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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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unverhohlenen Freude, als hätten sie ihr Leben lang nur auf diesen Augenblick gewartet. Nur er vermochte offenbar nicht zu begreifen, was dieser Augenblick bedeutete.
    Ein anderer Elf trat nun vor, um die Gäste zu begrüßen. Er hatte struppige Haare und helle, leicht hervorquellende Augen, die Claus an eine sanftmütige Taube erinnerten. Er nickte und rief mit strahlendem Gesicht: »Willkommen, willkommen. Ich werde Puffy genannt. Wir haben euch erwartet.«
    Claus hörte kaum, was er sagte, so sehr war er noch mit seiner Umgebung beschäftigt. Er nickte zerstreut, während sein Blick hinaufging zum Dachgebälk. »Was soll man dazu sagen?« raunte er Anya zu, und sie gab ihm mit einem stummen Nicken recht.
    »Habt ihr das gehört?« flüsterte ein Elf begeistert, der ganz in der Nähe hinter einem Pfeiler stand. »Was soll man dazu sagen, hat er gesagt!«
    Ein zweiter Elf nickte eifrig. »Ja, das sagte er!«
    »Du meine Güte«, hauchte Anya, während sie mit ihrem Mann nach oben sah und endlich ihre Stimme wiederfand.
    Über ihnen strahlten nun zwei andere Elfen über das ganze Gesicht, die über dem Geländer hingen, damit ihnen ja kein Wort der Gäste entging. Die beiden sahen sich an. ›»Du meine Güte‹, hat sie gesagt«, teilte der eine dem anderen mit. »Es gefällt ihr, gefällt ihr!«
    »Wahrhaftig, wahrhaftig!« Sein Nebenmann streckte ihm die Hand hin, und sie beglückwünschten sich gegenseitig.
    Dooley drängte nun wieder nach vorn, um sich seiner staunenden Gäste anzunehmen. Indem er sie höflich beim Arm nahm, begann er mit seiner sorgfältig ausgetüftelten Besichtigungstour durch das Gebäude. Sie durchquerten die große Halle, und er führte sie über eine Wendeltreppe zur ersten Galerie hinauf. Am Kopfende der Treppe befand sich ein gewaltiger Schlafsaal mit einer kaum überschaubaren Zahl winziger hölzerner Betten, die Seite an Seite in schnurgeraden Reihen standen, jedes mit einem eingeschnitzten Elfennamen am Fußende. Von Hand gesteppte Bettdecken und mit Gänsefedern gestopfte Kissen lagen noch ordentlich zusammengefaltet oder aufgeschüttelt auf den Betten. Ein großer offener Kamin füllte fast gänzlich eine Wand, und ein herzhaftes Feuer loderte darin.
    »Was sagt man dazu!« murmelte Claus zum dutzenden Male.
    »Ist es hier warm genug für alle?« fragte Anya, die sich mit praktischen Augen und freundlicher Teilnahme, die Claus so sehr an ihr schätzte, in dem Saal umschaute.
    Dooley öffnete den Mund, um ihr das zu bestätigen, doch ehe er ein Wort herausbringen konnte, trat Fleck vor ihn hin und unterbrach eilfertig: »Es ist genauso, wie ich es Ihnen schon sagte, Madam. Soeben ist mir eine Idee gekommen, wie man das ganze Gebäude zentral mit Röhren beheizen könnte. Mit Röhren, verstehen Sie?«
    Claus und Anya sahen ihn so verständnislos an wie fast alle Elfen in ihrer Begleitung.
    Fleck schwenkte die Hand im Kreis. »Zylinder-Dinger!« Er zog dabei die Augenbrauen in die Höhe, als könne er ihnen mit schierer Willenskraft beibringen, was er meinte.
    Dooley, dessen Geduld allmählich zu Ende ging, übernahm nun wieder die Regie. Offiziell war Fleck nur der Erste Stallbursche, und doch mischte er sich dauernd in die Angelegenheiten anderer Elfen ein. Dooley wünschte, daß der junge Streber sich endlich zu beherrschen lernte und nicht so ›elfozentrisch‹ wäre. »Es gibt noch viel zu besichtigen, Leute«, sagte er energisch und führte Claus und Anya weiter zum Saalausgang.
    Er geleitete sie wieder über eine Treppe hinunter ins Parterre, damit sie sich den gewaltigen Speisesaal ansehen sollten. Auf einer Seite, über den in Reihen stehenden Tischen und Bänken, hing der gewaltige Kessel, den sie bereits bemerkt hatten, brodelnd und dampfend über einer großen Feuerstelle. Eine Plattform war um den Rand des Kessels errichtet, breit genug, daß sechs oder sieben Elfen gleichzeitig dort stehen konnten. Doch im Augenblick war nur ein Elf dort oben, der geduldig um den Kessel herumwanderte und, einen enorm großen Löffel vor sich herschiebend, im Kessel rührte. Er trug eine hohe weiße Mütze, die so stramm saß wie eine aufgeblasene Schweinsblase und nicht so schlapp wie bei den anderen Elfen. Eine makellos weiße Schürze und Ärmelschoner schützten seine bunte Garderobe vor Spritzern und Flecken.
    »Das ist Groot, unser Chefkoch«, erklärte Dooley mit einem Winken zur Plattform hinauf.
    Groot blickte über das Geländer auf den Kreis der Elfen und die beiden

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