Sanfte Eroberung
beide in einen Wonnetaumel gerissen.
Eines war gewiss, wie er entschied, während er sie noch fester in seine Arme nahm.
Er würde sie nicht gehenlassen.
Nie.
Siebzehntes Kapitel
Es ängstigt mich, dass er das Spiel gewonnen hat, denn nun bleiben ihm drei weitere Monate, um mir den Hof zu machen. Wie kann ich ihm so lange widerstehen?
Lily an Fanny
Wie erwartet, waren Fleur und Chantel verzückt, als Lily ihnen am selben Abend von Heaths neuestem Geschenk berichtete. Und beide waren tief von seiner romantischen Geste beeindruckt. Wie viele Verehrer schenkten ihrer Angebeteten schon ein Schiff?
Die Kurtisanen gaben Lord Claybourne mit Freuden einen weiteren Punkt, womit er die erforderlichen zehn erreicht hatte und zum Gewinner erklärt wurde. Was Lily vorübergehend in Panik versetzte. Die Vorstellung, dass Heath sie drei volle Monate umwerben würde, machte ihr Angst, traute sie sich doch nicht zu, ihm über solch eine lange Zeit widerstehen zu können.
Die letzten vierzehn Tage hatten ihr gezeigt, wie rasch sie vor seinem hartnäckigen Werben kapitulierte. Selbst wenn sie entschlossen war, ihr Herz vor ihm zu schützen, fürchtete sie, am Ende die Schlacht zu verlieren.
Sie wollte sich nicht in Heath verlieben, denn dann nahm sie womöglich seinen Antrag an.
Folglich musste sie ihn trotz seines Spielsiegs überzeugen, dass sie ihn nicht als Verehrer, Geliebten oder Ehemann wollte, überlegte Lily, die Mühe hatte, sich zu beruhigen.
Bis dahin musste sie ihn auf Abstand halten. Auf keinen Fall durfte sie riskieren, wieder mit ihm allein zu sein. Sie wusste genau, wohin eine solche Intimität führen würde - das hatte sich heute auf dem Schiff gezeigt.
Die Ehre gebot, dass sie jeden Tag ein wenig Zeit für ihn erübrigte, angefangen mit dem Dinner morgen Abend, das Marcus für Roslyn und den Duke veranstaltete.
Verzweifelt auf der Suche nach Hilfe, fing Lily nach dem Abendessen Basil ab und bat ihn, sie am nächsten Abend zum Dinner zu begleiten.
Leider sah dieser sie an, als wäre sie nicht recht bei Trost. »Du weißt doch, dass ich nichts von eleganten Dinnerpartys halte. Und solche anlässlich einer Heirat sind die schlimmsten von allen. «
»Ja, ich weiß«, pflichtete Lily ihm bei, »aber ich will auf keinen Fall mit Lord Claybourne allein sein.«
»Warum nicht? «
»Weil ich dann etwas tun könnte, das ich ewig bereuen werde. Bitte, Basil, du musst mir helfen! «, flehte sie ihn an. »Du brauchst nichts weiter zu tun, als den Abend über an meiner Seite zu bleiben.«
Basil beäugte sie auf dieselbe Weise wie früher, in ihrer Kindheit, wenn sie ihn wieder einmal zu einem riskanten Abenteuer hatte überreden wollen. Schließlich seufzte er. »Na schön, aber dafür bist du mir einen Gefallen schuldig, Lily.«
»Ja, natürlich, was immer du willst. Du bist ein wahrer Gentleman, Basil!«
Zum Dank gab sie ihm einen Kuss auf die Wange und achtete gar nicht darauf, dass er errötete. Eilig lief sie zum Sekretär im Salon, wo sie eine Nachricht an Marcus schrieb, in der sie ihm mitteilte, dass er noch einen zusätzlichen Gast bei seinem Dinner einplanen müsste. Anschließend überdachte sie nochmals ihre Strategie, wie sie Distanz zu Heath wahrte.
Morgen Abend würde sie seine Anwesenheit so gut es ging ignorieren und sich vollkommen gleichgültig verhalten. Und sollte die Höflichkeit gebieten, dass sie mit ihm sprach, musste sie wortkarg und langweilig sein. Sie würde weder lächeln noch lachen, und ganz gewiss würde sie sich von Heath nicht provozieren lassen, wie er es anscheinend so gern tat.
Dennoch graute ihr vor der Begegnung. Basil wäre ihr einziger Verbündeter, denn sie konnte nicht darauf zählen' dass ihre Schwestern ihr beistanden, wenn es um Liebe und Heirat ging. Die beiden waren derzeit viel zu verliebt. Nach wie vor beabsichtigte Lily, nach dem Dinner dort zu übernachten, um noch ein wenig Zeit mit ihren Schwestern zu verbringen. Außerdem wollten Arabella und sie Roslyn am nächsten Morgen helfen, sich für ihre Hochzeit anzukleiden.
Den Montagnachmittag war Lily damit beschäftigt, sich einen Koffer zu packen, in den sie sowohl das Kleid legte, das sie am Abend tragen wollte, als auch das für morgen. Als Marcus' Kutsche um fünf Uhr eintraf, um sie abzuholen, war Lily bereit.
Roslyn und Arabella waren kurz vor ihr eingetroffen, und Lily war froh, dass sie sich im Gästezimmer einrichten und mit ihren Schwestern plaudern konnte, statt über Heath
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