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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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großen Kamin. Auf dem Kaminsims standen kleine geschnitzte Holztiere und Tannenbäume. Tonnenförmige Vorratsschränke waren in die Wände eingebaut, und eine große Küche mit Tisch und Stühlen lag dahinter. Ein vom Wohnraum getrenntes Schlafzimmer erwartete sie hinter der nächsten Tür, mit einem Doppelbett und Daunensteppdecken. Für Anya und Claus, die bisher nur in einer zugigen Kammer in einer Hütte gelebt hatten, war dieses Haus so schön und geräumig wie ein Palast. Und wie alles in diesem Elfendorf hatte diese Wohnung eine sehr persönliche Note.
    »Es ist reizend!« rief Anya, die immer noch nicht glauben wollte, daß das alles eigens für sie angefertigt worden war. Sie stand mit gefalteten Händen da und dachte bei sich, so schön es war, es fehlte ihm doch noch ein gewisses Etwas . . .
    »Ein bißchen eintönig, hm?« murmelte Fleck, an ihre Seite tretend.
    »Wie bitte?« fragte Anya zerstreut.
    »Es fehlt die Farbe«, flüsterte Fleck und versteckte seine Worte hinter einer erhobenen Hand, ein Gähnen vorschützend.
    »Nun ja, etwas Farbe könnte es gebrauchen«, gab Anya leise zu, indem sie wieder auf die ungeschmückten Wände sah. Sie hatte immer helle Farben geliebt, aber in ihrem oft so düsteren Dorf waren sie nur selten und in großen Abständen aufgetreten. Die Elfen lebten zweifellos in einer viel bunteren Welt. Vielleicht konnte man sie dazu überreden, ihnen ein paar Farbtöpfe zu überlassen . . . Anya folgte Claus zum Fenster an der entfernten Wand. »Und vielleicht auch ein paar Vorhänge?« fügte sie zaghaft hinzu, während sie an das Problem ihres Privatlebens dachte.
    »Wie gefällt euch die Aussicht?« fragte Puffy und ermunterte sie dadurch, aus dem Fenster nach unten zu sehen. Da lag noch einer dieser gewaltigen Räume, der mit einer verwirrenden Vielzahl von Stühlen, Tischen und Werkzeugen aller Art gefüllt war.
    »Dort ist es, wo wir sie machen«, sagte Puffy schmunzelnd.
    Claus sah ihn an. »Was machen?« fragte er verwirrt.
    Fleck, der nicht von Anyas Seite weichen wollte, sah sie an und kniff ein Auge zu. »Er hat es immer noch nicht begriffen, nicht wahr?«
    Sie sah auf den grinsenden Elfen hinunter und schüttelte sacht den Kopf. Sie war genau so begriffsstutzig wie ihr Mann und wollte es nur nicht zugeben, weil sie jeder so behandelte, als wüßte sie Bescheid. Sie blickte fragend auf Claus zurück, der ihren Blick mit einem ebenso ratlosen Achselzucken beantwortete.
    »Nun, gute Leute«, sagte Dooley, der ihre Verwirrung nicht zu bemerken schien, »wir wollen euch jetzt allein lassen, damit ihr euch ausschlafen könnt.« Er schmunzelte und sah so zufrieden und erleichtert aus, als hätte er seine Pflichten als Gastgeber gewissenhaft erfüllt.
    Claus’ und Anyas Ratlosigkeit verwandelte sich nun in Bestürzung. Man hatte ihnen das ganze Dorf gezeigt, und sie hatten trotzdem keine Ahnung, weshalb — obwohl die Elfen den Grund genau zu wissen schienen und offenbar glaubten, sie wüßten ihn auch.
    Doch diesmal schienen selbst die Elfen erstaunt über Dooleys Bemerkung und sahen sich gegenseitig verwundert an. Sie begannen miteinander zu tuscheln, während Fleck eine verstohlene Handbewegung machte und »psst, psst!« sagte.
    »... Was ist denn nun schon wieder?« beschwerte sich Dooley und sah den jungen Elfen kopfschüttelnd an.
    »Du hast etwas vergessen«, flüsterte Fleck und deutete mit hochgezogenen Augenbrauen zum Fenster hin. Der alte Elf vertrottelt allmählich, dachte er bei sich.
    »Was habe ich vergessen?« fauchte Dooley.
    »Das weißt du doch«, flüsterte Fleck, »den Tunnel! Den Tunnel!« wiederholte er beschwörend.
    Dooley schien immer noch nicht zu begreifen, was er übersehen hatte.
    Fleck gab ihm nun lautlos das Stichwort. »Spielsachen!« bildete er mit den Lippen wie ein Taubstummer. »Spielsachen!« wiederholte er und deutete mit dem Daumen auf das Fenster.
    Da ging Dooley endlich ein Licht auf. Er nickte energisch, wurde ganz rot im Gesicht, weil ihm die Sache peinlich war, und nahm mit einer kurzen Verbeugung die Gäste wieder unter seine Fittiche. Sie folgten ihm aus dem Haus die Wendeltreppe hinunter zum großen Finale der Besichtigungstour.
    Sie durchquerten wieder die Halle und blieben diesmal auf der anderen Seite vor einer Reihe massiver Holztüren stehen. Auf eine Handbewegung von Dooley hin eilten zwei Gruppen von Elfen herbei. Der vorderste packte den Türgriff, die anderen bildeten hinter ihm eine Reihe und faßten sich an den

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