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Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)

Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition)

Titel: Saphirtränen: Teil 1 - Niamhs Reise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Jäger
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unseres Käfigs.
"Komm zu mir."
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob der Neuankömmling die Worte wirklich ausgesprochen hat, oder ob sie nur in meinem Kopf klingen, so zart und zerbrechlich schweben sie durch den Raum.
Automatisch schüttele ich den Kopf.
"Nein."
Mit schnellen Schritten steht die schwarz verhüllte Gestalt vor mir und greift nach meinem Arm. Obwohl ich mich mit aller Kraft wehre, habe ich keine wirkliche Chance. Die kurze Zeit in Gefangenschaft hat mich ausgelaugt und der Neuankömmling überragt mich um eine Kopflänge. Nach einigem Hin und Her hänge ich erschöpft in seinen Armen. Zu meiner Überraschung schlägt mir ein angenehm süßlicher Geruch entgegen, der nicht im geringsten etwas mit dem fauligen Atem des anderen Dämons zu tun hat.
"Bist...Du... Ein Dämon?", stoße ich atemlos hervor.
Ein angenehmes Lachen erklingt. Es erinnert mich an das Rauschen des Windes in den Blättern und das sanfte Gurgeln des Baches im Wald. Melodisch, leicht und unverfänglich vernebelt es meine Sinne.
"Ja, kleine Prinzessin, das bin ich."
"Herr, was soll ich mit der Alten machen?"
Zitternd werfe ich einen Blick auf die leblose Alriel und mir wird kurz schwarz vor Augen, anders kann ich mir nicht erklären, dass ich als nächstes wieder die Stimme des Fettleibigen vernehme:
"Verstanden."
"Komm mit mir."
Wieder schüttele ich den Kopf und blicke verzweifelt zu Alriel.
"Ich..."
Plötzlich knicken meine Beine weg und ich finde mich in den Armen des schlanken Dämons wieder. Seine rechte Hand hält meine Knie, während seine Linke meinen Rücken abstützt. Unwillkürlich landet mein Kopf auf seiner Schulter.
"Widersprich mir lieber nicht, meine Hübsche."
Sein warmer Atem streicht über mein linkes Ohr und jagt mir einen Schauer durch den ganzen Körper. Ob vor Angst oder etwas anderem, vermag ich nicht zu sagen. Als er sich in Bewegung setzt, schlinge ich erschrocken meine Arme um seinen Hals, um nicht zu fallen. Wieder ertönt sein wohlklingendes Lachen.
"Nicht so stürmisch."
Gegen meinen Willen schlägt mein Herz schneller und ich spüre, wie mir das Blut ins Gesicht schießt.
"Alriel", flüstere ich atemlos und drehe verzweifelt meinen Kopf hin und her, um einen Blick auf sie zu erhaschen.
"Schon gut, wir kümmern uns um sie."
Er drückt mich fester an sich, sodass ich mich kaum mehr bewegen kann. Ängstlich liege ich in den Armen des Fremden und mir wird klar, dass ich Alriel aufgeben muss.
Alriel.
Die Ilyea, die immer an mich glaubte. Jene weise Frau, welche mir den Glauben an Magie hätte vermitteln können. Die wichtigste Person des Dorfes, wichtiger als unser König, der nur zu repräsentativen Zwecken die Krone trägt. Ich schluchze.
"Ist ja gut, Süße."
Schnell drehe ich meinen Kopf zur Seite, damit er mein Gesicht nicht mehr sehen kann.
"Dieses fremdartige Wesen darf mich nicht weinen sehen. Sollte der Dämon mitbekommen, dass ich schwach bin, wird er mich sofort töten", schießt es mir durch den Kopf, während ich krampfhaft meine Tränen zurückhalte.
"Verletz sie nicht", flüstere ich trotz meines stummen Versprechens mir selbst gegenüber.
"Wir kümmern uns um sie."
Mehr sagt er nicht, kein Lachen ertönt. Vor lauter Angst traue ich mich nicht, Alriel noch einmal anzuschauen, denn ich weiß, dass es das letzte Mal sein wird. Ich streiche die Bilder der letzten paar Stunden aus meinem Gedächtnis und erinnere mich nur an die schönen Zeiten, die ich mit Alriel verbinde. So möchte ich ihr Andenken bewahren. Stolz, mystisch, weise, geheimnisvoll. Die ohnmächtige Ilyea verbanne ich in die Tiefen meiner Gedanken und bete leise, dass sie niemals wieder daraus hervorkommt.
Je länger meine Gedanken bei ihr verweilen, desto klarer wurde ich mir über mein eigenes Schicksal.
"Auch mein Ende ist bald gekommen. Die Dämonen werden wissen wollen, wo sich der Ring befindet, doch ich kann ihnen darauf keine Antwort geben."
Ängstlich schlucke ich den Kloß in meinem Hals herunter. Selbst wenn ich es ihnen verraten wollen würde, wäre es mir nicht möglich.
Dass die schwarzverhüllte Gestalt mich gerade zu meiner eigenen Hinrichtung trägt und ich nichts dagegen unternehmen kann, wird mir immer bewusster und mein Körper weigert sich mit allen Mitteln. Unkontrolliert zucken meine Muskeln, wollen sich meine Beine und Arme bewegen, doch der Fremde hält mich fest, sodass alle Anstrengungen fruchtlos bleiben.
Unverändert schreitet der Dämon einen spärlich ausgeleuchteten Gang entlang, dessen Wände aus grob

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