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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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zum Samariter geworden. Was machen die Geschäfte mit der Mafia?“
    Vincenzo zeigte lächelnd seine weißen und blinkenden Zähne: „Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Ein wenig Luxus hat noch niemandem geschadet. Davon profitieren schließlich noch eine Menge anderer deiner Artgenossen.“
    Ich verdrehte die Augen, wo war ich da nur reingeraten? Mafia? Hatte er Mafia gesagt? Bevor ich eine Frage stellen konnte, fuhr Lionel fort: „Wir müssen mit Helene sprechen, wo ist sie?“
    Vincenzo drehte sich mit seinem Bürostuhl einmal um die eigene Achse, legte dann leger ein paar Krokoschuhe auf den Schreibtisch und holte eine dicke Zigarre aus der Hemdtasche.
    „Sie ist gerade ein wenig unabkömmlich. Aber ich bin im Bilde und weiß, was du willst. Hier gibt es keine Informationen mehr umsonst. Ich verlange ein wenig dafür.“
    Lionel sprang blitzartig hoch, machte einen Satz nach vorn, stützte sich mit den Händen auf der Schreibtischkante ab und beugte sich zu Vincenzo hinüber
    „Du handelst jetzt also nicht nur mit Waffen, sondern auch noch mit Deinesgleichen, das ist erbärmlich alte Junge, sehr erbärmlich. Deine Zukunft hängt genauso am seidenen Faden. Wenn die Pforte geöffnet wird, dann gibt es für die menschliche Rasse keine Zukunft mehr. Du weißt es genauso gut wie ich. Wem willst du dann deine Waffen verkaufen? Mit wem will die Mafia noch Geschäfte machen? Es wird keiner da sein, der euch irgendwas abkauft. Und die Vampire scheren sich einen Dreck um deine Luxusartikel.“
    Der vorher so ruhige Vampir, dessen italienische Abstammung in seinem Gesicht unverkennbar war, lachte schallend auf.
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst. Du machst dir Gedanken um die Menschen? Es war doch auch deine Absicht, dein kleines Amulett zu opfern und Richard zuvor zu kommen. Glaubst du ich wüsste es nicht?“
    Er schlug die Hände über dem Kopf zusammen und sagte: „ Du musst schon ein Narr sein, alleine mit dem Amulett hier herein zu spazieren. Vielleicht warte ich ja schon auf euch.“
    Er deutete mit der Hand auf eine weitere Türe am Ende des unterirdischen Raumes.
    „Seht ihr diese Türe dort? Ein weiter großer Raum. Er könnte gefüllt sein mit einer Horde mordlustiger Vampire, die darauf brennen, euch zu Richard zu bringen. Es könnte auch Richard persönlich auf euch warten. Was hast du dir nur dabei gedacht, die Kleine hier her zu schleppen?“
    Lionels Herzschlag war ruhig, in seinem Inneren war keine Veränderung zu spüren. Ich griff tiefer hinein, er gewährte mein Eindringen und ließ mich in ihm lesen, wie in einem offenen Buch. Da keine Regung in ihm stattfand, musste er noch ein Ass im Ärmel haben. Ich überlegte kurz. Unsere Chancen standen bei Null, wir waren alleine eingesperrt hinter dickem Beton und Eisentüren, bewacht von einem kleinen Mafiosivampir, was an sich schon lächerlich war und mit höchster Wahrscheinlichkeit gab es auch noch einige weitere nette kleine Monster, die auf Knopfdruck sofort zur Stelle wären.
    Lionel setzte sich zurück auf den Sessel und mit ruhiger Stimme sprach er: „Vincenzo, was soll das alles? Wir wissen doch beide, was am Schluss für dich dabei raus springt. Kommen wir doch lieber in aller Ruhe zum geschäftlichen Teil. Was willst du für die Information haben?“
    Vincenzo lächelte düster: „Nichts, alter Freund. Nichts. Ich wollte dir nur ein wenig Angst machen.“
    Langsam war meine Geduld zu Ende.
    „Was soll dann das alberne Geplänkel?“
    „Junge Dame, auf dich ist ein beträchtliches Kopfgeld ausgesetzt und wenn ich nicht genug Geld hätte und nicht stinkreich wäre, dann würde ich es mir reiflich überlegen, ob ich dich hier noch einmal herausspazieren lasse. Aber da es mir nicht an nichts mangelt und ich mein Dasein gern so weiterhin führen will, wie ich es bisher getan habe, will ich Gnade vor Recht ergehen lassen. Ihr seit euch jedoch nicht im Klaren, was auf euch zukommen wird. Richard hat mit einigen Altvampiren einen Pakt geschlossen, die meisten von ihnen haben es in den letzten Jahrhunderten zu nichts gebracht. Sie haben es nicht verstanden, sich mit den Menschen zu arrangieren und sich ihre Vorteile daraus zu ziehen. Sie können eben nur schwer die Bestie in sich kontrollieren. Was mich allerdings wundert, dass du es scheinbar kannst, Lionel.“
    Der kleine Italiener warf ihm einen provokanten Blick zu.
    „Schließlich warst du der erste, der dieses Menschengeschöpf gesucht und gefunden hat und es gleich opfern wollte.

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