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Sara

Sara

Titel: Sara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Recht, einem kleinen Mädchen das Höschen auszuziehen; wenn Sie wollen, geben Sie der Bürokratie die Schuld; verdammt, geben Sie dem Bossa Nova die Schuld, dem Tanz der Liebe. Es ist ein langwieriger Vorgang, aber am Ende werden Sie gewinnen. Sie haben ein einwandfreies Führungszeugnis, Sie haben Kyra, die jedem Richter und Mitarbeiter des Jugendamts sagt: »Ich will bei Mike sein«, und Sie haben genügend Geld, es mit ihnen aufzunehmen, so sehr sie sich auch winden und so viele Formulare sie Ihnen auch in den Weg legen … aber am wichtigsten, mein Freund, Sie haben mich.
    Und ich hatte noch etwas - was Ki mir ins Ohr geflüstert hatte, als ich auf den Stufen stehengeblieben war, um wieder zu Atem zu kommen. Davon hatte ich John nie erzählt, und es war eines der wenigen Dinge, die ich auch Frank nicht erzählt hatte.
    Mattie sagt, daß ich jetzt deine Kleine bin , hatte sie geflüstert. Mattie sagt, daß du dich um mich kümmern wirst .
    Ich versuchte es - soweit mich die verdammten lahmen Enten vom Jugendamt ließen -, aber das Warten fiel mir schwer.

    Frank hob seinen Scotch und neigte ihn in meine Richtung. Ich schüttelte den Kopf. Ki hatte sich in den Kopf gesetzt, einen Schneemann zu bauen, und ich wollte das Sonnenlicht auf frischem Schnee ohne Kopfschmerzen genießen können.
    »Frank, wieviel davon glaubst du wirklich?«
    Er schenkte sich noch einen Scotch ein, dann saß er eine ganze Zeitlang stumm da, sah auf den Tisch und dachte nach. Als er den Kopf wieder hob, erhellte ein Lächeln sein Gesicht. Es hatte solche Ähnlichkeit mit dem Lächeln Jos, daß mir das Herz brach. Und als er sprach, betonte er seinen sonst schwachen Bostoner Akzent.
    »Na klar, und ich bin’n halb betrunkener Ire, der sich am Weihnachtsabend gerade die wildeste aller Gepenstergeschichten angehört hat«, sagte er. »Ich glaube dir alles, du alberner Kerl.«
    Ich lachte, und er lachte auch. Wir lachten vorwiegend durch die Nase, wie es Männer gern tun, wenn sie spät auf sind, vielleicht einen kleinen in der Krone haben und nicht das ganze Haus aufwecken wollen.
    »Komm schon - wieviel glaubst du wirklich?«
    »Alles«, wiederholte er und ließ den Akzent fallen. »Weil Jo es geglaubt hat. Und wegen ihr.« Er nickte in Richtung der Treppe, damit ich wußte, wen er meinte. »Sie ist anders als alle Mädchen, die ich bisher kennengelernt habe. Sie ist süß, keine Frage, aber in ihren Augen ist etwas. Zuerst dachte ich, es läge daran, daß sie ihre Mutter auf diese Weise verloren hat, aber das ist es nicht. Es ist mehr dran, richtig?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Und es ist auch in dir. Es hat euch beide berührt.«
    Ich dachte an das bellende Ding, dem sich Jo in den Weg gestellt hatte, während ich die Lauge in den verrotteten Segeltuchsack schüttete. Ein Außenseiter, hatte sie es genannt. Ich hatte es nicht deutlich sehen können, und das war wahrscheinlich gut so. Das war wahrscheinlich sehr gut so.
    »Mike?« Frank sah besorgt aus. »Du zitterst ja.«
    »Mir geht es gut«, sagte ich. »Wirklich.«

    »Wie ist es jetzt in dem Haus?« fragte er. Ich lebte immer noch in Sara Lacht. Ich hatte bis Anfang November gezögert und dann das Haus in Derry zum Verkauf angeboten.
    »Ruhig.«
    »Völlig ruhig?«
    Ich nickte, aber das stimmte nicht ganz. Zweimal war ich mit dem Gefühl aufgewacht, das Mattie einmal erwähnt hatte - daß jemand bei mir im Bett war. Aber niemand Gefährliches. Mehrmals habe ich Parfum gerochen, Red (oder es mir eingebildet). Und manchmal gibt Bunters Glöckchen ein paar Töne von sich, auch wenn es vollkommen windstill ist. Es ist, als wollte etwas, das einsam ist, hallo sagen.
    Frank sah auf die Uhr, dann zu mir, als wollte er sich entschuldigen. »Ich hab’ noch ein paar Fragen - okay?«
    »Ich schätze, wenn man an Weihnachten nicht bis in die Puppen aufbleiben kann«, sagte ich, »dann kann man es nie. Schieß los.«
    »Was hast du der Polizei erzählt?«
    »Ich mußte ihnen nicht viel erzählen. Footman hat soviel geredet, daß es ihnen gereicht hat - mehr als Norris Ridgewick lieb war. Footman sagte, daß er und Osgood - Osgood hat das Auto gefahren, Devores Lieblingsmakler - den Anschlag verübt hätten, weil Devore ihnen damit gedroht hatte, was ihnen zustoßen würde, wenn sie sich weigerten. Die State Cops fanden auch die Kopie einer Überweisung in Devores Unterlagen im Warrington’s. Zwei Millionen Dollar auf ein Konto auf den Kaiman-Inseln. Der Name auf dem Überweisungsträger ist Randolph

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