mit Liebe?“
    „Liebe?“ Diese Frage verwirrte Radcliffe ungemein. „Nun, ich glaube nicht …“ Er sprach nicht weiter, denn er hätte beinahe gesagt, er glaube nicht, dass dieses Thema im Augenblick zur Debatte stünde.
    Ganz abgesehen davon, dass seine Gefühle in diesem Zusammenhang recht wirr waren: Im einen Moment schaute er Elizabeth an, ihm wurde heiß vor Verlangen, und sie kam ihm wie das aufregendste Geschöpf der Welt vor. Doch wenn er sie dann im nächsten Moment sah, war sie still und zurückhaltend, und er fühlte sich ihr nicht mehr zugetan als ein guter Onkel.
    Seine Reaktion auf den Jungen hier vor ihm war ebenso verwirrend. „Ich glaube nicht …“
    Der Bursche wandte sich ab. Er war blass geworden.
    Radcliffe schüttelte den Kopf und gab den Versuch auf, seine eigenen Empfindungen zu ergründen. „Ich glaube nicht, dass meine Gefühle hier zur Debatte stehen – im Gegensatz zu dem, was letzte Nacht geschah. Sollte ich deine Schwester nicht heiraten, so wäre sie ruiniert oder gezwungen, Carland zu ehelichen. Habe ich nun deine Erlaubnis, sie zu heiraten, oder nicht?“
    „Oh, unbedingt.“ Charlie seufzte, was sich beinahe bitter anhörte. „Heiraten Sie meine Schwester nur … falls sie Sie nimmt. Mir ist es vollkommen einerlei.“
    Radcliffe zögerte einen Moment und wandte sich dann zur Tür. Jetzt würde er mit Elizabeth sprechen müssen. Vielleicht sollte er vorher einen Verlobungsring besorgen, dann von Mrs. Hartshair ein ganz besonderes Abendessen zubereiten lassen … „Ich habe etwas zu erledigen. Erzähle deiner Schwester noch nichts. Ich will es ihr selbst sagen.“
    „Wie Sie wollen“, sagte Charlie, nachdem sich die Tür hinter Radcliffe geschlossen hatte.
    Mit einer Hand riss sie sich sofort die Perücke vom Kopf und gleichzeitig mit der anderen das Oberhemd vom Leib.
    Radcliffe war keine Minute zu früh hinausgegangen, wie sie jetzt sah. Ihre Brustbinde, welche sie in ihrer Hast ohnehin schon recht nachlässig angelegt hatte, löste sich nun halbwegs und war dabei, sich vollends abzuwickeln.
    Charlie verzog das Gesicht, befreite sich auch noch von den restlichen Windungen und schleuderte das Gebinde nach ihrem Hausmantel. Als sie ein erschrockenes Auf keuchen hörte, erstarrte sie. Langsam hob sie den Blick zu der Verbindungstür, in der die Zofe mit weit aufgerissenen Augen stand und Charlie beim Ablegen ihrer Verkleidung beobachtete.
    „Bessie.“ Charlie machte einen Schritt auf sie zu, worauf sich die Zofe umdrehte und das Weite suchte. Fluchend sprang Charlie hurtig hinter ihr her in „Elizabeths“ Zimmer. Als sie merkte, dass das Mädchen durch die Zimmertür hinauslaufen wollte, machte sie einen Satz aufs Bett und lief darüber hinweg, um als Erste die Tür zu erreichen. Sie warf sich im selben Moment dagegen, da Bessie die Tür aufstoßen wollte. Sofort wich die Zofe zurück und stolperte geschockt und ängstlich rückwärts durch das Schlafzimmer.
    „Ist ja alles in Ordnung, Bessie. Ich tue dir ja nichts.“ Charlie blickte sich rasch im Zimmer um und sah Elizabeths Morgenmantel am Fußende des Betts liegen. Rasch nahm sie ihn auf. Unterdessen entfernte sich Bessie nervös von ihr und suchte offensichtlich nach einem Fluchtweg.
    Ungehalten streifte sich Charlie den Morgenmantel über, riss sich das Band aus dem Haar, das es in ihrem Rücken zusammenhielt, zog die Strähnen nach vorn und drehte sich schließlich wieder zu dem Mädchen um.
    „Es ist wirklich alles in Ordnung, Bessie“, versicherte sie noch einmal. „Siehst du?“
    „Nein, ich sehe überhaupt nichts!“ rief die Kleine unglücklich, doch sie blieb jetzt stehen und schaute Charlie genauer an. „Was geht hier vor? Wer sind Sie? Der Bruder oder die Schwester?“
    „Beides“, antwortete Charlie wahrheitsgemäß und lächelte ein wenig gequält. Als sie merkte, dass sie damit das Mädchen noch mehr verwirrte, seufzte sie. „Ich bin Charlie.“
    Das Mädchen riss die Augen weit auf und schüttelte heftig den Kopf. „Nein, das sind Sie nicht. Sie haben Brüste. Die habe ich genau gesehen!“
    „Natürlich, weil ich ja auch eine Frau bin. Charlie ist die Kurzform von Charlotte. Ich habe einen Jungen nur gespielt, weil …“ Sie unterbrach sich und

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