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Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte

Titel: Santa Clause - Eine Unglaubliche Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D.Vinge
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viel Aufmerksamkeit peinlich.
    »Und das hier ist Dasher«, sagte Fleck, als sie zum nächsten Verschlag kamen, wo ein kompakt aussehendes Tier neugierig den Kopf über die Wand steckte und seine Lauscher spielen ließ. »Ein Energiebündel, das lieber rennt als frißt«, setzte Fleck grinsend hinzu.
    Claus lachte. »Hast du das gehört, Blitz?« rief er.
    Blitz stellte die Ohren in seiner Box hoch, ohne die Nüstern aus der Traufe zu nehmen.
    Das Tier in der nächsten Box tobte schnaubend und scharrend in seinem Verschlag herum. »Dieses laute Individuum ist Vixen«, sagte Fleck und drohte dem Ren gutmütig mit dem Finger. »Er ist mir böse, weil ich ihn erst zuletzt vorstelle. Er spielt gern die erste Geige und weckt mich fast jede Nacht mit seinem Schnauben und Wiehern, seinem Wiehern und Schnauben.«
    »Du schläfst hier?« fragte Claus überrascht und beeindruckt von der Gewissenhaftigkeit des Elfen.
    Fleck nickte und deutete auf einen leeren Verschlag gegenüber. »Dort wohne ich und erledige auch meine übrigen Arbeiten«, meinte er vielsagend. Mochte er für die meisten Elfen im Dorf nur ein Stallbursche sein, so wußte er doch, daß er zu Höherem berufen war. Und das war eine gute Gelegenheit, sich dem neuen Boß als vielseitiges Talent vorzustellen, ehe ihn die anderen als Stallburschen abstempelten.
    »Du bist ein vielbeschäftigter Elf, wie?« staunte Claus. Er betrachtete den mit Heu ausgepolsterten Verschlag, der Fleck als Quartier diente und in dem ein bemerkenswertes Durcheinander herrschte. Eine hellrote Kommode mit Spiegelaufsatz, der mit Rentiergeweihen geschmückt war, nahm die Stirnwand der Box ein; doch über dem Spiegel und an jedem verfügbaren Platz an den anderen beiden Wänden hingen Blaupausen, Werkskizzen, Spielzeugmodelle und halbfertige Werkstücke aus Leder und Holz.
    »So mag ich es!« rief Fleck und deutete auf das Durcheinander. »Manchmal habe ich so viele Ideen, daß ich sie gar nicht alle in meinem Kopf unterbringen kann.« Er ging zu der hellroten Kommode und suchte aus dem Stoß Skizzen, die dort lagen, ein paar von seinen Entwürfen heraus, die ihm als Kostproben seines Genies am besten geeignet schienen. Er hielt eine Blaupause in die Höhe. »Das ist eine Uhr, die euch pünktlich jeden Morgen wecken würde — wie gefiele euch das?«
    »Nicht übel . . .«, bemerkte Claus, als er die Werkskizze studierte. Sie beeindruckte ihn durch die Originalität des Einfalls, obwohl er sich im stillen dachte, ein Hahn erfüllte den gewünschten Zweck genausogut.
    Fleck hob ein anderes Blatt in die Höhe. »Das ist eine Ofenplatte, die pfeift, wenn das Essen gar ist!«
    Claus kratzte sich am Bart, während er den Entwurf betrachtete. »Die Uhr gefiel mir besser«, gab er dann freimütig zu.
    Fleck legte die Skizze mit einem Achselzucken wieder beiseite. »Ihr werdet zugeben müssen, Boß«, sagte er mit einem selbstgefälligen Grinsen, »daß es mir am Elfenbewußtsein bestimmt nicht mangelt.« Er hatte noch eine Million anderer Ideen im Kopf, und einige davon waren todsichere Hits. Und nachdem er seinem neuen Boß gezeigt hatte, was für Qualitäten in ihm steckten, gab der ihm sicherlich auch eine Chance, seine Fähigkeiten zu beweisen.
    Claus war inzwischen zu den anderen Verschlagen zurückgegangen. »Wozu brauche ich denn so viele Rentiere?« meinte er kopfschüttelnd. Donner und Blitz hatten ihm als Gespann für seinen Schlitten vollkommen genügt. Er wußte nicht, was er mit acht Rentieren anstellen sollte. Schon vier waren ihm zuviel. »Ihr werdet schon sehen«, sagte Fleck mit einem kleinen, geheimnisvollen Lächeln.
    »Aber . . .« Claus biß sich auf die Zunge, damit er nicht grob wurde, weil er genug hatte von diesen hintersinnigen Anspielungen. Er kam sich vor wie ein Kind, das im Januar ein Geschenk bekommt, das erst am Weihnachtstag ausgepackt werden darf. Aber er wagte noch nicht, eine Erklärung zu verlangen. Er war noch zu neu hier und zu unsicher — und fürchtete sich auch ein bißchen vor den Antworten. Und deshalb drang er nicht weiter in Fleck, sondern machte nur eine nichtssagende Bemerkung: »Jedenfalls scheint mir das ein bemerkenswertes fleißiges Haus zu sein.«
    »Oh, das war noch gar nichts heute«, meinte Fleck mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Da solltet Ihr erst einmal die Hochsaison erleben.«
    »Die Hochsaison?« wiederholte Claus verwundert, dem sogar das Wort unbekannt war. »Was ist denn das?«
    »Nun — Ihr werdet sehen.« Fleck lächelte

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