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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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Jahrhunderte lang jagst du dem Geheimnis hinterher, die Pforten wieder öffnen zu können und jetzt, da du die Lösung in beiden Händen hältst und es mittlerweile die Runde unter Unseresgleichen macht, wechselst du auf die andere Seite? Ich bin erstaunt Lionel, es geschehen noch Zeichen und Wunder. Woher dieser Sinneswandel? Was führst du wirklich im Schilde?“
    Ich schluckte und erinnerte mich an Richards Worte. Ein flaues Gefühl breitete sich in meinem Magen aus. Lionel hingegen schien bester Laune und erwiderte mit einem mir viel zu freundlichen Lächeln: „Es gibt Dinge, lieber Vincenzo, von denen auch du keine Ahnung hast. Doch wenn du durch Helene schon so viel weißt, warum stellst du noch Fragen? Konnte sie dir diese eine Frage nicht beantworten?“
    Ich wurde hellhörig.

Das interessiert mich jetzt aber auch. Als Seherin sollte es für sie ja ein Klack sein!
    Inwiefern hatte Lionel sich geändert und was war der Auslöser? Vincenzo fuhr sich mit einer schnellen Geste über die Haare und schenkte dem Altvampir ein gewitztes Lächeln.
    „Ach Lionel, wir wissen beide, dass Helene nur für einen kurzen Moment ans Tageslicht kann, die Flut der Informationen ist viel zu gewaltig für dieses zarte Wesen. Ich kann nicht ständig alles hinterfragen. Es würde sie zu sehr anstrengen.“
    Lionel spottete: „Natürlich, du bist ein edler Samariter. Mach dich doch nicht lächerlich.“
    „Du liegst falsch, alter Freund. Sie arbeitet jetzt für mich und meine Geschäfte, ich bin dadurch in Sicherheit und im Gegenzug biete ich ihr alle Annehmlichkeiten, die sie hier unten kriegen kann. Alles hier ist auf sie abgestimmt. Hier kann sie in schalldichten Räumen zur Ruhe kommen. Und ab und zu lasse ich sie dort oben nach dem Rechten sehen, was bei euch verrückten Freaks da draußen so los ist.“
    Seine Worte klangen plausibel und es machte auch nicht den Anschein, als hätte er einen Grund uns anzulügen.
    „Du hältst sie dir also als Sklavin,“ sagte Lionel.
    „Aber gut, das ist eure Sache. Dann sag mir doch jetzt einfach, wo Richard sich aufhält.“
    Vincenzo nahm die Beine vom Schreibtisch, rückte mit dem Sessel näher an die Tischplatte, legte vorsichtig seine Hände auf das dunkle Holz und antwortete mit einem listigen Grinsen:
    „Das kostet dich allerdings eine Kleinigkeit.“
    Lionel hatte sein Spiel durchschaut und bewahrte die Fassung.
    „Das hatten wir doch eben schon. Das sehe ich auch etwas anders, schließlich sorge ich auch für deine Sicherheit. Ich würde sagen, du schuldest mir etwas.“
    Vincenzo lachte belustigt laut auf.
    „Du bleibst ein Ganove, Lionel. Was schwebt dir vor?“
    „Wenn ich Leute brauche, stellst du sie mir zur Verfügung. Ich will dir nicht mehr Arbeit machen, als nötig.“
    Vincenzo öffnete mit einem Quietschen die Schreibtischschublade, zückte eine Visitenkarte und legte sie vor Lionel auf den Schreibtisch. Lionel steckte sie umgehend in seine Innentasche.
    „Auf diese Nummer kannst du anrufen. Man wird dir sofort Hilfe zukommen lassen. Was Richard angeht, er is selten allein unterwegs. Du findest ihn und die ganze Meute im Gasthof zur Glocke. Es liegt etwas abgelegen in der Nähe des Kölner Flughafens. Wenn du an dem Waldstück entlang fährst, wo das Bundeswehrgelände beginnt, dann folge den Absperrungen. Dort wo das umzäunte Gebiet aufhört, liegt tiefer im Wald ein alter Gasthof. Er ist seit Jahren geschlossen. Ein kleiner Weg führt euch direkt dorthin.“
    „Das sieht Richard ähnlich, er haust immer noch in abgewrackten Häusern.“ Lionel schüttelte den Kopf.
    „Dann werden wir uns mal auf den Weg machen. Ich danke dir für die Information und wünsche dir weiterhin gute Geschäfte.“
    Vincenzo nickte.
    „Pass auf das Mädchen gut auf, du solltest sie nicht aus den Augen verlieren. Richard ist euch auf den Fersen. Du hast gegen so viele Altvampire alleine keine Chance.“
    Dann nickte er mir zu.
    „Dein Blut riecht man Meilenweit. Daran solltet ihr Arbeiten. Deine DNA scheint sich immer wieder zu verändern. Ich kann es riechen. Gern hätte ich eine Probe davon. Zu gerne würde ich es in einem Labor untersuchen lassen.“
    „Vergiss es, keinen Tropfen bekommst du von mir.“
    Seine Worte stimmten mich nachdenklich. An die Blutwerte hatte ich noch keinen Gedanken verschwendet.
    Wie sieht jetzt wohl mein Blut aus? Schwimmen dort jetzt Leukozyten mit Reißzähnen? Meine eigene kleine Immunabwehr?
    Vincenzos Hand fuhr unter den Schreibtisch und ein

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