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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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nicht schlafen«, sagte Claus.
    »Ich will gar nicht einschlafen«, murmelte Anya, und er hörte ein Lächeln aus ihrer Stimme heraus. »Es liegt sich so herrlich auf dieser Matratze. Das muß ich erst einmal auskosten.«
    Claus seufzte und wälzte sich wieder auf die andere Seite. Anya hatte ihn auf die richtige Idee gebracht . . . wenn man schon nicht schlafen konnte, sollte man wenigstens diesen Zustand genießen. Doch irgendwie war ihm all sein sagenhaftes Glück unheimlich. Die Elfen hatten ihn zu ihrem Boten erwählt, der für sie die Kinder auf der Welt besuchen sollte. War er wirklich dieser Verantwortung und Ehre gewachsen? Und was wurde nun aus den Leuten in seinem Dorf? Vermutlich würden sie sich einen neuen Holzfäller suchen ... Er fragte sich ein wenig traurig, ob er und Anya im Sturm doch noch nach Hause gefunden hätten. Die Antwort war nicht schwer zu erraten.
    Und dann dachte er an Donner und Blitz. Sie waren auch hierhertransportiert worden, doch er hatte sie seit seiner Ankunft im Elfendorf nicht mehr gesehen. Wenn er Spielsachen zustellen sollte, brauchte er seine Rentiere und den Schlitten. Er mußte herausfinden, was mit ihnen geschehen war und ob sie auch gut versorgt wurden. Dankbar griff er diesen vernünftigen Gedanken auf. Er glitt unter der Decke hervor und murmelte, als Anya einen fragenden Laut von sich gab: »Ich komme gleich wieder zurück.« Er nahm eine Laterne von der Wand und zündete sie an.
    Er stieg, die Laterne in der Hand, vorsichtig die Wendeltreppe hinunter, durchquerte die Halle und bewegte sich in die Richtung, in die, wie er sich erinnerte, die Elfen mit den beiden Rentieren gegangen waren. Instinktiv suchte Claus sich einen Weg durch das Labyrinth ihm unvertrauter, aus Baumstämmen gefügter Korridore und zog jedesmal den Kopf ein, wenn er durch eine niedrige Tür gehen mußte. Alle Elfen schienen fest zu schlafen, und niemand begegnete ihm auf den stillen Korridoren.
    Schließlich fand er den Eingang zum Stall. Als er sich ihm näherte, hörte er plötzlich eine vertraute Stimme — die Stimme des Elfen Fleck —, die leise und beschwörend zu ihm drang:
    »Ruhig, Junge. Nun hab’ dich nicht so . . .«
    Als Claus den Stall betrat, entdeckte er ein fremdes Rentier im Verschlag zu seiner Linken, das gebannt etwas beäugte, das Claus nicht sehen konnte. Mit jedem Schritt zeigten sich ihm mehr Rentiere, die ebenso gebannt etwas beobachteten.
    Zuletzt sah er, worauf all diese Rentiere schauten. Er lächelte, und sein Herz erwärmte sich für diesen impulsiven, unberechenbaren jungen Elfen, der sich seiner Rentiere genauso rührend annahm wie er selbst. »Ich schätze , es geht ihm wie mir«, sagte Claus verlegen. »Er ist ein wenig verwirrt.«
    Erschrocken fuhr der Elf herum. »Oh, ich ahnte nicht. . .«
    Claus ging langsam über den breiten, knarrenden Mittelgang. »Er ist schon immer schreckhaft gewesen.« Der warme Geruch der Tiere, des Holzes und Futters, wirkte beruhigend auf Claus.
    »Er wird sich schon wohl fühlen, Sir, sobald er sich an diesen Stall gewöhnt hat«, sagte Fleck mit der Überzeugung eines Wesens, das sich mit Tieren auskannte. »Er braucht nur ein bißchen Elfenbewußtsein«, setzte er grinsend hinzu.
    Claus lächelte und nickte zustimmend, während er die anderen Rentiere betrachtete. »Du scheinst dich wirklich mit Rentieren auszukennen«, sagte er beeindruckt. »Das sind prächtige Tiere.«
    Fleck reckte sich stolz in die Höhe. »Habt ihr das gehört, Jungs?« sagte er zu den Rentieren. »Ihr habt einen guten Eindruck auf euren neuen Boß gemacht.«
    »Boß? Ich?« sagte Claus und zog die Augenbrauen in die Höhe.
    Fleck nickte. »Wenn ich sie Ihnen vorstellen darf?« Er ging auf die ersten beiden Verschlage zu. Die beiden Rentiere, die hinter den geschnitzten Futterkrippen standen, zeigten eine bemerkenswerte Ähnlichkeit. Und auch in ihrem Verhalten stimmten sie überein, wie Claus nun feststellte. Sie hoben zur gleichen Zeit den Kopf, um Fleck anzusehen, und drehten gleichzeitig den Kopf zur Seite, um Claus mit sanften Augen zu betrachten. »Das sind Zwillinge«, erklärte er Claus unnötigerweise, »sie heißen Prancer und Dancer.«
    Sie gingen weiter zur nächsten Box, wo wieder zwei Rens beisammenstanden. Fleck deutete auf das linke, das sein Geweih an einem Balken wetzte. »Das ist Comet, und das daneben ist Cupid.« Cupid war ein anmutiges Tier mit sanften Augen, das scheu den Kopf einzog, als Claus es betrachtete. Offenbar war ihm so

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