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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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hindurch. Er konnte kaum eine Armlänge weit in den Hof hinaussehen; das Schneetreiben war so schlimm wie nie zuvor. Stundenlang schien er nun schon hier am Fenster zu sitzen, und er drehte sich zu seinem Vater um — einem großen, bärtigen Mann, der Axel hieß und ruhig auf einer Bank neben ihm saß. »Wann kommt er denn endlich?« fragte Hans mit erhobener Stimme. »Wann soll er denn hier sein?«
    »Er wäre verrückt, wenn er überhaupt an so einem Tag käme«, sagte Axel. Er zog seinen grauen Umhang fester am Hals zusammen und rückte seine warme Lederkappe zurecht. Die Erwachsenen hatten sich im Raum verteilt. Während die Frauen friedlich am Spinnrad oder am Herd arbeiteten (denn sie kannten keinen Feierabend), saßen die Männer fast alle an dem langen Holztisch und versuchten sich mit Warmbier und heißem Apfelwein von innen her warmzuhalten. Auch sie trugen diese einfache handgefertigte Kleidung wie ihre Kinder, nur sah man hier und dort einen Mann, der sich mit einem Lederwams oder einer Pelzkappe herausgeputzt hatte, und bei den Frauen hübsche weiße Kappen oder Schürzen, von Hand bestickt und sorgfältig aufbewahrt für solche feierlichen Anlässe. »Die Straße vom Dorf her wird vom Schnee blockiert sein«, sagte Onkel Victor, der die Beschwerde des Jungen am Tisch gehört hatte. »Da kommt selbst er mit seinen Rentieren nicht durch.«
    Hans machte ein klägliches Gesicht. Seine Mutter Marta, die seine Enttäuschung bemerkte, schüttelte den Kopf, um ihn aufzumuntern. »Es wäre doch kein Weihnachten ohne ihn, nicht wahr?« sagte sie und sah ihren Mann an. »Bisher hat er noch nie einen Weihnachtsabend ausgelassen.«
    Und so spähte Hans wieder hartnäckig durch das dicke Glas hinaus in den Schneesturm. Diesmal glaubte er einen Schatten auszumachen, der vorher noch nicht dort gewesen war. Er grinste, als plötzlich im formlosen Weiß des Hofes die Umrisse eines Schlittens erschienen. »Sie sind es!« rief er triumphierend. »Da kommen sie!«
    Da verlor sogar die Großmutter den Faden ihrer Geschichte, als alle Kinder aufsprangen und zum Fenster stürzten, um hinauszusehen.
    Im Hof hielt ein offener, von zwei Rentieren gezogener Schlitten vor dem Scheunentor. Ein untersetzter Mann Ende Fünfzig kletterte von seinem Sitz herunter und band die Rentiere im Windschatten der Scheune an. Sein kurzer grauer Vollbart wirkte fast weiß unter dem Belag aus glitzernden Schneeflocken. Er trug einen schweren, pelzgefütterten Wolfsfellmantel über seiner Bauernkluft, die genauso farblos und grob gewebt war wie jene seiner erwartungsvollen Beobachter in der Scheune. Er hatte sich die Kapuze über den Kopf gezogen, damit ihm nicht die Ohren erfroren, schien jedoch kaum beeindruckt von dem Wetter oder den Strapazen seiner Reise durch Sturm und Schnee. Er drehte sich wieder dem Schlitten zu und reichte seiner Begleiterin die Hand.
    Seine Frau, Anya, schob die Decke zur Seite, die sie über die Beine gebreitet hatte, und kletterte vom Bock herunter. Sie war fast zehn Jahre jünger als ihr Mann, und obwohl ihre Gestalt kaum noch zu erkennen war unter den vielen Schals und dem pelzgefütterten Elchhautmantel, bot doch ihr rundes, rosiges Gesicht einen reizenden Anblick. Sie lächelte, als sie die Vorfreude in seinen Augen entdeckte; doch ihr Lächeln war von einem geheimen Kummer getrübt, als sie hinübersah zu dem Licht, das nun durch das sich öffnende Tor in den Hof hinausfiel.
    Claus zog einen schweren Leinwandsack aus dem Schlitten, hob ihn auf die Schulter und bewegte sich, mit Anya an seiner Seite, über den Hof. Mit gesenkten Köpfen kämpften sie gegen den Wind und wateten durch die Schneeverwehungen auf die willkommene Wärme und das Licht zu.
    Als sie in die Scheune traten, wurden sie von lachenden und jubelnden Kindern bedrängt. Das Scheunentor war noch gar nicht zu, als die Kinder sich jauchzend an Claus und an den prallgefüllten Sack auf seiner Schulter klammerten. Claus ließ sie lächelnd gewähren und begann dann, angesteckt von ihrem Entzücken, zu lachen.
    »Was hast du uns mitgebracht?« rief Hans. »Was bekomme ich diesmal?«
    Claus hob die linke Hand um seinen Eifer zu dämpfen, und sagte dann mit tiefer, lachender Stimme: »Abwarten — höre ich nicht erst etwas von euch?«
    Das Gewimmel der Kinder beruhigte sich, als sie sich plötzlich auf ihr gutes Betragen besannen. Grinsend riefen sie im Chor: »Fröhliche Weihnachten, Onkel Claus!« Einige von den älteren drängten abermals nach vorn, um

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