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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Buch war gigantisch, okay? Das Buch war ein Hit.
    Ich hatte Angst, das Zimmer zu verlassen, geschweige denn, die Schreibmaschine einzupacken und mein schmales, gerade begonnenes Manuskript mit nach Derry zu nehmen. Das wäre so gefährlich, wie einen Säugling mit in einen Sturm hinaus zu nehmen. Also blieb ich, behielt mir aber stets das Recht vor, wieder auszuziehen, sollte es zu unheimlich werden (wie sich Raucher das Recht vorbehalten, damit aufzuhören, wenn ihr Husten zu schlimm wird), und eine Woche verging. Es passierte einiges in dieser Woche, aber bis zu meiner Begegnung mit Max Devore am darauffolgenden Freitag auf der Straße - der siebzehnte Juli dürfte das gewesen sein -, war das Wichtigste, daß ich weiter an einem Roman arbeitete, der, sofern er vollendet wurde, den Titel Mein Jugendfreund tragen sollte. Vielleicht glauben wir, daß es immer das Beste ist, was wir verlieren … oder es das Beste gewesen wäre. Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Ich weiß allerdings, daß mein richtiges Leben in jener Woche vorwiegend um Andy Drake, John Shackleford und eine schemenhafte Gestalt weit im Hintergrund kreiste. Raymond Garraty, John Shacklefords Jugendfreund. Ein Mann, der manchmal eine Baseballmütze trug.
    In dieser Woche gingen die Erscheinungen im Haus weiter, aber auf einem gemäßigteren Niveau - kein Schrei, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Manchmal läutete Bunters Glöckchen, und manchmal ordneten sich die Obst- und Gemüsemagneten auf der Kühlschranktür zum Kreis … aber nicht mit Worten in der Mitte; in dieser Woche nicht. Eines Morgens wachte ich auf, und die Zuckerdose war umgestürzt, wobei ich an Matties Geschichte über das Mehl denken mußte. In dem verschütteten Zucker stand nichts geschrieben, aber ein Krakel zog sich hindurch -

- als hätte etwas zu schreiben versucht, es aber nicht geschafft. Falls das so war, hatte es mein Mitgefühl. Ich wußte, wie das war.
     
    Meine Aussage vor dem fragwürdigen Elmer Durgin war am Freitag, dem zehnten. Am darauffolgenden Dienstag ging ich die Straße hinunter zum Softballfeld von Warrington’s und hoffte, selbst einen Blick auf Max Devore werfen zu können. Es ging auf sechs Uhr zu, als ich in Hörweite der Rufe, des Jubels und der geschlagenen Bälle kam. Ein mit rustikalen Schildern (verschnörkelte, in Pfeile aus Eichenholz gebrannte W’s) kenntlich gemachter Weg führte an einem leerstehenden Bootshaus, einigen Schuppen und einem halb unter Brombeerranken verborgenen Gartenpavillon vorbei. Ich kam schließlich weit hinten im Center Field heraus. Ein Durcheinander von Kartoffelchipstüten, Verpackungen von Süßigkeiten und Bierdosen deutete darauf hin, daß manchmal andere das Spiel von dieser Stelle aus verfolgten. Ich mußte unwillkürlich an Jo und ihren geheimnisvollen Freund denken, den Mann in der alten braunen Sportjacke, den kräftigen Burschen, der einen Arm um ihre Taille gelegt und sie lachend weg von dem Spiel und zur Straße zurückgeführt hatte. Am Wochenende war ich zweimal versucht gewesen, Bonnie Amudson anzurufen, um herauszufinden, ob ich den Mann vielleicht dingfest machen, seinen Namen erfahren konnte, aber beide Male hatte ich gekniffen. Schlafende Hunde, sagte ich mir jedesmal. Schlafende Hunde, Michael.
    Ich hatte den Bereich jenseits des Center Fields an diesem Abend für mich, und er schien gerade weit genug von der Home Plate entfernt zu sein, wenn man bedachte, daß der Mann, der dort hinter dem Schutzzaun für gewöhnlich seinen Rollstuhl parkte, mich einen Lügner genannt und ich ihn im Gegenzug gebeten hatte, meine Telefonnummer dort aufzubewahren, wo normalerweise keine Sonne scheint.
    Aber ich hätte mir ohnehin keine Gedanken machen müssen. Devore war nicht anwesend, ebensowenig die liebliche Rogette.
    Ich sah Mattie hinter dem leicht vernachlässigten Maschendrahtgitter an der ersten Baseline . John Storrow, der Jeans und
ein Polohemd trug und sein rotes Haar weitgehend unter einer Mütze der Mets verbarg, stand neben ihr. Sie verfolgten das Spiel und unterhielten sich zwei Innings lang wie alte Freunde, bis sie mich sahen - mehr als genug Zeit für mich, daß ich John um seine Position beneidete und sogar ein bißchen eifersüchtig wurde.
    Schließlich schlug jemand einen weiten Ball ins Center Field , wo der Waldrand die einzige Begrenzung bildete. Der Centerfielder wich zurück, aber der Ball flog hoch über seinen Kopf hinweg. Er war ungefähr in meine Richtung geschlagen

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